Viele haben Angst vor ihnen, manche finden sie spannend und wahnsinnig interessant. Aber ganz egal, ob man sie liebt oder hasst - sie sind ein wichtiger Teil unserer Ökosysteme. Viele spielen sogar als Nahrung für Schwalben und Segler eine Rolle, wenn ihre Jungtiere vom Wind verbreitet werden.
Bei genauem Hinsehen offenbaren sich hier oft sehr komplexe Verhaltensweisen, wie ja schon @Wächter an der Nosferatu-Spinne recht eindrucksvoll gezeigt hat. Mögen sie auch vielen gruselig erscheinen, so gibt es aber auch bei ihnen überraschende Schönheiten, interessante Baumeister und sogar auffallend niedliche Wesen.
Zu letzteren gehört die Gattung der Springspinnen, von denen ich hier eine zeigen kann, eine Rindenspringspinne. Ich fand sie im November im Krankenhaus und dachte zuerst an eine Lausfliege. Sie verbrachte den Winter in einem Miniterrarium auf der Fensterbank, wo sie Obstfliegen und kleine Grillen erbeuten konnte. Vor zwei Tagen habe ich sie auf dem Balkon freigelassen, nachdem sie dort vorher auf einem Stückchen Rinde (Nomen est omen) posen durfte, wobei sie ein wirklich dankbares Fotomodel war.
Sie lebt jetzt auf dem Balkon und ich bin gespannt, ob sie sich dort im Sommer zeigen wird.
LG H.-G.
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H.-G.
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Spinnen - mal anders gesehen
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Frank
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Re: Spinnen - mal anders gesehen
Ich finde Springspinnen richtig süß und toll... 
Dankeschön H.-G. für die super tollen Aufnahmen!
Man sieht ja wirklich den Fotografen in den Augen...
An Dir ist ein begnadeter Fotograf verloren gegangen. Mit welcher Kamera gelangen Dir diese phantastischen Makroaufnahmen?
Gruß Frank
Dankeschön H.-G. für die super tollen Aufnahmen!
Man sieht ja wirklich den Fotografen in den Augen...
An Dir ist ein begnadeter Fotograf verloren gegangen. Mit welcher Kamera gelangen Dir diese phantastischen Makroaufnahmen?
Gruß Frank
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Waechter
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Re: Spinnen - mal anders gesehen
Klasse Fotos, mit welcher Kamera und welcher Optik?
Meine ersten Experimenten mit Handy und Zusatzlupe Hier
ergaben mit etwas Übung recht brauchbare Ergebnisse.
Nur mit diesem Zusatz konnte ich dann bei der Nosferatu die Details zeigen.
Mit der Lupe am Handy muss man aber sehr nah an die Sinnen heran, was nicht immer möglich ist.
Updtate: Kinderstube Hier
Unter dem Stichwort Springspinne sind im Internet viele Videos zu finden.
Wobei die Peakock Spider mein Favorit ist.
Der Tanz des Männchen zum Paarungsritual ist faszinierend.
Das beeindruckt sogar Freunde, die keine Spinnen mögen.
Bei der Suche nach einem Beispiel habe ich auch das zweite Video entdeckt, das ich noch nicht kannte.
Gruß Waechter
Meine ersten Experimenten mit Handy und Zusatzlupe Hier
ergaben mit etwas Übung recht brauchbare Ergebnisse.
Nur mit diesem Zusatz konnte ich dann bei der Nosferatu die Details zeigen.
Mit der Lupe am Handy muss man aber sehr nah an die Sinnen heran, was nicht immer möglich ist.
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Unter dem Stichwort Springspinne sind im Internet viele Videos zu finden.
Wobei die Peakock Spider mein Favorit ist.
Der Tanz des Männchen zum Paarungsritual ist faszinierend.
Das beeindruckt sogar Freunde, die keine Spinnen mögen.
Spoiler:
Gruß Waechter
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H.-G.
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Re: Spinnen - mal anders gesehen
Waechter hat geschrieben: Do 30. Mai 2024, 09:40 Klasse Fotos, mit welcher Kamera und welcher Optik?
Hallo Frank, hallo Götz!Frank hat geschrieben: Mi 29. Mai 2024, 23:09 Mit welcher Kamera gelangen Dir diese phantastischen Makroaufnahmen?
Um Eure Fragen zu beantworten: Ich fotografiere mit einer Nikon D 5600. Das Makro-Objektiv kommt von Tamron, 90 mm, F/2,8.
Da ich immer viel Spaß daran hatte, Bilder von Naturbeobachtungen zu machen, habe ich mir vor Jahren eine etwas einfachere Nikon Spiegelreflex-Kamera zugelegt, die später durch das aktuelle Modell ersetzt wurde. Die Wahl der Marke der ersten Kamera war eher intuitiv. Da ich mit der Kamera zufrieden war und mir dann auch schon das Macro-Objektiv zugelegt hatte, bin ich bei der Marke geblieben (es gibt da z.B. die bekannte Marke mit "C", für die man deutlich leichter mehr Zubehör finden kann und viele andere, die ebenfalls gut sind).
Ein Freund hatte mir geraten, beim Makro-Objektiv neben ausreichender Lichtstärke auf eine nicht zu geringe Bennweite zu achten, um die ausgewählten Objekte ausreichend groß abbilden zu können (die Markenobjektive waren mir zu teuer!). Nebenbei hat das Objektiv den Vorteil, dass es auch Aufnahmen in weiterer Entfernung schnell auto-focussiert und gut abbildet. Die Rosenkäferbilder 2 und 3 Hier sind ein Beispiel dafür.
Mit dem Handy komme ich nicht so gut klar, habe vielleicht auch nicht das richtige Modell. Wenn ich sehe, was Du, Götz, da mit der Zusatzlupe herausholst, glaube ich, dass ich da mit dem Macro kaum mithalten kann. Okay, da wäre sicher mehr möglich, aber meine meisten Fotos entstehen sehr spontan und ich habe mir wenig Gedanken über Belichtungs- und Blendeneinstellungen gemacht. Also auch für mich noch Luft nach oben, besonders in Punkto Tiefenschärfe
Die Springspinne war ein sehr dankbares Fotoobjekt. Ruhig, kaum scheu und sogar so kooperativ, dass sie auf den Stückchen Rinde, auf dem sie zuerst saß, sogar eine Fruchtfliege erbeutete. Daher war die Zusammenarbeit einfach. Eine Fotosession im November mit Blitzlicht war deutlich unproduktiver.
Dass ich meine Sillouette dann in den Augen der Spinne erkennen konnte, hat aber auch mich überrascht.
Ich würde mich freuen, wenn wir im Forum weitere Kleinstlebewesen die fotografische Ehre erweisen könnten, die sonst ignoriert werden. Sie werden für mich zwar stets hinter den Mauerseglern zurückstehen, können aber zeigen, dass die Umwelt, in der wir leben, in vielen Bereichen sehr schön und interessant sein kann, wenn man einen zweiten Blick riskiert.
Ich denke da neben unseren Seglern auch an Störche, Blaumeisen, Fischotter und Biber. Wer weiß - vielleicht wird auch mal 'ne Blattlaus Star einer Fotoserie
Liebe Grüße H.-G.
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Waechter
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Re: Spinnen - mal anders gesehen
Hallo H.-G. klingt interessant zumal ich im Studium auch Optik als Fach hatte.
Für meine alte Canon T90 habe ich auch noch ein SHIFT-Objektiv. DIA FILME..
Meine Nikon DIGITAL wird kaum noch verwendet.
Aktuell habe ich einen neuen Nistkasten gebaut, der hier den bisherigen Kasten der Blaumeisen ersetzen wird. Als Muster habe ich ein Modellprinzip im Internet gefunden. und für meine Zwecke umgebaut.
Etwas Arbeit habe ich noch, aber für nächstes Jahr hoffe ich wieder auf Gäste im neuen Kasten.
LG Götz
Zu dem Thema werde ich mich nochmal melden.
LG Götz
Für meine alte Canon T90 habe ich auch noch ein SHIFT-Objektiv. DIA FILME..
Meine Nikon DIGITAL wird kaum noch verwendet.
Aktuell habe ich einen neuen Nistkasten gebaut, der hier den bisherigen Kasten der Blaumeisen ersetzen wird. Als Muster habe ich ein Modellprinzip im Internet gefunden. und für meine Zwecke umgebaut.
Etwas Arbeit habe ich noch, aber für nächstes Jahr hoffe ich wieder auf Gäste im neuen Kasten.
LG Götz
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Waechter
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Re: Spinnen - mal anders gesehen
Gestern hatte ich am PC einen winzigen Besuch.
Hier
Da ich die Fotos mit dem Handy + Lupe nur machen kann, wenn die kleinen Objekte ungestört in der Plastikbox sitzen und ich die Kamera nur in der Hand halte, werden die Bilder hinter dem Plexiglas doch etwas unscharf.
Gruß Waechter
Hier
Da ich die Fotos mit dem Handy + Lupe nur machen kann, wenn die kleinen Objekte ungestört in der Plastikbox sitzen und ich die Kamera nur in der Hand halte, werden die Bilder hinter dem Plexiglas doch etwas unscharf.
Gruß Waechter
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H.-G.
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Re: Spinnen - mal anders gesehen
Hallo zusammen!
Ein weiteres, eher kleines "Großauge
" unter den Spinnen: Dunkle Wolfsspinne. Dieses kokontragende Weibchen wärmte sich vor ein paar Tagen am Rande eines Weges auf einem Stück Holz auf. Ich glaube, dass ich diese Spinnen in früheren Jahren häufiger gesehen habe, besonders, wenn sie sich im Frühjahr auf trockenem Farnkraut der Sonnenwärme aussetzten. Vielleicht sind aber auch nur meine Augen schlechter geworden
. Da auch Wolfsspinnen keine Netze bauen, sondern nach Sicht Jagen, brauchen sie ein gutes Sehvermögen. Daher wohl die großen Augen (vier große und vier kleine). Möglicherweise helfen ihnen aber auch die Borsten auf ihren Beinen, um Schwingungen in der Luft aufzunehmen und so Freud und Feind leichter zu unterscheiden.
Sie betreiben eine aufwendige Brutpflege. Das Weibchen trägt - wie im Bild - den Eikokon am Hinterleib mit sich herum. wenn die Jungspinnen schlüpfen, trägt sie auch diese noch längere Zeit auf ihrem Körper umher.
Mit etwas Glück wird mir mal so eine "tragende" Spinne vor das Makro-Objektiv laufen.
LG H.-G.
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Elisa
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Re: Spinnen - mal anders gesehen
Hallo H.-G. ...
tolle Aufnahmen von den Spinnen ...
LG Elisa
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Elisabeth
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Re: Spinnen - mal anders gesehen
Hallo H.-G.,H.-G. hat geschrieben: So 16. Jun 2024, 21:45 ....
Ich glaube, dass ich diese Spinnen in früheren Jahren häufiger gesehen habe, besonders, wenn sie sich im Frühjahr auf trockenem Farnkraut der Sonnenwärme aussetzten. Vielleicht sind aber auch nur meine Augen schlechter geworden![]()
.....
ich finde Deine Spinnenbilder auch wunderschön!
(Entschuldigung Götz, Deine Spinne ist auch toll, aber sie weckt nicht die gleichen Sympathien bei mir.
Deine Beobachtung, dass man weniger von den kleinen Laufwölfen sieht, kann ich bestätigen.
Eigentlich logisch. Wenn Insekten aussterben, werden es auch weniger Spinnen.
Leider haben Spinnen keine Lobby und deswegen wird immer nur der Rückgang der Insekten beklagt.
Liebe Grüße
Elisabeth
............................................................................................
"Es hört doch jeder nur, was er versteht." Johann Wolfgang von Goethe
2025: 13 Kästen -> 3 Brutpaare
Elisabeth
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H.-G.
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Re: Spinnen - mal anders gesehen
Hallo zusammen!
Heute bei einem Spaziergang im Schnee (-2°C) machte meine Frau mich auf ein kleines Wesen aufmerksam, dass ich sicher übersehen hätte. Eine kleine Spinne (Körperläne ca 3 mm) saß da auf dem Neuschnee. Irgendwie absurd! Wir gingen erst weiter, dann erst realisierte mein Hirn, was wir da gerade gesehen hatten.Dafür sollte es sich doch lohnen, umzukehren! So kniete ich dann bald auf dem Weg und versuchte, der Kleinen mit dem Makroobjektiv ganz tief in die Augen zu schauen. Leider fällt es der Kamera schwer, vor soviel weißem Hintergrund den winzigen Spinnenkörper optimal zu beleuchten, aber ich hab's zumindest versucht. Sie bewegte sich - wohl kältebedingt - sehr langsam auf den Wegesrand zu. Als wir ca 45 Minuten später wieder an der Stelle vorbeikamen, war außer meinen Knie-Abdruck im Schnee nichts mehr zu finden.
LG H.-G.
Heute bei einem Spaziergang im Schnee (-2°C) machte meine Frau mich auf ein kleines Wesen aufmerksam, dass ich sicher übersehen hätte. Eine kleine Spinne (Körperläne ca 3 mm) saß da auf dem Neuschnee. Irgendwie absurd! Wir gingen erst weiter, dann erst realisierte mein Hirn, was wir da gerade gesehen hatten.Dafür sollte es sich doch lohnen, umzukehren! So kniete ich dann bald auf dem Weg und versuchte, der Kleinen mit dem Makroobjektiv ganz tief in die Augen zu schauen. Leider fällt es der Kamera schwer, vor soviel weißem Hintergrund den winzigen Spinnenkörper optimal zu beleuchten, aber ich hab's zumindest versucht. Sie bewegte sich - wohl kältebedingt - sehr langsam auf den Wegesrand zu. Als wir ca 45 Minuten später wieder an der Stelle vorbeikamen, war außer meinen Knie-Abdruck im Schnee nichts mehr zu finden.
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