Mauersegler-Forum.de

[Frank]

Hallo!

Heute gab es mal wieder eine neue Erkenntnis in Sachen Wespen.
Bisher hatte ich von zwei Nestern berichtet.
Das heutige heftige Gesumme war mir dann aber doch suspekt und ich begab mich auf die Suche. Und siehe da, es gibt auf der Südseite der Laube noch ein weiteres Wespennest in der Zwischendecke.
Nun sind es schon drei Nester.
Drei Wespennester sind fast sicher ein Hornissennest...
Es reicht dann aber.
Gestochen hat mich noch keine.
Also äußerst friedlich diese Völker.
Erstaunlich ist, daß alle drei Völker völlig friedlich untereinander/nebeneinander agieren.

Gruß Frank

[Frank]

Auch wenn es hier um Hornissen geht, so möchte ich doch hier noch einen Beitrag zu den Wespen da lassen..
Es wird in der Natur immer jemanden geben, der stärker ist, als die Anderen.
Diesmal ist es mal nicht der Mensch, sondern diese dämliche Wachsmotte. Hatte mich schon wegen dem abnehmenden Flugbetrieb gewundert und das erst einmal auf die hohen Temperaturen geschoben. Aber nein...
Heute mal in den Kasten rein geschaut. Ein schönes großes Nest. Es ist bis kurz vor der Hälfte des Kastens gebaut und fertig. Unten ist nur noch eine kleine runde Öffnung vorhanden.
Vorn an der Kante im Kasten lag dann eine tote Motte. Sie haben ihr Ziel aber leider erreicht...
Nur noch ein paar vereinzelte Arbeiterinnen fliegen noch. Das Nest fängt auch schon an zu müffeln...
In diesem Jahr funzt leider kaum etwas.
Inzwischen sind auch die Gurkenpflanzen schon, nach nur 2 geernteten Gurken hinüber... hier war es das Mosaikvirus.
Ich werde meinen Garten wohl nicht mehr lange haben...

Gruß Frank

[H.-G.]

Guten Morgen Frank!
Ich wusste gar nicht, dass Wachsmotten auch Wespennester befallen. Mach doch mal ein Foto von der toten Motte - möglicherweise handelt es sich hier sogar um eine andere Art. Dann wird es auch spannend, wir es mit den Nestern in der Gartenlaube weitergeht.
Wenn die Raupen den Kasten verlassen, solltest Du sie einsammeln. Du kannst dann Deinen gefiederten Gästen ein Festmahl anbieten. Des einen Leid- des anderen Freud.
Liebe Grüße H.-G.

[Elisabeth]

Hallo Frank,
das tut mir leid.
Aber wahrscheinlich gehörst Du zu den ganz wenigen Leuten, die traurig sind, dass ihr Wespennest eingeht.

Bei meinen Hornissen leider die gleiche Entwicklung.
Es fliegen immer weniger Arbeiterinnen, die Königin fliegt mittlerweile selber wieder mit aus.
Vögel haben das Schwächeln auch schon bemerkt und haben die Eingangsverdeckelung bereits zerstört.
Vielleicht erahnen sie auch die Raupen im Nest?

Wachsmotten sind das nicht, aber Verwandte davon. Nennt sich Hummelnestmotte.
http://www.hornissenschutz.de/parasit.htm

Viel Glück für die beiden anderen Völker!

[Frank]

Hallo!

Hast ja recht Elisabeth... langsam muß ich auch etwas darüber schmunzeln.
Aber gerade auch Wespen sind ja doch recht nützlich, wenn ich bedenke, was die so an Fliegen vertilgen... aber gut, dann fehlen die wieder den Seglern und Schwalben...
Wespen sind auch gute Hornissennahrung!
Aber wie man es auch dreht und wendet, alle werden halt nicht überleben...
Ich hab's halt gern, wenn es um mich herum flattert, singt, brummt oder summt, aber vor allem zwitschert...

Heute habe ich noch einmal den Kasten geöffnet und einen Blick riskiert.
Danke @ H.-G. für Deine Hinweise.
Ich habe das ursprünglich auch nicht geglaubt, aber Wachsmotten befallen alle Stechimmen. Auch Hornissen...
Um so mehr wundert es mich, daß diese wehrhaften Völker sich dagegen nicht wehren (können)...
Leider kann ich kein Foto mehr nachreichen, da ich der Motte gestern keine große Beachtung beigemessen habe. Die Flügeldecken waren aber eher hellbraun und nicht grau und gepunktet, wie von der Wachsmotte.
Heute war wieder etwas mehr Betrieb im Kasten. Ich kann mich mit der Wachsmotte auch täuschen. Das Gemüffel kommt sicher von dem ca. 2 cm hohen Belag aus Exkrementen und toten Wespen im Kastenboden.
Erstaunt war ich, als ich heute 2 Nester im Kasten entdeckt habe... es wird vielleicht noch mal spannend...
Vielleicht gab es auch einen Kampf zwischen den Königinnen...
Jedenfalls das größere Nest, war als Erstes da.
Hab mal Fotos angehangen.
Die Wespe auf Foto 3 und 4 wird wohl eher aus Altersgründen gestorben sein? Der Körper war ziemlich dunkel... sah aus wie leicht angekokelt...

Gruß Frank

[Elisabeth]

Hallo Frank,
das größere, erste Nest sieht mir sehr nach sächsischer Wespe aus. Auch die tote Wespe, die Du fotografiert hast, ist eine sächsische Wespe.
Auch auf dem Foto, was Du geschickt hattest, als sich die Tierchen durch die Styroplatte geknuspert hatten, zeigt ebenfalls eine sächsische Wespe.
Diese Wespen sind sehr früh im Jahr fertig mit ihrer Brut. Sie gehen jetzt also ihrem natürlichen Ende entgegen.
Das zweite Wespennest sieht auf dem Foto von der Farbe und Struktur her anders aus. Oder wirkt das nur auf dem Foto so?
Könnte eine andere Art sein.
Sehr interessant, dass sich zwei Völker in dem Kasten angesiedelt haben!
Hier noch mal eine Übersicht über die verschiedenen Arten:
https://www.aktion-wespenschutz.de/Wesp ... narten.HTM

Hallo H.-G.,
ich glaube, es ist relativ selten, dass Hornissennester von diesen Hummelnestmotten befallen werden. Wahrscheinlich schwächeln sie vorher schon. Mein Nest hier ist nie richtig an den Start gekommen, es geht aber auch nicht ein. Die Königin und zwei Arbeiterinnen habe ich heute wieder gesehen.
Da ich den Kasten nicht aufmache, weiß ich auch nicht den Grund. Das Nest ist nach wie vor kaum größer als ein Gänseei. Das kann ich durch den Eingang sehen.

Noch ein Tipp von mir zum Bodennest. Je tiefer die Nester von Hornissen angelegt sind, desto verteidigungsbereiter sind sie. Logisch, am Boden oder Bodennähe wird man einfach viel häufiger gestört. Letzes Jahr hatte ich ja einen Nistkasten mit Nest in ein kleines Schränkchen am Boden gehängt. Sowohl der Hund meines Sohnes, als auch eine meiner Katzen sind gestochen worden. Unter dem Schränkchen wohnten Mäuse, da kamen sich Hornisse und Beutegreifer in die Quere.

Mir ist gestern ein neues Völkchen gebracht worden. Sehr niedlich, es lebt in einer Snackbar.
Das Nest ist hinter einer Glasscheibe zu sehen und ca. 15 x 15 cm groß. Die Damen müssen wohl bald umziehen.
Ich hoffe sehr, dass ihre Wahl auf einen meiner beiden großen, bisher unbewohnten, Kästen fällt.
Aber sie haben ihren eigenen Kopf, am Ende wird es der Kamin beim Nachbarn.
Ich werde berichten.

[Frank]

Dankeschön für die Wespenbestimmung, Elisabeth!
Ich hatte mich noch nicht um die Bestimmung gekümmert, hatte aber im Hinterkopf, daß man sie gut nach der Gesichtsmaske bestimmen kann. Deswegen auch mal das Foto von vorn.
Du hast recht mit Deiner Vermutung!
Da stimme ich Dir 100 %ig zu.
Hab jetzt auch noch mal auf den Seiten von Aktion Wespenschutz geschmökert.
Das große Nest bei mir sieht genau so aus, wie auf deren Fotos. Schade, daß die nur solch einen kurzen Lebenszyklus haben.
Erstaunlich, daß wir Sachsen sogar eine eigene Wespenart haben...
Auch mit dem zweiten Nest hast du recht!
Es ist bedeutend kleiner, gleichmäßig grau, glatt und ohne Lufttaschen.
Das Nest sieht so aus, wie das von der Norwegischen Wespe. Wird wohl aber eher die Waldwespe sein, da die Norwegische nur sehr selten im menschlichen Siedlungsbereich vorkommt.

https://www.aktion-wespenschutz.de/Wesp ... aIndex.htm

Muß ich mal schauen, ob ich da mal eine Arbeiterin zu Gesicht bekomme und näher bestimmen kann.
Erstaunlich, daß die sich nicht bekämpfen oder haben sie vielleicht doch...
Um Deine Hornissen beneide ich Dich...
Hier flog vor 2 Tagen mal eine um die Laube. Die war aber nur auf Jagd. Kein Wunder bei 4 Wespennestern gleichzeitig an der Laube.
An die anderen beiden Nester komme ich aber für Fotos nicht ran. Die haben sich in der Zwischendecke des Vordaches eingenistet.

Gruß Frank

[Frank]

Hallo!
Leider hat das dann nicht mehr mit einem Foto von einer Arbeiterin des zweiten Nestes geklappt. Inzwischen ist schon eine ganze Weile Ruhe im Kasten.
Ich überlege den Kasten jetzt schon zu reinigen. Wie denkt ihr? Bei Hornissennestern sollte man sie ja erst im Frühjahr reinigen... ob man das bei Wespennestern gleich machen kann?

Gruß Frank

[Frank]

Heute war es nun endlich mal soweit und ich hatte etwas Zeit, die Nester aus dem Kasten zu räumen.
Ich hatte mit meiner Vermutung leider doch recht.
Es ist halt nicht wie im Märchen, daß immer nur "das Gute" siegt. Die Natur ist da leider unerbittlich. Alles nur ein fressen und gefressen werden...
Selbst die sonst so wehrhaften Stechimmen müssen sich hier einer Motte geschlagen geben.
Die hellen Teile der Nester sind wohl Wachs und ließen sich nur sehr schwer mit einem Spachtel entfernen. Die Brutzellen sind komplett mit einem feinen Gespinst überzogen.
Eine Mottenlarve kroch noch herum.
Selbst im Holz des Kastens gibt es oberflächliche Fraßgänge der Mottenlarven.
Muß mal schauen, wie ich den Kasten noch nachbehandle.... vielleicht nehme ich hier doch mal die Heißluftpistole.
Entsorgung solcher Reste natürlich nur thermisch!
Im Anhang ein paar Bilder...

Gruß Frank

[H.-G.]

Es ist halt nicht wie im Märchen, daß immer nur "das Gute" siegt. Die Natur ist da leider unerbitterlich. Alles nur ein fressen und gefressen werden...
...
Eine Mottenlarve kroch noch herum.
...
Entsorgung solcher Reste natürlich nur thermisch!

Hallo Frank!
Ich tue mich immer etwas schwer damit, die Natur in Gut und Böse zu unterteilen, da letztendlich jedes Lebewesen versucht, irgendwie weiterzukommen. Darin unterscheiden sich die Motten gar nicht so sehr von mir . Das gilt auch für Lausfliegen oder Mehlschwalbenwanzen. Allerdings verhalte ich mich parteilich und glaube, dass das auch in Ordnung ist. Ich muss auch nicht alle Lausfliegen gern haben, auch wenn mich die Abstimmung auf ihre jeweilige Wirtsart echt beeindruckt. Trotzdem liebe ich diese Tierchen beim besten Willen nicht und überlege stets, wir ich ihnen bekommen kann. Auch Stechmücken auf meiner Haut haben - Bewunderung hin, Bewunderung her - eine kurze Halbwertzeit (wenn ich sie erwische).
Im Falle Deiner Hummelnestmotten würde ich versuchen, den braunen Gespinnstklumpen aufzubrechen. Das ist kein Wachs - Wachsmotten fressen Wachs. Sie selber erzeugen nur mehr oder weniger feste Gespinste. Wenn das sich so verhält, wie ich das von den Wachsmotten meiner Hummelnester kenne, sind dort etliche Larven oder Puppen versteckt. Diese könntest Du den ortsansässigen Singvögeln anbieten. Rotschwänzchen und -kehlchen lieben diese Proteinbomben, auch Amsen und Sperlinge werden begeistert sein. Meisen werden sich versuchen, selber Futter aus diesen Gespinsten freizulegen. Dann hätte das"Böse" sogar noch etwas Gutes. Die Reste solltest Du allerdings wirklich thermisch entsorgen und auch den Kasten würde ich so behandeln. Je eher, desto besser, weil er dann in der nächsten Saison weniger nach Rauch riecht, was eine Neuansiedlung stören könnte.
Liebe Grüße H.-G.