Mauersegler-Forum.de

Hallo Siegrid,

traudich hat geschrieben: ↑Do 18. Okt 2018, 19:57 Seit einigen Jahren betreue ich ungef. 40, von mir aufgehängte, Meisenkästen in unserem Dorf das Gelege nicht bebrütet bzw. die Jungvögel sind verhungert. Sehr wenige Nester sahen so aus, als ob Jungvögel ausgeflogen sind. Bei den Kästen nahe landwirtschaftlicher Nutzung käme mir der Verdacht, dass Vergiftung der Grung ist. Aber bei denen die im Wald hängen, sieht es nicht besser aus. Auch war mir im Winter, während der Winterfütterung aufgefallen, dass relativ wenig Meisen zu sehen waren.

Hab einen interessanten aktuellen Bericht zu diesem Thema hier gefunden. http://www.orn.mpg.de/4001783/news_publ ... 767?c=2739

So sind die Forscher zu der Erkenntniss gekommen:
"Wenn alle Jungvögel in einem Nest sterben, ist fast immer der Tod eines der Elterntiere die Ursache"

Hier wurde allerdings nur das Brut und Aufzuchtverhalten wohl nur an einem Standort (Studienfläche ?) beobachtet. Somit ist diese Studie in Bezug auf Umwelteinflüsse leider kaum verwertbar.

Da sagt Deine Beobachtung "ohne Hightech" wesentlich mehr aus Siegrid.

Grüße
Markus

Markus hat geschrieben: ↑Mo 29. Okt 2018, 18:15 Hab einen interessanten aktuellen Bericht zu diesem Thema hier gefunden. http://www.orn.mpg.de/4001783/news_publ ... 767?c=2739

So sind die Forscher zu der Erkenntniss gekommen:
"Wenn alle Jungvögel in einem Nest sterben, ist fast immer der Tod eines der Elterntiere die Ursache"

Hallo Markus,

ich sehe es auch so, dass die Beobachtungen in diesem Fall nicht besonders aussagekräftig sind.
Letztes Jahr war es wieder mal so, dass die Kohlmeisen sukzessive einen toten Jungvogel nach dem anderen aus dem Nest trugen. Am Ende war noch ein Jungvogel im Nest - ob der letzten Endes ausflog, weiß ich nicht.
Im Jahr davor dasselbe, traurige Spiel bei den Blau- UND den Kohlmeisen:
Quasi im Tages-Takt wurden tote Jungmeisen (die noch bei weitem nicht flugfähig waren!) von den Eltern aus den Kästen getragen.
In allen Fällen gab es keinen Altvogel-Ausfall.

Mein Garten ist naturbelassen - das Problem dürfte meiner Meinung nach sein, dass die Meisen die meisten Raupen von den Apfelbäumen der Bauern holen. Die landwirtschaftlich genutzten Flächen schließen direkt ans Grundstück an.
Die Insektizide sind für die Altvögel vielleicht nicht per se schädlich, aber für winzige Jungvögel kann eine "Überdosis" derartiger belasteter Raupen jedenfalls nicht gesund sein... so meine Meinung.


Und in einem Blaumeisenkasten brütete in diesem und im letzten Jahr ein Weibchen wochenlang auf ihren Eiern - kein einziges Junges schlüpfte. Auch äußerst seltsam...

LG
Jan

Hallo Jan,

es ist ja nicht nur der Giftstoff selbst welcher für Insektenfressebnde Arten zur Gefahr wird, sondern auch in deren Nahrungsgrundlage wird empfindlich eingegriffen.


Lg
Markus