Mauersegler-Forum.de

[Dodo]

Aber Du hast es gelesen und nicht in die Ecke geworfen. Hut ab!

Elisabeth, den Respekt habe ich nicht verdient, mache es wie Du. Was ich nicht verstehe blätter ich schnell um.
Jetzt habe ich mir das Richtige bestellt.

Gruß Maddin

[Dodo]

Heute habe ich mal ins Archiv geschaut und dabei ein Filmchen entdeckt, welches ich euch mal zeigen wollte.
Auf dem Foto vom 22.02. ein frisch verliebtes Paar beim Schnäbeln.

In dem Filmchen, Sie kurz vor Ei-Ablage. Sie nimmt eine Drohgebärde ein und plustert sich auf und wirkt furchteinflößend.

Habe mich gefragt, ob das ihr Partner ist. Zur Erinnerung: Der Kasten wurde auch von anderen Falken erspäht.

[kaninchenzuechter]

Beobachtungstechnik ist schon eine feine Sache Maddin. Man findet auch später noch wie Du sehr interessante Videos und Bilder. Vielen Dank für Deine schönen Beiträge. Dadurch wird unser Forum stark aufgewertet.
Ich habe auch noch alle meine Aufnahmen auf usb-Festplatte abgespeichert.
Leider läuft es dieses Jahr mit meinen Igeln nicht so gut. Ich bekomme die Igelmutter nicht zu Gesicht. Kleine Igel habe ich auch noch keine gesehen.
Gruß Dieter

[Dodo]

In 2018 lag das erste Ei am 18.04. in der Mulde. Eine Woche später als im Vorjahr.
Am 28.04. war das Gelege mit sechs Eiern vollzählig, sie wurden im Abstand von 2 Tagen gelegt.
Das erste Küken schlüpfte am 22.05., exakt 30 Tage nach Ablage des dritten Eis.
Nur Fünfen gelang der Schlupf, ein Ei blieb verschlossen.
Die Vertrautheit mit der die Alten miteinander umgingen und die Routine bei der Aufzucht,
legt die Vermutung nahe, dass es sich um das Paar der Vorjahre handelt.
Vieles von dem Geschehen in dem Kasten ist mir selber schon vertraut.
Trotz der Größenunterschiede war die Aufzucht erfolgreich. Keines blieb auf der Strecke.
Am 25.06. waren sie weg. Am 28.06. hatte ich frisches Einstreu im Kasten.

[Dodo]

Endlich habe ich das richtige Buch, das mir @Elisabeth empfohlen hat, Danke nochmal für den Tipp!
‚Der Turmfalke‘ (Untertitel: Überlebensstrategien eines Greifvogels) v. Renate und Achim Kostrzewa.
Die Lektüre macht mir Freude, obwohl sie mich um die Illusion beraubt hat, dass es sich um dieselben Turmfalken wie zu Anfang handelt.
So ist im Kapitel 7 ‚Populationsökologie‘ Abschnitt : Altersstruktur und Mortalität zu lesen:

Zitat: Turmfalken können bis zu 17 Jahre alt werden, doch solche Methusalems gibt es nur selten…..
die mittlere Lebenserwartung bei nur 2,4 Jahren für Vögel, die das erste halbe Jahr überlebt haben.
Village (1990) fand für ein größeres Zahlenkollektiv von britischen Falken Mortalitätsraten von 68%
im ersten Jahr, 34% im zweiten Jahr und 31% für Vögel, die drei Jahre und älter sind.
Das heißt, die meisten Brutvögel können nur ein- oder zweimal zur Brut schreiten.
Mehr als die Hälfte aller Vögel sterben, bevor sie überhaupt geschlechtsreif werden. 50-80% der zu Beginn seiner Untersuchung markierten territorialen Turmfalken haben einen Brutversuch in ihrem Leben. 15-25% können auch ein zweites Mal brüten und weniger als 1% brüten fünf Jahre lang.
Nur ein einziges Weibchen von 463 Vögeln schaffte es, in sieben aufeinanderfolgenden Jahren zu brüten.


Und ich habe Mühen darauf verwandt, unverwechselbares in ihrem Gefieder und sonstiges zu sehen und dachte einmal auch sowas entdeckt zu haben. Da bin ich wohl einem Irrtum aufgesessen.

Zitat: Abschnitt 7.3. Schwankungen im Bruterfolg
Dies sei besonders jenen Vogelliebhabern ins Stammbuch geschrieben, die jedes Jahr wieder ‚ihr‘ Falkenpaar beobachten und meist kategorisch behaupten, sie würden es an individuellen Verhaltensweisen wiedererkennen….Genauso lassen sich Ausnahmen gegen die Mittelwerte verschiedener Tabellen dieses Buches finden. Ausnahmen bestätigen halt immer noch die Regel, haben aber kaum statistische sowie wenig biologische Relevanz und sind meist anekdotischer Natur.

Warum ist der Wunsch von uns so groß, dass es dieselben Vögel sind?
Es schafft Identität! Die Vorstellung dass der Turmfalke/Mauersegler in seinem kleinen Köpfchen den Nistkasten vom Maddin gespeichert hat ist doch einfach zu schön.
Auch wenn uns Wissenschaftler darüber belehren, dass es eine Illusion ist, dürfen wir uns freuen und unsere angebotenen Nisthilfen immer wieder belegt werden.

[Elisabeth]

Endlich habe ich das richtige Buch, das mir @Elisabeth empfohlen hat, Danke nochmal für den Tipp!

Gern geschehen.

‚Der Turmfalke‘ (Untertitel: Überlebensstrategien eines Greifvogels) v. Renate und Achim Kostrzewa.
Die Lektüre macht mir Freude, obwohl sie mich um die Illusion beraubt hat, dass es sich um dieselben Turmfalken wie zu Anfang handelt.
So ist im Kapitel 7 ‚Populationsökologie‘ Abschnitt : Altersstruktur und Mortalität zu lesen:
...
Warum ist der Wunsch von uns so groß, dass es dieselben Vögel sind?
Es schafft Identität! Die Vorstellung dass der Turmfalke/Mauersegler in seinem kleinen Köpfchen den Nistkasten vom Maddin gespeichert hat ist doch einfach zu schön.
Auch wenn uns Wissenschaftler darüber belehren, dass es eine Illusion ist, dürfen wir uns freuen und unsere angebotenen Nisthilfen immer wieder belegt werden.

Hallo Maddin,
da hast Du sicher Recht.
Ich kann mich gut an diese Stelle im Buch erinnern, da auch ich sehr überrascht war über dieses Ergebnis.
Ich habe zwar keine "eigenen" Turmfalken, war aber der Meinung, seit Jahren "das immer gleiche Paar" in der Michaeliskirche in Neugraben (Hamburg) über eine Webcam zu beobachten.
Pustekuchen, auch dieses Brutpaar setzt es sich wahrscheinlich alle ein bis zwei Jahre neu zusammen.
Liebe Grüße

[Dodo]

In 2015 hat der Terzel sich aktiv an der Fütterung beteiligt. Später lieferte er nur noch die Beute ab.
Eine Maus bewegte sich noch in der Kiste. Die angehenden Mäuse-Jäger flüchteten alle in die Ecke mit den Augen zur Wand, nur in der zweiten Reihe riskierte einer einen Blick auf das Monster. Ein anderes verbirgt seinen Kopf in den Daunen unter den Flügeln. - Bis zu ihrer Selbstständigkeit vergeht noch eine Zeit.
Schade das ich von der Szene kein Filmchen habe.

[Dodo]

Das Filmchen ist vom 30.05. d. J. Zur Erinnerung, geschlüpft sind sie am 19/20.05.
Die Aufnahme ist deutlich und man kann erkennen, dass sie schon 11/12 Tage nach dem Schlupf im Stande sind zu Kröpfen. Dem Star wurde von den Alttieren der Kopf abgebissen.

Wie man sehen kann, geht es ganz schön zur Sache.

[Dodo]

Nochmal ein Foto aus 2015.
Es zeigt sie ineinander verkrallt, bei ihrem Kampf um den Kasten.

Wenn man genau hinschaut, erkennt man Sie an ihrem Rückengefieder. Sie thront auf dem Anflugbrett.
Der Gewinner des Kampfes bekommt alles.

Der Gewinner bekommt alles

Bisher dachte ich das solche Kämpfe meist entschieden sind wenn einer Klein beigibt.
R. u. A. Kostrzewa schreiben in ihrem Buch (Der Turmfalke), dass es bei den Kämpfen immer wieder zu tödlichen Verletzungen kommt. Mehrfach fanden sie tote Männchen direkt unter dem Brutplatz.

[Dodo]

In 2019 war der Hausherr schon im Januar am Kasten. Die Balz begann im Februar.
Vieles deutet darauf hin, dass er kein Winterquartier bezogen hat, sondern hier präsent blieb. Der Platz ist ihnen wichtig für die Brut und ich will nicht ausschließen, dass hier auf mindestens zwei aufeinander folgende Jahre dasselbe Paar zur Brut kam.
Eine Besonderheit zu den Jahren davor: Kein einziges Mal konnte ich beobachten, dass Vögel unter der Beute waren, aber Eidechsen und Käfer wurden eingetragen.
Das erste Ei wurde am 04.04. gelegt. Komplett war das Gelege am 14.04. mit 6 Eiern und wie in den Jahren zuvor, schlüpften nur fünf Küken, die am 13.05. in der Mulde lagen.

Satt

Am 15.06. hatten die letzten das Nest verlassen.
Jetzt habe ich die Bruten von 2015-2020 hier kurz umrissen.
Der früheste Eiablage-Termin war hier am 04.04.2019 der späteste am 14.05.2016.
Einen Zusammenhang mit dem Winter-Wetter (Kostrzewa) ist für mich nicht erkennbar.
In 2016 war das Nahrungsangebot an Mäusen ausgesprochen schlecht, was sich als Ursache für den späten Brutbeginn aufdrängt. Auch das kleinere Gelege war in dem Jahr auffallend.
Sicherlich werden auch andere Vögel ihre Strategien haben, um den Fortbestand der Art sicher zu stellen.