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Elisa
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Re: Storchennest in Tuttlingen

Beitrag von Elisa »

Markus hat geschrieben: Do 6. Jun 2024, 13:09wundert mich auch ein wenig, die haben dort eigenes Gerät um einfach an die Nester zukommen.
Aber die nächste Frage wäre dann gewesen, wohin mit ca. 100 Storchenküken oder mehr :o
Stimmt, das ist auch wieder wahr ... :|
Markus hat geschrieben: Do 6. Jun 2024, 13:09
Elisa hat geschrieben: Do 6. Jun 2024, 12:13 Apropos Storchenbeauftragter ...
Unserer soll übrigens morgen früh nach Aldingen zu unseren drei Nestern kommen ... so sei es zumindet geplant gewesen.
Er will schauen, ob er einige der Jungstörche schon beringen kann (und ob alle den ollen Dauerregen gut überstanden haben).
Ich muss mal anrufen, ob er morgen wirklich kommt.
Wer organisiert das bei Euch ? bzw. wie kommt der Beauftragte an die Nester?
Puuhh, Genaues weiß ich leider nicht.

Aber ich gehe einfach mal davon aus, dass ausgesuchte Feuerwehren oder auch Bauhöfe (mit entsprechender Ausrüstung) jedes Jahr den Juni-Monat als Storchen-Beringungsmonat im Hinterkopf (oder irgendwo notiert) haben und der Storchenbeauftragte dann mit den Verantwortlichen rechtzeitig die Beringungstermine vereinbart.
Es ist ja auch so, dass der Storchenbeauftragte im Vorfeld das Alter der Jungstörche grob einordnen muss, damit er weiß, in welchem Zeitraum eine Beringung möglich ist bzw. stattfinden sollte.
Edit: Ich schätze, ohne Absprache mit den jew. Bürgermeistern wird es ohnehin nicht funktionieren.

Hier mal Berichte über unseren Storchenbeauftragten, der für die Landkreise Tuttlingen, Schwarzwald-Baar und Rottweil zuständig ist:
https://www.schwaebische.de/regional/tu ... ung-203999
https://www.rebholz.de/jungstoerche-beringt/
https://www.schwarzwaelder-bote.de/inha ... 35c57.html
https://www.nrwz.de/kreis-rottweil/klap ... eln/267232

In dem Bericht vom Schwarzwälder Boten heißt es übrigens:
Nach dem Beringen musste noch ein toter Jungstorch geborgen werden. Er war heruntergeworfen worden und an einem Ast hängengeblieben. Der Storch wurde heruntergeholt und anschließend begraben.
Müsste ich mal fragen, ob das üblich ist, dass die toten Jungstörche begraben werden.

LG
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Elisa
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Re: Storchennest in Tuttlingen

Beitrag von Elisa »

Ist vielleicht mal ganz interessant zu lesen, was die Aufgaben eines Storchenbeauftragten sind ...

Das verlinkte Beispiel stellt zwar jetzt niemanden aus der hiesigen süddeutschen Region vor, das macht aber nix, denn es sind im Prinzip überall die selben Aufgaben ...
Aus dem Leben einer Storchenbeauftragten:
https://kiebitz-online.de/aufmacher/kei ... eit-14113/


Der NABU bildet ja auch Storchenbeauftragte aus:
https://baden-wuerttemberg.nabu.de/impe ... reuung.pdf

Was er über die Aufgaben von Storchenbeauftragten schreibt, kann man nachlesen:
https://baden-wuerttemberg.nabu.de/wir- ... 29400.html

Dort heißt es:
  • Identifizierung der Brutstörche (Ablesen der Ringe mit einem Fernrohr, beste Zeit: März)
  • Beobachten des Brutgeschehens (Feststellen, ob gebrütet wird, evtl. auch Anzahl der geschlüpften Jungen – je nach Zeit und Lust – von einem entfernten Platz aus mit Fernrohr, April/Mai)
  • Evtl. Mithilfe bei der Beringung der Jungstörche (Ende Mai/Juni, kann evtl. auch entfallen)
  • Feststellen des Bruterfolgs (wie viele Jungstörche fliegen erfolgreich aus, Juni/Juli)
  • Ansprechpartner*in für Bürger*innen vor Ort
  • ggf. Bergung verunfallter Störche
  • ggf. Organisation der Nestpflege (z. B. Müll entfernen sowie Verkleinerung zu großer Horste, oft in Zusammenarbeit mit der örtlichen Feuerwehr)
Zur Beobachtung und zum Ablesen der Ringe ist ein Spektiv oder eine Kamera mit 60-facher Vergrößerung sinnvoll.
Wer kein eigenes Fernrohr besitzt, kann sich an die örtliche NABU-Gruppe wenden – vielleicht kann diese weiterhelfen. Aber auch schon viele digitale Kameras können diese Vergrößerung leisten.

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Elisa
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Re: Storchennest in Tuttlingen

Beitrag von Elisa »

Lieber H.-G.,
Dir wollte ich auch noch danke sagen, für Dein Lob und Deine Berichte ... :)

Du schriebst ja unter anderem:
H.-G. hat geschrieben: Di 4. Jun 2024, 11:55Liebe Elisa!
Nochmal Danke für Deinen Einsatz. Ich habe mal geschrieben, dass Störche nicht meine Lieblingsvögel sind und ich wegen ihrer stellenweise starken Zunahme auch leichte Bedenken habe. Ich finde sie aber weiterhin wunderschön und interessant - sie sind eben charismatisch. Ich weiß, dass Du traurig bist, wenn es sogar mir so geht. Deshalb Respekt, dass Du nicht einfach abschaltest.
Danke! :thumbup:
H.-G. hat geschrieben: Di 4. Jun 2024, 11:55Noch eine Info aus der Gegend hier: vor zwei oder drei Jahren starben hier in einem Storchennest (Storchennest am Menkebach) beide JV. Diese wurden zur Untersuchung aus dem Horst geholt (das Ergebnis weiß ich leider nicht, meine aber, dass von Gift die Rede war). Die Eltern benutzten darauf den Horst nur noch als Landeplattform. Auffällig: in ca. 100 m Entfernung wurde kurz darauf auf einem Strommast ein neues Nest begonnen (das aber aus Sicherheitsgründen entfernt werden musste). Die Störche haben in diesem Horst nicht mehr gebrütet ...
Das ist dann wohl so ein Nest, das Roland Hilgartner, der Parkdirektor vom Affenberg in Salem, als "Kompensationshorst" bezeichnet hat.
H.-G. hat geschrieben: Di 4. Jun 2024, 11:55Mag sein, dass ich ein wenig altmodisch daherkomme, wenn ich das Wort "Respekt" stets betone. Oft habe ich den Eindruck, dass dieser Respekt in der medialen Welt ziemlich abhanden gekommen ist. Dabei wird vor lauter Emotion Fachlichkeit und Sachlichkeit aber (fast) vergessen. Emotion ist sicher sehr wichtig, sollte aber immer von Reflexion und Wissen begleitet werden. Erst das ermöglicht und echte Empathie - nicht nur für die Störche (das ist einfach, die sehen wir ja), sofern auch für die, die sie begleiten.
Das sehe ich auch so ...
H.-G. hat geschrieben: Di 4. Jun 2024, 11:55Wir werden nie alles Unglück der Welt verhindern können, aber es gibt Menschen, die zumindest versuchen, die Welt hier und da etwas besser zu machen. Du, Elisa, und ganz besonders Du, Markus, Ihr seid solche Menschen.
Und dafür verdient Ihr meinen uneingeschränkten Respekt. Basta!
H.-G.
Danke Dir!
Fühle mich geehrt, dass Du so eine hohe Meinung von mir hast.
Ich weiß nur nicht, ob ich ihr gerecht werden kann. :oops:


Was meine Storchenleidenschaft angeht (die begann übrigens eigentlich so richtig erst in diesem Jahr, auch wenn ich schon früher eine Schwäche für diese eleganten Vögel hatte ... ups, darüber wollte ich eigentlich noch im Vorstellungsbereich schreiben ...), ich bin da ja interessanterweise lange nicht allein.
Viele Leute haben eine große Schwäche für diese Tiere.

In einem sehr informativen Bericht (wenngleich bereits 5 Jahre alt) über die Rottweiler Störche, wird auch noch kurz über den hiesigen Storchenbeauftragten Bartler berichtet, wie er zu seiner eigenen Storchenleidenschaft fand:
https://www.schwarzwaelder-bote.de/inha ... fe0b3.html

Und ich finde, er bringt die Sache mit den Störchen gut auf den Punkt:
Dass Störche eine besondere Faszination ausüben, weiß keiner besser als Manfred Bartler. Seit er vor Jahren mit der Feuerwehr in seinem Heimatort Hochemmingen ein Nest gebaut und sich über die Tiere informiert hat, lassen ihn die Vögel nicht mehr los.
"Die sind schon sehr eigensinnig", schmunzelt er. Und viele Verhaltensweisen seien mit der der Menschen vergleichbar. ...
Ja, genau ... das macht sie so attraktiv ... man wird an die eigenen Marotten erinnert ... :lol:

LG Elisa

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Re: Storchennest in Tuttlingen

Beitrag von Elisa »

Hallo Markus, hallo zusammen ...

Ein kleiner Nachtrag zur geplanten Beringung der Störche bei mir am Ort ...
Hab gerade mit Herrn Bartler telefoniert.

Er musste den für morgen angesetzten Termin auf nächsten Donnerstag (13.06.) verschieben.
Denn für morgen steht ihm leider kein Steiger (der Feuerwehr) zur Verfügung, der ihn beim Beringen der Jungstörche unterstützt (und die Technik oben bei der Drehleiter bedient).

Inzwischen hat er in seinen Gebieten, den Landkreisen TUT, VS und RW (in RW gibt es wohl nur 2 Horste), 60 tote Jungstörche gezählt. ;(
2022 hat Bartler 71 Storchenhorste betreut (Quelle).
Da müsste man mal nachhaken, wieviele es jetzt sind.

LG
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Markus
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Re: Storchennest in Tuttlingen

Beitrag von Markus »

ah ok, dann ist das Aufgabe der Feuerwehr.

Hier noch weitere aktuelle Nachrichten:

Im Allgäu hat das Regengebiet besonders stark gewütet.

Richtung Höchsten und vor allem Richtung Allgäu, sieht es schlechter aus: „Bei Wangen und Isny hat fast nichts überlebt.“

Quelle: SZ

https://www.schwaebische.de/regional/ba ... il-2572642

Die Population insgesamt sei lt. dem Bericht allerdings nicht Gefährdet, die Erfolgsgeschichte der Storchenentwicklung könnte auch zum Problem werden :S

Wie dieser Experte berichtet:

"Das Problem aus seiner Sicht: „Da diese Naturräume gleichzeitig auch die letzten Vorkommensgebiete von vielen Bodenbrüterarten sind, die dem Aussterben immer näherkommen, treffen hier zwei gegenläufige Entwicklungen unglücklich zusammen.“ Die Ernährung von Störchen bestehe insgesamt nur zu sehr geringen Teilen zum Beispiel aus Jungvögeln, „dies kann aber trotzdem Bruterfolge seltener Arten entscheidend verringern“, so Greiner."

LG
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Saison 2025

Segler Nistplätze 5 von 9 belegt.
Ankunft:

Eier:
Bruten:
Schlupfe:
Abflüge:


Alpensegler- Livestream startet Anfang März 2025 wieder.
https://www.youtube.com/@tuttlingeralpensegler3497
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Re: Storchennest in Tuttlingen

Beitrag von Elisa »

Markus hat geschrieben: Fr 7. Jun 2024, 06:34 ah ok, dann ist das Aufgabe der Feuerwehr.
Genau, im Normalfall ist es die Feuerwehr.
In manchen Fällen kann es aber auch ein Bauhof oder eine Firma sein, bei denen man Hebebühnenfahrzeuge anmieten kann.
Z.B. falls das Storchennest auf einem Kirchturm montiert ist und dafür eine noch höhere Leiter benötigt wird, als die Feuerwehr anbieten kann.

In Geisingen war vor 4 Jahren z.B. der Geisinger Bauhof statt der Feuerwehr in die Beringung der Störche involviert:
https://www.suedkurier.de/region/schwar ... 8,10530238

Und für die Reinigung des Nestes auf dem Kirchturm in Tuningen musste im Januar 2020 ebenfalls der dortige Bauhofleiter kontaktiert werden. Man hat dann bei einem Anbieter vor Ort ein Hebebühnenfahrzeug angemietet.
Siehe:
https://www.schwarzwaelder-bote.de/inha ... dc9ca.html

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Re: Storchennest in Tuttlingen

Beitrag von Elisa »

Markus hat geschrieben: Fr 7. Jun 2024, 06:34 Im Allgäu hat das Regengebiet besonders stark gewütet.

Richtung Höchsten und vor allem Richtung Allgäu, sieht es schlechter aus: „Bei Wangen und Isny hat fast nichts überlebt.“

Quelle: SZ

https://www.schwaebische.de/regional/ba ... il-2572642
Oh, das ist heftig. :S
Markus hat geschrieben: Fr 7. Jun 2024, 06:34Die Population insgesamt sei lt. dem Bericht allerdings nicht Gefährdet, die Erfolgsgeschichte der Storchenentwicklung könnte auch zum Problem werden :S

Wie dieser Experte berichtet:

"Das Problem aus seiner Sicht: „Da diese Naturräume gleichzeitig auch die letzten Vorkommensgebiete von vielen Bodenbrüterarten sind, die dem Aussterben immer näherkommen, treffen hier zwei gegenläufige Entwicklungen unglücklich zusammen.“ Die Ernährung von Störchen bestehe insgesamt nur zu sehr geringen Teilen zum Beispiel aus Jungvögeln, „dies kann aber trotzdem Bruterfolge seltener Arten entscheidend verringern“, so Greiner."
Danke für diesen Hinweis, Markus.
Ja, da muss man im Einzelfall schon auch genauer hinschauen.



Ach ja, in dem von Dir verlinkten Artikel ist auch die Rede von etwa einem Drittel Winterstörchen in Oberschwaben! :shock:
Das ist ja verflixt viel.
Und der Klimawandel begünstige es nur, es seien aber v.a. andere menschengemachte Gründe, die dazu führen, dass es immer weniger Störche gebe, die in den Süden aufbrechen.

In dem Artikel heißt es:
Zahl der "Nichtzieher" steigt stark an
Und noch etwas kommt dazu: Ein Drittel der oberschwäbischen Störche überwintert mittlerweile einfach in Deutschland.
„Einzelne Störche, die hier geblieben sind, gab es schon immer. Manipulative Eingriffe im Rahmen des Bestandstützungsprojekts und die Tatsache, dass Störche viel voneinander abschauen, führten zusätzlich dazu, dass die Zahl der Nichtzieher sehr stark zunahm.

Der Klimawandel hat also wenig mit diesem Phänomen zu tun, unterstützt die Überwinterung bei uns aber noch, weil die Tiere bei wärmeren Temperaturen im Winter mehr Futter finden“, so Reinhard.
Störche sind sehr clevere Vögel und ausgesprochene Opportunisten. „Deswegen nutzen immer mehr Tiere im Winter die Mülldeponien in Spanien oder überwintern komplett daheim.“ All das habe zu einem starken Anstieg der Population in den vergangenen Jahren geführt, erklärt Reinhard.

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Elisabeth
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Re: Storchennest in Tuttlingen

Beitrag von Elisabeth »

Elisa hat geschrieben: Mi 5. Jun 2024, 18:24
Markus hat geschrieben: Di 4. Jun 2024, 19:34 Hab noch was, genau passend zum aktuellen Thema.
Warum niemand die Küken gerettet hat
"Das war ein großer Aufschrei, weil man das live beobachten konnte", erzählt Möbus. Der LBV habe sich aber ganz bewusst dagegen entschieden, etwas zu unternehmen. "Das ist der Lauf der Natur", sagt er.

Quelle: BR
https://www.br.de/nachrichten/bayern/st ... en,UE6QaJL
....
Neeeee ... sorry, von gestern in der Früh ... siehe Seite 45: Hier

Macht daher überhaupt nix, dass Du ihn nochmals hier erwähnst und verlinkt hast.
Doppelt hält besser! :thumbup:
Hallo Elisa, hallo Markus, hallo alle anderen,
genau! Doppelt hält besser, ich hatte nämlich tatsächlich Elisas Link übersehen und ihn erst bei Markus geöffnet.

Ich fand den Artikel sehr interessant, vor allem den Abschnitt über den Unterschied zwischen Artenschutz und Tierschutz:
Zudem darf man die Tiere gar nicht aus dem Horst nehmen. Das ist laut Naturschutzgesetz verboten und im Zweifelsfall sogar strafbar. Denn: "Artenschutz ist etwas anderes als Tierschutz", sagt Möbus. Bei letzterem geht es darum, jedes einzelne Tier zu retten. Beim Artenschutz, den der LBV verfolgt, geht es hingegen darum, den Erhalt der Art zu sichern, aber nicht einzugreifen, wenn einzelne Tiere sterben.

Das hat mich länger beschäftigt, weil es ja auch unsere Mauersegler betrifft.
Ich war auch noch auf der von Markus verlinkten Facebookseite und habe da einen weiteren Artikel gefunden.
https://fraenkischer.de/dinkelsbuehl-wa ... emand-ein/
Da Eingriffe in die Nester einheimischer Vogelarten laut Naturschutzgesetz verboten sind, ist dies kein Grund, aktiv in das Brutgeschehen einzugreifen und zu ständigen Störungen am Horst beizutragen. Die in den Medien beschriebenen Rettungsaktionen, sind in der Regel nicht genehmigt und theoretisch strafbar.

Das bedeutet dann eigentlich, dass man sich beim Zurücklegen von Mauerseglereiern, Hin- und Hertauschen von Eiern, Versetzen von Adoptivküken, Behandeln der Nester mit Insektiziden usw. am Rande der Illegalität befindet. 8-)

Wir alle denken, dass wir im Artenschutz aktiv sind. Ist es doch "nur" Tierschutz?
Liebe Grüße
Elisabeth
..................................................................................................
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Re: Storchennest in Tuttlingen

Beitrag von Elisa »

Elisabeth hat geschrieben: Fr 7. Jun 2024, 14:22Wir alle denken, dass wir im Artenschutz aktiv sind. Ist es doch "nur" Tierschutz?
Eine gute Frage! :thumbup:

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Re: Storchennest in Tuttlingen

Beitrag von Markus »

Hallo Elisabeth,
Elisabeth hat geschrieben: Fr 7. Jun 2024, 14:22 Das bedeutet dann eigentlich, dass man sich beim Zurücklegen von Mauerseglereiern, Hin- und Hertauschen von Eiern, Versetzen von Adoptivküken, Behandeln der Nester mit Insektiziden usw. am Rande der Illegalität befindet. 8-)
Stimmt.
Eigentlich haben wir nach Montage der Kästen an diesen nichts mehr zu suchen.
Auch das verschließen der Einflüge wäre wohl lt. Gesetz zumindest fragwürdig :S

Selbst der Einsatz von Lockrufen ist nicht eindeutig geklärt.

Vermutlich stehen wir alle mit einem Bein im Knast :shock:

LG
Markus
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https://www.youtube.com/@tuttlingeralpensegler3497