Markus hat geschrieben: Sa 5. Jun 2021, 09:57
Hallo zusammen,
Roha hat geschrieben: Sa 5. Jun 2021, 07:58
Spannend ist, dass die Segler nur die Ost- und Südseite nutzen. Gerade die Südseite versuchen wir ja eher nicht anzubieten
Naturnester in einem Mauerwerk sind, trotz Südseite, wohl um einiges Hitzegeschützter als in einer der Sonne ausgesetzten Holz oder Faserbetonkiste.
Die größten Verluste allerdings vermute ich in den vielen Naturnestern unter den Dachpfanneneinschlupfen.
Auch ich habe ja so ein Nest und einiges an Aufwand betrieben um für Kühlung im Sommer zu sorgen.
Jahre zuvor müssen sich dort Dramen abgespielt haben, da mir bei dem Öffnen der Verkleidung einige skelettierte Segler entgegen kamen.
LG
Markus
Hallo Ihr,
ich finde das auch spannend!
Erst mal gebe ich Markus natürlich recht: Holz- und Faserbetonkisten gehören nicht über Stunden in die pralle Sonne.
Im Inneren einer Häuserwand herrscht sicher ein anderes Klima.
Aber ich habe in diesem kalten und nassen Frühjahr oft an die ganzen Holzkisten, die auf Durchzug gestellt sind, gedacht.
Und dann habe ich mir so einen armen, durchnässten Segler vorgestellt, der bei unter 10°C Außentemperatur froh ist, seinen sicheren Kasten erreicht zu haben.
Da sitzt er dann im Durchzug und friert! Verbraucht dadurch mehr Energie und findet doch gerade in diesen Zeiten keine Insekten.
In den letzten Tagen habe ich das Buch von Emil Weitnauer gelesen und finde darin bestätigt, was ich schon mal geschrieben hatte:
Kälte und Nässe sind das weit größere Problem für Mauersegler als Hitze.
Bei großer Hitze sterben zwar einige Jungsegler (natürlich nicht schön) aber die Altvögel (Brutvögel) bringt es nicht in Gefahr.
Bei Kälte und Nässe und dem damit verbundenen Nahrungsmangel sterben/schwächeln die sich reproduzierenden Altvögel. Das ist für die Arterhaltung viel bedrohlicher.
Natürlich hat der Klimawandel einiges verändert und Weitnauer hat seine Erlenntnisse in der Schweiz gesammelt, wo es im Juni manchmal noch geschneit hat. Trotzdem ist der Mauersegler wärmeliebend, sonst würde er nicht im heißen Italien, Spanien und Südfrankreich brüten.
Wenn man nun nur eine Süd- oder Westwand anzubieten hat, wie ich, sollte man meiner Meinung nach unbedingt Holzbetonkästen nehmen und noch ein Schattenbrett drüber hängen. Ich habe lange überlegt, ob ich in meine Kästen Durchzuglöcher bohren soll, habe mich aber dagegen entschieden. Ich bin sicher, dass Mauersegler keinen Durchzug mögen.
Dass die Südseite häufig bevorzugt wird, habe ich schon oft gelesen. Als neulich ein Haus bei uns abgerissen wurde, was schon lange leer stand, fanden sich Spatzennester unter den Dachzieglen. Die meisten am Ortgang nach Süd/West einige wenige ganz im Westen. Nach Nord und Ost war nicht ein einziges Nest angelegt.