Ja, so ist das Leben. Bei einigen von Euch sind zuviele Mauersegler in einem Kasten, bei anderen zu wenige. Bei mir zum Beispiel. Am Muttertag kam nach schönstem Wetter abends püntklich um 20.45 Uhr ein Mauersegler auf das Haus zu, flog seine Runde um die Linde direkt vor den Giebel und exakt an die Stelle, wo sich im letzten Jahr das Einflugloch des Nistkastens befand. Nach neun Monaten, so als ob er gerade am Tag zuvor erst rausgeflogen wäre. Das Problem: Der Nistkasten war nicht mehr da.

Durch unseren Umbau im letzten Jahr haben wir ja stattdessen etwa einen Meter darüber sechs feste Nistmöglichkeiten eingebaut. Er flog dann einige Minuten immer wieder seine Runde vor dem Giebel, orientierte sich dann auch eher nach den aus einem der Einfluglöcher heraus abgespielten Rufen, aber bis auf einen kurzen Anhänger passierte nichts weiter und er flog einfach davon. Ihr versteht mich, wenn ich sage dass einem in dem Moment das Herz aussetzt.
Am Donnerstag Morgen kam dann der zweite vom letztjährigen Verlobungspaar (erkennbar am veränderten Anflugverhalten): Das gleiche Spiel. Der schlüpfte sogar kurz mal in eines der Löcher, aber scheinbar als er merkte dass anstatt der gewohnten Nisthöhle jetzt ein Tunnel vor ihm lag, kroch er rückwärts wieder raus und flog ebenfalls davon. Ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben, dass das VP vom letzten Jahr jemals wiederkommen würde, besonders weil ich hier von einigen lesen konnte dass die Bindung zum Nistplatz bei denen ja noch nicht so ausgeprägt ist und bei den momentanen Wetterfluchten die Gefahr der Abwanderung groß ist. Heute morgen, bevor die Schlettwetterfront aufzog, war einer aber wieder da und übte fleißig den Anflug. Ein, zwei Anhänger gab es auch wieder. Drückt mir die Daumen
