Schön, dass Euch meine Insektenbilder gefallen. Auf die Sache mit den Vorschaubildern bin ich durch Ausprobieren gekommen.
Ich habe schon als Kind gern das eine oder andere ausprobiert. Eigentlich wollte ich alles mal in Form kleiner Geschichten aufschreiben.
Egal! Eine Geschichte erzähle ich gleich mal:
Bei meinen Schulfreund Reinhard und mir war kein alter Volksempfänger sicher. Wir stöberten auf Böden herum, um an diese Geräte heranzukommen.
Große Freude hatten wir, als wir einen funktionstüchtigen Einkreiser erwischten. Allerdings interressierte uns hauptsächlich der Frequenzbereich um 80 m.
Andere Spulen und Kondensatoren mußten her und vorher berechnet werden.
Mathematik war schon immer meine Stärke. Ich weiß jetzt noch, wie man eine einlagige Zylinderspule berechnet und kenne dien Thomsonsche Schwingungsgleichung.
https://de.wikipedia.org/wiki/Thomsonsc ... sgleichung
So etwas lernt man nicht an der Schule.
Alle nachfolgenden Volksempfänger wurden demontiert. Wir wollte ja schließlich nicht nur empfangen. Die Bodenplatte bestand aus Holz. Die Frontplatte war aus Presspappe. Ein Gehäuse gab es nicht. Man mußte natürlich höllisch aufpassen, denn die Anodenspannung betrug über 300Volt. Auch bei der Montage mußte man aufpassen. Ein faisch gepolter Selengleichrichter wurde schnell zu einen gleich riecht er.
Der Sender war zweistufig aufgebaut.
Als Oszilator (VFO) wurde eine REN 904
https://en.wikipedia.org/wiki/Telefunken verwendet.
Als Endstufe diente eine Röhre vom Typ RENS
https://www.radiomuseum.org/tubes/tube_rens1284.html .
Erste Testsendungen wurden durchgeführt. Gefühlvoll wurde am Collins Filter gedreht, bis die Glimmlampe an der Antenne flackerte. Ich nahm Reinhards Kofferradio und ging durchs Dorf, um die Reichweite zu testen. Später wurde alles professioneller. Wir sendeten neben Radio Luxenburg im 49 meter Band.
Hier Radio Knappensee! Hier Radio Knappensee!
Meine große Schwester konnte gut Lesen. Es gab Buchlesungen. Zwischen durch immer mal Musik, indem wir das Radio einschalteten. Ich lief weiterhin mit dem Kofferradio. Am Knappensee rief man mir schon entgegen, dass wir gut zu empfangen sind.
Unsere Sendungen waren immer von kurzer Dauer. Das lag nicht etwa daran, dass wir uns über irgend etwas einen Kopf gemacht hätten. Wir hatten keine Siebdrossel und mußten einen Siebwiderstand benutzen. Dieser wurde schnell heiß, stank und zwang uns zu Abschalten.
An dieser Stelle möchte ich erwähnen dass es damals kaum Autos gab. Wir konnten noch ungestört auf der Straße mit dem Kreisel spielen (Holzkreisel mit Peitsche). Man sagte: „Fahrten nach Polen sind erschwert, weil die Bauern auf der Autobahn ihr Heu trockneten.
Natürlich viel sofort auf, dass immer öfters ein Auto mit Peilrahmen in unserem Dorf auftauchte.
Eimal mußte es ja passieren! Das Auto hielt bei Reinhard. Man fragte seinen Vater, was er für einen Beruf hat. Er war Schlosser und kam für sie nicht in Frage. Den 12 jährigen Jungen in seiner Nähe beachtete man nicht. Das war knapp!!! Wir demontierten unseren Sender.
Gruß Dieter