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Re: Stare

Verfasst: Do 2. Jun 2022, 12:08
von Beja
Hallo
Die Starenküken werden von beiden Eltern gefüttert!
Am Sonntag und Montag hatte ich aber immer noch Bedenken, das es nicht so ist.
Ich hatte schon einen Karton für die Küken vorbereitet und eines in den Händen zum umsetzen.
Bisher hatte ich die Drei nur im Nest sitzend gesehen, aber in der Hand sah ich einen prallen Bauch.
Von meinen Paar zugefütterten Regenwürmern kann das nicht gekommen sein - also Küken zurückgesetzt und seitdem nicht mehr in den Kasten geschaut!
Ich habe trotzdem zwei Auffangstationen angerufen und um Rat gefragt.
Eine Dame hat mich an das Tierheim Rüsselsheim verwiesen, sie würden verwaiste Küken aufnehmen.
Außerdem wäre es bei Staren normal, das die Eltern lange Fütterungspausen einlegen.
Leider sind Regenwürmer nicht für Küken geeignet, da sie wohl viele Parasiten haben können. :o
Geeignet sind Steppengrillen, Bienenlarven, Fliegen und deren Maden.
Ein Herrn meldete sich später noch bei mir. Ich könnte die Küken selber aufziehen – Stare wären unproblematisch, auch beim auswildern.
Ich könne auch Rinderhackfleisch füttern, obwohl auf der Website, in der er aufgelistet ist, steht, das es nicht gemacht werden darf!!! :shock:
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Nun bin ich um viele Erfahrungen reicher!
Allerdings kann ich mich wirklich nicht daran erinnern, daß die Stareneltern im letzten Jahr auch so lange Fütterungspausen einlegten.

Mittlerweile wird das Futter schon am Einflugloch übergeben! :thumbup:

Re: Stare

Verfasst: Sa 11. Jun 2022, 12:45
von Beja
Hallo zusammen
Heute sind die drei Starenküken ausgeflogen!
Die Eltern haben sie in der ganzen Woche regelmäßig gefüttert.
Die Kleinen hingen fast durchgegend am Einflugloch und waren nicht zu überhören.
Dadurch interessierten sich auch nicht wohlgesonnene Vögel für sie.
Zwei Mal verscheuchte ich eine Elster, die vor dem Kasten herumflatterte.
Ein Mal sogar einen Turmfalken, der dann von einem aufgebrachten Elterntier verfolgt wurde.

Jetzt ist es sehr ruhig am Haus.
Gruß Beja

Re: Stare

Verfasst: Fr 5. Aug 2022, 15:38
von Beja
Hallo
Ich hatte ja angekündigt keine Stare mehr am Haus zu wollen.
Jetzt habe ich meinen Entschluß aufgegeben. ;)
Ich möchte an der selben Hauswand einen Starenkasten anbringen und habe jetzt eine Frage
zum Hitzeschutzkonzept.
Brauche ich überhaupt eins?
Starenkästen werden oftmals an freistehenden Stangen angebracht und bekommen fast den kompletten
Tag Sonne ab.
Der geplante Kasten würde ab dem frühen Nachmittag einpaar Stunden in der Sonne hängen.
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Gruß Beja

Re: Stare

Verfasst: Fr 5. Aug 2022, 16:50
von H.-G.
Hallo Beja!
Das mit dem Starenkasten könnte gut funktionieren. Hitzeschutz ist normalerweise bei Staren nicht so das Problem, weil die schon viel früher als unsere MS brüten. Trotzdem würde ich den Kasten nicht gerade schwarz anstreichen.
Du solltest aber die Möglichkeit nicht ganz außer acht lassen, dass nicht nur Stare Mauerseglerkästen belegen, sondern dass es - gerade, wenn schon MS in der Nähe brüten - auch umgekehrt kommen kann, sogar, wenn der Kasten deutlich tiefer hängt. Stare sind eben auch immer gute Zeigervögel. Da wäre es auf jeden Fall wichtig, dass die Innenwand unter dem Einflugloch so rauh ist, dass ein MS ggf wieder rausklettern kann. Ich habe bei meinen neueren Starenkästen eine Anflugstange unter dem Einflugloch angebracht, obwohl ich die eigentlich nicht für notwendig halte. Das stört aber die MS beim Parabelanflug und schützt so im Fall der Fälle auch die Brut der Stare etwas vor den Seglern und die Segler davor, sich in einem ungeeignetem Kasten niederzulassen.
Nicht zuletzt wird es aber auch immer wichtig bleiben, den Staren den Zugang zum MS-Kasten so lange wie möglich zu verwehren. Selbst wenn ein Starenmann den für ihn gedachten Kasten besetzt hat, könnte (und wird) er die Chance nutzen, sich im MS-Kasten eine Zweitfrau zuzulegen, zumal die höhere Lage für Stare auch echt attraktiv ist. Mit Starensperre ist das natürlich kein Problem. Ohne Sperre würde ich die MS-Einfluglöcher aber immer bis zur Ankunft der Segler verschließen. Ansonsten scheint mir der Abstand, den Du zwischen Staren- und MS-Kasten geplant hast, sehr sinnvoll. Der Kasten könnte sogar noch etwas tiefer hängen, z.B. auf Höhe der Fenster. Wenn Stare sich bzw. ihre Brut von MS bedroht fühlen, reagieren sie z.T. sehr heftig auf die Segler. Das bedeutet dann Stress pur für beide Parteien. Da könnte die tiefere Lage die Stare deutlich entlasten. Bei mir blieben in diesem Jahr Stare, deren Nest von MS nicht bedrängt wurden, immer sehr entspannt, im Gegensatz zu denen, wo die MS sehr nah an die Nester kamen. Die haben den Seglern teilweise regelrecht aufgelauert!
Langer Rede kurzer Sinn: Gute Idee - mach das einfach👍.
Gruß H.-G.

Re: Stare

Verfasst: Fr 5. Aug 2022, 17:46
von Dodo
Hallo Beja,

kommt denn keine Hausseite in Betracht, wo die sich aus dem Weg gehen könnten?
Was H.-G. schreibt (mit den Übergriffen von Staren auf MS) kann ich nur bestätigen.
Stare nehmen bei ihren Attacken auf MS auch Kästen ins Visier die nicht in unmittelbarer Nähe ihres Kastens liegen.

Gruß Maddin

Re: Stare

Verfasst: Fr 5. Aug 2022, 18:39
von Beja
Hallo H. G.
Vielen Dank für deine Einschätzung.

Den Starenkasten würde ich gerne an die markierte Stelle anbringen, da dort ein Holzbalken aus dem Mauerwerk herausschaut. In die Steine würde ich nur ungern bohren.
Die Stare haben letztes Jahr schon im Mauerseglerkasten gebrütet und müssen natürlich den neuen Kasten erst einmal entdecken und für gut befinden. Die Einflüge des Mauerseglerkasten verschließe ich natürlich bis Anfang Mai. Wenn die Segler ankommen müßte die erste Starenbrut im letzten Drittel sein. Ich habe hier im Forum gelesen, daß der nachträgliche Einbau einer Starensperre problematisch für die Segler werden kann – Verletzungsgefahr beim Einflug.
Wer hat Erfahrungen mit dem nachträglichen Einbau von Starensperren?
Vielleicht kommt ein Einbau in meinem Kasten in Frage, da die Segler, wegen des engen Einflugwinkels, viel Geschwindigkeit aus dem Flug herausnehmen müssen.
Das Mauersegler den neuen Starenkasten für sich entdecken könnten kann ich zu 99 % ausschließen. Den Einflug des oberen Kastens haben sie nur durch den Star für sich entdeckt, da der Anflug durch die Hofeinfahrt nicht optimal ist. Und je tiefer der Kasten hängt desto schwieriger würde der Anflug für sie werden.

Hallo Maddin
Diese Hauswand ist die einzig Option.
Den Starenkasten könnte ich tiefer hängen, aber ist er dann auch noch für den Star interessant?
Es heißt die optimale Aufhänghöhe fängt bei 4 Meter an.
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Gruß Beja

Re: Stare

Verfasst: Fr 5. Aug 2022, 23:00
von H.-G.
Hallo Beja!
Sicher ist höher erst Mal besser. Für Deinen Seelenfrieden und den Komfort der Stare dürfte die obere eingezeichnete Stelle der richtige Kompromiss sein. Die mögen es einfach nicht, wenn ständig vermeintliche Konkurrenten auf Höhe ihrer "Haustüren" vorbeifliegen. Diese Gefahr wäre zumindest bei dieser Aufhängung deutlich verringert, aber selbst da nicht ganz sicher ausgeschaltet. Es kommt - wie so oft auf den Versuch (und den Charakter der Untermieter 🙂) an.
Für mich bringen Stare schon im späten Winter den Frühling ins Land. Meine Frau und ich lieben ihren oft so fröhlich vorgetragenen Gesang und ich bewundere ihre Art, wie sie dabei ganz fremde Geräusche perfekt imitieren. Deshalb erhalten sie auch die Chance, ein Teil der Wohngemeinschaft unseres Hauses zu bleiben, so wie das bei Dir, Beja ja auch der Fall zu sein scheint. Sollten sie aber den MS mehr Schwierigkeiten als nötig bereiten, würde ich sie weiter abseits unterbringen. Ich glaube, dass sie deutlich leichter neue Wohnungsangebote erschließen können. Und nicht nur deshalb schlägt mein Herz etwas mehr für die Segler, die mit ihrer Ankunft schließlich die für mich beste Zeit des Jahres einläuten.
LG H.-G.

Re: Stare

Verfasst: So 4. Sep 2022, 00:50
von H.-G.
Hallo Freunde!
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Was ist das ? Kleiner Tip: vergrößert das Bild einfach.
Antwortmöglichkeiten:
1.- die späte Rache der Stare
2.- ein guter Grund, Nistkästen nach der Brut zu
säubern
3.- das will keiner haben!!!
Richtig ist Antwort Nr. 1 - und Nr. 2 - und Nr. 3 auch!
Als ich dieses Jahr den Starenkasten, der neben der MS-Nistkastenreihe über dem Balkon hängt, nach dem Ausflug der Starenbrut mal genauer in Augenschein nahm, fielen mir die zahlreichen kleinen Tierchen auf, die am Einflugloch und einem kleinen Lüftungsspalt außen am Kasten saßen. Wenn ich mit dem Finger näher kam, hüpften einige weg. Um's kurz zu machen: das sind Flöhe. Wahrscheinlich hatten die Altstare einige mit in das Nest gebracht, wo sie sich munter vermehrten. Als die Stare ausflogen, warteten sie am Eingang auf neue Vögel.
Ich habe den ganzen Kasten in einen dunklen Plastiksack gepackt und in die pralle Sonne gestellt. Nach ein paar Tagen hüpfte keiner mehr. Ich habe den eingepackten Kasten erst mal vergessen. Heute habe ich ihn ausgepackt und gesäubert. Das Foto zeigt nur einen Teil der Flohausbeute dieses einen Kastens.
Ich weiß nicht, ob das eine typische Situation ist, oder ob so eine große Zahl eher selten ist. Ich kann mich aber erinnern, dass ich als Kind einfache Nistkästen für Spatzen baute und immer zwei davon im Abstand von 1 bis 3 Metern unter das Dach hängte. Die Haussperlinge wechselten nach jeder Brut den Kasten. Als Grund dafür habe ich schon damals die kleinen braunen Hüpfer ausgemacht, die nach dem Ausfliegen der Jungsperlinge am Nistkasteneingang dutzendweise lauerten. Bis jetzt hatte ich das für ein Problem der Spatzen gehalten.
Es scheint nach dieser Sichtung nicht besonders empfehlenswert, MS in einem benutzten Starennest brüten zu lassen. Das ist bei mir einmal passiert und auch gutgegangen. In einem weiteren Fall brüten Stare in einem Dreierkasten zwischen zwei MS-Paaren. Auch in diesem Fall dürfte es für die Flöhe leicht gewesen sein, in die Nachbarkästen zu gelangen.
Meine Konsequenz: Ich werde Starenkästen stets nach dem Ausfliegen kontrollieren und ggf früh reinigen. Im Dreierkasten haben Stare keinen Zutritt mehr (sie waren außerdem zu aggressiv). Auf jeden Fall halte ich es für sehr sinnvoll, fremdes Nistmaterial dann zu entfernen, wenn dort schon einmal gebrütet wurde.
Zur Beruhigung: In Mauerseglernestern habe ich übrigens noch keinen einzigen Floh entdeckt! Und auch von den zahlreichen "Starenflöhen" hat mich keiner heimgesucht.
LG H.-G.

Re: Stare

Verfasst: So 4. Sep 2022, 18:17
von Dodo
Hallo H.-G.,
Ich weiß nicht, ob das eine typische Situation ist, oder ob so eine große Zahl eher selten ist.
So etwas habe ich jedenfalls noch nicht gesehen. Wenn ich Nistkästen reinige, quälen Milben manchmal und juckt ganz ordentlich. Flöhe habe ich bei denen noch nicht gesehen.
Auch deckt sich meine Erfahrung bei den Bruten nicht mit deiner Beobachtung.
Bei mir bleiben die an ihrem Kasten und werkeln auch außerhalb der Brutsaison in ihrem Kasten.
Diese Standorttreue hat mich veranlasst ihre Nester nur alle 2 Jahre zu entfernen.
Oft erschienen mir die Sperlinge nach dieser Arbeit ganz verstört (für 1-2 Tage).

Wenn man Vögel am Haus hat, wird einem nicht langweilig. Die sind immer für Überraschungen gut!

Gruß Maddin

Re: Stare

Verfasst: So 4. Sep 2022, 22:33
von H.-G.
Hallo Maddin!
Tatsächlich habe ich, als ich meine MS-Jungvögel gezählt habe, auch an dem Starennest zwischen zwei MS-Nestern keinen einzigen Floh gesehen. Günstigstenfalls waren da keine oder viel weniger. Vielleicht sind aber auch welche zu den Segler-Nestern hinüber gewechst ;( .
Wenn ich die Kästen reinige, werde ich ja sehen, ob da noch Reste vorhanden sind. Ich werde dann berichten.
Gruß H.-G.
Nester des Haussperlinge gibt's hier leider seit Jahren nicht mehr. Meine Erfahrungen damit liegen schon über 40 Jahre zurück. Ich kann mich aber noch sehr gut an die Flöhe erinnern, die immer am Nistkasteneingang erschienen, wenn der letzte JV das Nest verlassen hatte. Es waren aber bei weitem nicht so viele wie heuer bei den Staren.