Guten Abend nochmal

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Ich glaube, dass es meist so ist, wie Du, Bruno, es ja auch beschreibst. Mauersegler reagieren, wenn sie auf dem Nest sitzen, ruhig. Natürlich weiß ich nicht, wir hoch der Stresspegel ist, wenn sich da plötzlich was bewegt, das es eigentlich nicht dürfte, ganz zu schweigen von der Hand, die mit einem Ei immer näher kommt und schließlich sogar Kontakt aufnimmt. 2021 wurde nach einer simplen Kontrolle (also Rückwand leicht anheben und vorsichtig nach hinten wegnehmen) ein Nest mit einem schlüpfenden JV verlassen. Ohne Kameras habe ich das damals zu spät bemerkt. Ich weiß heute, dass es total unwahrscheinlich ist, dass soetwas passiert, es beeinflusst mein Handeln aber immer noch. Ich vermute inzwischen, dass es wahrscheinlicher ist, dass einem AV (oder gar beiden)etwas zugestoßen ist, weiß es aber letztendlich nicht.
Vor etwa zwei Wochen habe ich unter einem Heimkehrer junge Stare hervorgeholt. Obwohl er erst seit ca acht Stunden im Nistkasten war, rutschte er erst nur etwas zur Seite, beim zweiten Küken kletterte er an die Seitenwand. Es fühlte sich fast an wie früher, als wir auf einem Bauernhof manchmal unter brütenden Hühnern oder Enten zur Kontrolle die Gelege abtasteten - mit dem Unterschied, dass Mauersegler nie auf die Hand einhacken.
Im letzten Jahr konnte ich drei Rolleier erfolgreich zurücklegen und werde das deshalb auch immer weiterempfehlen. Allerdings habe ich jedes Mal einen Riesenrespekt vor dieser Aufgabe, wenn ein AV auf dem Nest sitzt. Vielleicht brauche ich auch mal so ein Eier-Roller-Paar wie Du, Andreas, damit beide, Segler und auch ich, Routine bekommen. Ich hoffe aber trotzdem, dass das nicht notwendig wird.
Wünsche Euch allen, dass Eure Seglernester ausreichend hohe Ränder haben.
Und, was ich noch sagen wollte: so ein Teelöffel mit einem verlängerten Stiel ist bei dieser Aufgabe eine echte Hilfe.
Liebe Grüße H.-G.
P.s.:zu den Staren werde ich Euch auch noch etwas erzählen. Auch da habe ich im wahrsten Sinne des Wortes Lehrgeld bezahlt
