Seite 7 von 7

Re: Wildvogelfütterung 2017/18

Verfasst: So 29. Mai 2022, 22:44
von Frank
Beitrag von Markus vom 31. Juli 2018
Markus hat geschrieben: Di 31. Jul 2018, 12:24 Hallo Siegrid,
traudich hat geschrieben: Di 31. Jul 2018, 10:14 Hier wurde, bis auf eine kleine Pause, mit Sonnenblumenkernen durchgefüttert. Sonst hätten die Meiseneltern ihre Jungen nicht ernähren können. Es
Genau deswegen bin ich etwas verunsichert. Ich weiss nicht mehr wo, aber habe gelesen dass Körnerfutter für Jungmeisen problematisch sein kann.
Daher habe ich die Fütterung während der Hauptbrutzeit eingestellt.

Hm, wohl eine Falschmeldung, denn die Meisen wissen eigentlich von selbst was sie Ihren Jungen geben können, oder ?

LG
Markus
Hallo in die Runde!
Ich denke, dass Markus hier Recht hat.
Vor 3 - 4 Tagen wurde es bedeutend ruhiger in meinem Blaumeisenkasten. Die zuletzt geschlüpfte Meise jammerte vor 2 Tagen herzzerreißend nach Futter. Ich dachte schon, die Altvögel würden nicht mehr füttern. Aber das stimmte nicht. Sie kamen regelmäßig, hatten aber keine grünen Raupen mehr im Schnabel, was wohl der derzeitigen Kälte zuzuschreiben ist. Sie brachten Erdnussbrei an und verfüttern diesen an die letzte Meise. Heute früh fütterten sie immer noch. Irgendwann kam der Jungvögel wohl aus dem Kasten, lag dann aber gegen 10 Uhr tot auf dem Balkon. Ich habe das Drama leider nicht schnell genug mitbekommen.... Sehr traurig! :cry:

Bei Wildvogelhilfe.org heißt es:
"Damit beispielsweise Meisen ihren Nachwuchs nicht mit Erdnussbruch füttern, was für die Jungvögel fatale Folgen haben könnte, kann der Mensch während der Jungenaufzuchtsphase in einem Gebiet, das extrem arm an natürlicher Nahrung ist, das Futter anpassen."

Weiß jemand von Euch, warum Erdnüsse für Jungvögel so gefährlich sind?

Hier mal noch der Link zum kompletten, sehr interessanten Artikel:
https://wp.wildvogelhilfe.org/de/vogelw ... uetterung/

Ich füttere nur im Winter Körner und Erdnüsse.
Im nächsten Jahr stelle ich den Blaumeisen während der Aufzucht der Jungen, Buffolos und geköpfte Mehlwürmer hin.
Dann passiert so ein Drama hoffentlich nicht mehr.
Leider habe ich keine Kamera im Kasten,deswegen weiß ich nicht, wie viele Junge es insgesamt gab. Ich denke aber, dass es trotzdem eine erfolgreiche Brut war. Laut genug war es ja...

Leider in diesem Jahr auch keine Rauchschwalben (auch nicht gesehen) und auch die Nische im Plattenbau ist in diesem Jahr nicht von den Mauerseglern besetzt.
Selbst im Garten ist der Nistkasten in diesem Jahr nicht belegt.
Eine sehr katastrophale, traurige Entwicklung... :(

Re: Wildvogelfütterung

Verfasst: Mo 30. Mai 2022, 15:00
von Dodo
@Bommel, die Ganzjahresfütterung wurde immer kontrovers diskutiert.
Entschiedene Gegner halten sich immer mehr bedeckt.

Ich praktiziere die GJF schon lange, zum einen habe ich meine Freude an der Beobachtung im unmittelbaren Umfeld zum anderen sehe ich mittlerweile bei unserer ausgeräumten und nahrungsarmen Landschaft eine zwingende Notwendigkeit.

Dein Beispiel von den Blaumeisen ist sehr treffend. Wenn man die vor und während der Balz sieht und dann während der Jungenaufzucht, kann man sich erschrecken. Da wird einem vor Augen geführt wie aufreibend für die die Futterbeschaffung ist.

Deine Idee Lebendfutter (Buffalos, Mehlwürmer) anzubieten ist sehr gut.
Mehlwürmer musst Du aber vorher nicht köpfen! Die besorgen das selbst.
1 kg bekommst Du derzeit für etwa 9 €, in einer Woche ist das Kg aufgebraucht (bei verhaltener Fütterung).
Lebendfutter muss sachgerecht gelagert werden, sonst stinken die Würmer zum Himmel.

Wenn Du da Tipps brauchst melde Dich,

Gruß Maddin

Re: Wildvogelfütterung

Verfasst: Do 22. Jun 2023, 19:17
von Thomas-NRW
Hallo zusammen,
ich weiß das, was jetzt kommt hat schon einen gewissen Ekelfaktor anhaftend aber davon scheinen wohl eher wir Menschen betroffen zu sein und nicht z.B die Spatzen.
Die waren nämlich sehr eifrig , als ich mehrmals Fliegenmaden aus der Biotonne in eine Schale gebracht hatte.
Wenn die Maden manchmal von selbst aus der Tonne kriechen , sind Spatz und Amsel immer gleich zur Stelle .
Für die Spatzen war es eine reichliche Futterquelle zwischendurch für ihre Jungen .
Gruß Thomas.

Re: Wildvogelfütterung

Verfasst: Do 22. Jun 2023, 22:27
von H.-G.
Ich habe auch schon Igel gesehen, die Maden aus der Tonne sehr zu schätzen wussten.
Wir hatten vor Jahren eine kleine Metzgerei in der Nachbarschaft. Wenn dort die Abfalltonnen abgeholt wurden, war das sicher nichts für empfindliche Nasen. Als die Metzgerei aber aufgegeben wurde, verschwanden mit den Abfalltonnen auch die Hausrotschwänzchen, die sonst immer in der Nähe gebrütet hatten. Des einen Freud', des anderen Leid. Ich für meinen Teil hätte gern ein paar mehr Fliegen. Immerhin sind die Rotschwânzchen im letzten Jahr zurückgekommen :D
Gruß H.-G.

Re: Wildvogelfütterung

Verfasst: Mi 24. Apr 2024, 00:14
von Frank
Hallo!

Wie denkt ihr...
Hatte ja schon einmal mein Futterhäuschen von der Brüstung entfernt. Ich weiß leider nicht, ob die Blaumeisenbrut hier schon geschlüpft ist...
Ich hatte das Futterhaus zwischenzeitlich doch noch einmal raus gestellt. Nun hatte ich es ganz rein genommen.
Auf Grund der tiefen Temperaturen habe ich mich nun dazu entschlossen, doch noch etwas klein gehackte, ungeschälte Sonnenblumenkerne auf dem Balkon anzubieten.
Ist das für die Brut auch Schädlich oder geht das...?

Gruß Frank

Re: Wildvogelfütterung

Verfasst: Mi 24. Apr 2024, 13:03
von Dodo
Hallo Frank,

ich habe da keine Bedenken! Bei dir habe ich das erste Rotschwänzchen am Futterhaus gesehen.
Bei mir sind die nie, die Spatzen sind zu präsent. Wintertags war hier mal ein Raubwürger, der wollte aber die Spatzen und nicht das Futter.

Mit der Ganzjahresfütterung wird zweifelslos der Bestand der Haussperlinge gefördert!
Seid im Land die Gier-flation grassiert hat sich das Futtermittel extrem verteuert, dem kann man nur mit Zurückhaltung begegnen.

Lass Dir die Freude an der Beobachtung nicht nehmen,

Gruß Maddin

Re: Wildvogelfütterung

Verfasst: Mi 24. Apr 2024, 13:30
von StefanDD
Hallo Frank,

ich denke so lange die Brut noch nicht geschlüft ist, ist das kein Problem. Danach würde ich keine Körner mehr füttern. Die Kleinen können das noch nicht verdauen. Prof. Berthold schreibt zwar, dass die Altvögel keine Körner an die Jungen verfüttern, aber in Kälteperioden mit Nahrungsknappheit würde ich mich da nicht unbedingt drauf verlassen.

Kannst ja mal Maden probieren, ob sie es annehmen.
z.B.: https://www.futter-fundgrube.de/gefrore ... s-1000-ml/

VG

Re: Wildvogelfütterung

Verfasst: Mi 24. Apr 2024, 19:27
von Thömmes
Hallo Zusammen,

während der Brutzeit sollte auf keinen Fall mehr Fettfutter wie Meisenknödel, Fettflocken, Sonnenblumenkerne, Erdnüsse und Erdnussbruch etc. verfüttert werden.
Dasselbe gilt für getrocknete Insekten. Das ist reines Herbst- und Winterfutter und sollte spätestens zur Brutzeit eingestellt werden.

Wenn Nahrungsmangel herrscht, füttern die Altvögel das auch an ihre Nestlinge. Diese können das nicht verdauen, es quillt auf und verstopft den gesamten Verdauungstrakt. Daran sterben die Nestlinge qualvoll über mehrere Tage. Wenn plötzlich in Meisenkästen Stille herrscht und die Nestlinge verendet sind, liegt es fast immer an dem falschen Futter, da die Meisten einfach zur Brutzeit weiter das Winterfutter anbieten und die daran gewöhnten Altvögel das ihren Nestlingen füttern. Ich denke dadurch gehen wesentlich mehr Bruten zugrunde als durch Kälte und schlechtes Wetter.
Diese Erfahrungen mache ich hier auch jedes Jahr. Oft sieht man bei den weitgehend verwesten Nestlingen noch die die unverdaulichen Erdnussstückchen und Fettflocken zwischen den Knochenresten. Leider sind einige Nachbarn unbelehrbar und füttern ganzjährig das Winterfutter.

Feine Sämereien wie Waldvogelfutter für die Finkenvögel und Sperlinge sind OK.

Für die Insektenfresser braucht es schon gefrorene und aufgetaute Mehlwürmer, Buffalowürmer, Pinki Maden oder lebende Insekten.

Liebe Grüße

Thomas