Hallo zusammen,
ich habe dieses Jahr bisher drei Brutpaare inklusive Nachwuchs erfolgreich auf der Westseite über die Hitzetage durchgebracht. Die Nistkästen habe ich selbst aus Holz gebaut und dabei eure jahrelangen auch teils negativen Erfahrungen berücksichtigt und so die aus meiner Sicht „Best Practices” umgesetzt.
In der folgenden schematischen Abbildung habe ich die „Best Practices” für den Bau von Kästen für die Westseite auf Basis des aktuellen Kastens von @Pudelfrau (ich hoffe das ist O.K. dass ich dein Bild der Kästen für die Schemazeichnung verwendet habe

) zusammengestellt.
Die Bauteile, die sich stark erwärmen hab ich in der Schemaabbildung
orange gezeichnet.
Zusammengefasst sehe ich folgende wichtige Konstruktionsschwerpunkte von Nistkästen auf der Westseite, die sich bei mir alle bewährt haben und nicht zu kompliziert für die Umsetzung sind:

- Hitzeschutzmaßnahmen
- Hitzeschutzmaßnahmen.png (169.91 KiB) 36 mal betrachtet
- Den Kasten möglichst komplett in Weiß streichen, damit möglichst viel Sonnenenergie reflektiert wird. Wenn möglich, sollte die weiße Farbe auch für das Dach und das Vordach verwendet werden.
- Bei einem frei hängenden Kasten sollte ein Doppeldach mit Luftzwischenraum installiert werden. Zusätzlich ist ein 25 cm langes Vordach mit 35 Grad Neigung nach unten zu montieren. Sonst prallt ab 15 Uhr die Sonne frontal auf die Nistkästen. Das Vordach sollte so tief an der Vorderseite montiert werden, dass die Einflugoberkante gerade noch waagerecht sichtbar ist. Im oberen Bild sieht man, wie der Kasten ab 15 Uhr durch das Frontallicht aufgeheizt wird.
- Eine zweite Frontblende in weiß mit einem Abstand von 2 cm vor die bestehende Frontblende montieren, damit die Sonne ab 19 Uhr nicht direkt auf die Frontseite strahlt. Das hält an Hitzetagen die letzten Sonnenstrahlen des Tages ab.
- Im Innenraum auf der Oberseite 2 x 25 mm große Lüftungslöcher erstellen. Wichtig ist, diese mit Volierendraht abzusichern, damit sich keine Singvögel, wie beispielsweise Meisen, in den Löchern verfangen können, falls sie sich einmal in den Nistkasten wagen.
Durch die Lüftungslöcher sollte an warmen Tagen keine Stauhitze im Nistkasten entstehen. Diese sollte dann in den Dachzwischenraum entweichen können.
- Falls die darunterliegende Fassade viel Wärme abgibt, sollte man eine Isomatte mit Luftzwischenraum unter den Kasten schrauben. Bei mir konnte ich mir das sparen.
Zum Thema Material und Hitzeschutz:
Aus meiner Sicht ist es nicht so entscheidend, ob man sich für das Material Holz oder Holzbeton (Schwegler u. Co.) entscheidet, da bei den Holzbetonkästen die Aufheizung nur etwas verzögert stattfindet, im Gegensatz zu den Holzkästen. Dafür kühlen Holzbetonkästen aber auch langsamer ab. Wichtiger sind die konstruktiven Hitzeschutzmaßnahmen.
Ich wollte diese Punkte nur einmal zusammenstellen, da sie aus meiner Sicht sehr gute Maßnahmen für die Westseite sind, um den Hitzetod unserer Segler zu vermeiden

. Vielleicht hat noch jemand wichtige Ergänzungen/Anmerkungen ?
Noch einen schönen Sonntag!
Viele Grüße
Andi