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H.-G.
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Re: Mauerseglerlausfliege

Beitrag von H.-G. »

Moin!
Auch bei meinen gefrosteten Puparien eine Schlupfrate von Null (!) Prozent. Bei den Kontroll-Puparien, die unter leicht verschiedenen Bedingungen gelagert wurden, sind dagegen alle (!) geschlüpft. Schlussfolgerung: wenn ich im April ein MS-Nest für mindestens 60 Stunden einfriere, werden danach keine überlebenden Lausfliegenpuparien mehr in diesem Nest sein.
Es kommt jetzt darauf an, ob auch kürzere Einfrierzeiten (z.B. 24 Stunden) ausreichen. Noch wichtiger wäre es wichtig zu wissen, ob Puparien, die früher (vielleicht im September oder im Januar) eingefroren werden, auch abgetötet werden. Der Monat Januar wäre dabei besonders interessant, da zu diesem Zeitpunkt die tiefsten Außentemperaturen zu erwarten sind und davon auszugehen ist, dass der LF-Nachwuchs bis zu einem gewissen Grad daran angepasst ist. Deshalb stellt sich die Frage, ob die Puparien zu diesem Zeitpunkt eine Einfrieraktion vielleicht doch überleben können.
@Claudia möchte ja mit der Mikrowelle experimentieren - auch das ein spannender Ansatz. Sollte der wirklich funktionieren, könnte man so ein Nest in eine Tüte packen und in wenigen Sekunden LF-frei machen.
Es bleibt genug zu testen. Ich hoffe jedes Jahr, dass meine Segler von diesen Plagegeistern weitgehend verschont bleiben. Bisher habe ich erst zwei Puparien in einem Nest gefunden. Mein forschendes Ego hätte gern noch etwas mehr Material zum Experimentieren, da bin ich in einem Zwiespalt.
Sollten sich noch einige von uns bereit erklären, dabei mitzumachen, könnten wir aber auf jeden Fall schnell zu aussagekräftigen Ergebnissen kommen.
Lausfliegenfreie Grüße H.-G.
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traudich
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Re: Mauerseglerlausfliege

Beitrag von traudich »

Nicht nur die Monate, in denen eingefroren wird, könnten unterschiedliche Aussagen bringen sondern auch die Minusgrade. Bin gespannt, was ich beim Reinigen der Nistkästen finde. :S
LG
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H.-G.
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Re: Mauerseglerlausfliege

Beitrag von H.-G. »

traudich hat geschrieben: So 23. Jul 2023, 14:25 Nicht nur die Monate, in denen eingefroren wird, könnten unterschiedliche Aussagen bringen sondern auch die Minusgrade.
Hallo Siegrid!
Ich bin sogar sicher, dass die Tiefe der Temperatur beim Einfrieren der Puparien einen entscheidenden Unterschied macht. Wenn wir da die "Schmerzgrenze" herausfinden, können wir günstigstenfalls sogar vorhersagen, nach welchem Wintern wir keine oder wenig Maßnahmen gegen LF ergreifen müssen.
Aus Gründen der Praktikabilität würde ich aber erstmal Kühltruhe/Gefrierschrank testen, die wohl meist bei -18°C eingestellt sind und die die meisten von uns auch anwenden könnten. Dabei schießen wir temperaturtechnisch vielleicht etwas über das Ziel hinaus, haben aber eine sichere Ausgangslage.
Worüber wir uns parallel Gedanken machen sollten ist, wie weit Mauerseglerlausfliegen überhaupt schaden. In diesem Rahmen wären vielleicht Gewicht und Ausflugsalter von LF-freien verglichen mit befallenen JV aussagekräftig.
Es bleibt sicher auch über 2024 noch reichlich Forschungsbedarf ;) .
Liebe Grüße H.-G.
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Tini
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Re: Mauerseglerlausfliege

Beitrag von Tini »

Der Befall in meinem K1 war massiv. Teilweise konnte ich 10 LF gleichzeitig zählen. Sie gingen zu der Zeit aber nur auf die Altvögel. Mittlerweile ist der Befall sichtlich zurückgegangen und die drei JV entwickeln sich prächtig, der Abflug steht kurz bevor. In normalen Jahren scheint der Befall keine großen Folgen zu haben.
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Herzliche Grüße
Tini 😊

Weidach: 11 Kästen / 1 Naturnest / 9 belegt / 8 Bruten / 22 Eier / 20 Jungvögel
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Markus
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Re: Mauerseglerlausfliege

Beitrag von Markus »

Hallo Zusammen,

es geht um die Alpenseglerlausfliege ;)

Wer meine Alpenseglerberichte verfolgt, weiss um die Problematik der jährlich wiederkehrenden Lausfliegenplage im Turm der Kirche in Tuttlingen, welche wohl auch für die hohe Sterberate der JV mit verantwortlich ist.
Auf Chemie und Bilogische Bekämpfung wollen wir ja unbedingt verzichten.

Nun habe ich etwas gefunden https://www.petotal.de/ardap-green-akti ... gJgGPD_BwE
was vielleicht doch eine Alternative wäre.
Ich meine wir hatten schonmal eine Diskussion darüber ?? :S oder war das bei der Hummelansiedelung ? weiss nicht mehr.

Das "Pülverchen" ;) scheint ein Wundermittel und trocknet ohne Chemie anscheinend Larven, Maden , usw. aus.
Hat jemand von Euch Erfahrungen damit ? Was meint Ihr dazu ?

LG
Markus
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Tini
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Re: Mauerseglerlausfliege

Beitrag von Tini »

In Hühnerställen wirkt es wohl recht zuverlässig. Ich habe mir auch Kieselgur für die Mehlschwalbennester angeschafft aber noch nicht ausgebracht. Das wäre für die großflächige Anwendung im Kirchturm mit einem Pulverzerstäuber sicherlich einen Versuch wert.
Herzliche Grüße
Tini 😊

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Frank
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Re: Mauerseglerlausfliege

Beitrag von Frank »

Hallo Markus!

Wir hatten dazu die Diskussion in dem Thema: Parasitenbestimmung auf Küken (Vorsicht, Fotos) von Katty.
viewtopic.php?p=32733#p32733
Katty hatte sich dann dazu entschieden Ardap Spray zu kaufen und für die zweite Brut einzusetzen.

Thomas (Thömmes) hatte empfohlen Ardap nur außerhalb der Brutsaison einzusetzen.
viewtopic.php?p=32759#p32759

So wie ich das gelesen habe, ist ARDAP GREEN Aktiv Pulver 100 % Siliciumdioxid / Kieselgur.
Es soll laut Gebrauchsanweisung "Nicht direkt auf das Geflügel auftragen" und "vor dem Einstallen der Tiere" angewandt werden.
Bei bekämpfender Anwendung, sollen sich die Tiere außerhalb des Stalles aufhalten.
Es "Kann die Organe schädigen (Lunge) bei längerer oder wiederholter Exposition.".

Wie will man garantieren, daß die Alpensegler nicht mit dem Mittel in Berührung kommen, wenn sie auf dem Boden kriechen?
Und wenn das Mittel während der Saison liegen bleibt, dann schädigt es doch sicherlich auch die Lungen der Segler.
Ich hätte bei der Verwendung solcher Mittel ziemliche "Bauchschmerzen"... :S ...aber vielleicht bin ich da auch zu vorsichtig.

Gibt es zu diesem Thema eigentlich keine Empfehlung durch die Mitarbeiter der Mauerseglerklinik?

Gruß Frank
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Markus
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Re: Mauerseglerlausfliege

Beitrag von Markus »

Hallo Tini und Frank,

ups, das hatte ich auf die Schnelle gar nicht mehr auf dem Schirm :oops:
Vielen Dank für Eure Links und Hinweise.

Dacht ich es mir doch, dass das Pulver einen Haken hat ;( es wäre ja zu einfach gewesen ;(

Die Leimfallen scheinen vorerst wohl die einzige Option :S

LG
Markus
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Tini
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Re: Mauerseglerlausfliege

Beitrag von Tini »

Das würde ich etwas neutraler bewerten. Such doch mal in Foren mit Hühnerhaltung nach dem Thema Kieselgur. Ich habe zu Lungenschäden nicht wirklich was gelesen. Wenn das Pulver nach Abzug der Alpensegler ausgebracht wird kann es wirken und sich setzen.
Herzliche Grüße
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Frank
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Re: Mauerseglerlausfliege

Beitrag von Frank »

Hallo Tini!

Ich war mir da halt auch nicht ganz sicher, wie und wann Markus das Mittel einsetzen möchte...
Da die Plage mit den Lausfliegen ja mehr oder weniger erst mit der Ankunft der Segler beginnt, bin ich davon ausgegangen, daß Markus etwas sucht, was er während der laufenden Brutgeschäfte anwenden kann.
Den Hinweis auf die Lungenschäden hatte ich bei den Gefahrenhinweisen für den Menschen auf der 2 kg Packung bei Amazon gefunden.
Sollte aber äquivalent auch auf die Segler übertragbar sein.
Ich möchte jedenfalls nicht darüber entscheiden, ob das Mittel eingesetzt wird und ob es nun gut oder schlecht für die Segler ist. ;(

Gruß Frank

Gerade hier im Forum noch aus dem Jahr 2012 dazu gefunden.
viewtopic.php?p=2066#p2066

Vielleicht ist es ja wirklich das Mittel der Wahl?