Hallo Wächter,
Dene Ausführungen haben mich auf jeden Fall davon überzeugt, dass wir im Ultraschallsektor an der falschen Stelle sind, und dass ich bei meiner Theorie einige Änderungen machen muss, besonders wenn es um die Präzision geht - mehr dazu am Ende des Posts.
Allerdings würde ich die Sache eher aus Sicht der Evolution angehen bzw. im Ausschlussverfahren aufarbeiten:
Soziale Interaktion in der Gruppe:
Es gibt genug Möglichkeiten, energiesparend sozial zu interagieren, ein Sinkflug ist auch für Segler energieaufwändiger als ein parallerer Flug. Es ist wenig wahrscheinlich, dass die Evolution von Mauerseglern unnötig energieaufwändige Rituale zur sozialen Interaktion entwickelt.
Soziale Interaktion zur Fortpflanzung:
Balzverhalten schließe ich aus, denn es handelt sich um Dreierformationen und ich habe bisher keinen Bericht gesehen, dass Trigamie/Haremsbildung bei Seglern vorkommt - außerdem kommt das Verhalten von Beginn bis Ende der Seglersaison zur Geltung.
Verteidigung:
Die Dreierformationen geben mit Sicherheit einen Vorteil wenn Greife in der Nähe sind. Allerdings passieren diese Formationen in der Regel innerhalb einer größeren Gruppe ohne dass die ganze Gruppe in dieses Verhalten fällt. Ich schließe nicht aus, dass dieses Verhalten bei Gefahr von der ganzen Gruppe praktiziert werden könnte, aber bisher habe ich noch nie beobachtet, wie die Gruppe sich verhält, wenn ein Greif in der Nähe ist.... Bedrohung durch Tauben, Raben und aggressive Spatzen schließe ich aus und die örtlichen Schwalben machen sich noch kleiner, wenn die Segler unterwegs sind.
Und damit bleibt nur noch...
Jagd:
Eine Jagd in Formation macht nur Sinn, wenn die Beute am Ende geteilt wird, und wenn die Gruppe der Beute dadurch keinen Vorteil verschafft.
Dass die Dreierformation leichter von Beute wahrgenommen werden kann als ein einzelner Vogel ist schwer von der Hand zu weisen.
Berichte darüber, dass die Segler sich gegenseitig in der Luft füttern konnte ich auch nicht finden.
Schlussfolgerung:
Die Jagd in Dreierformation muss einen Vorteil bringen, für den ich noch immer keine erklärung gefunden habe.
Geänderte Theorie:
Wenn ich nun den Post von Waechter mit in die Kalkulation nehme, dann denke ich, dass wir es hier mit einer Form des auch für den Menschen erlernbaren Klicksonars zu tun haben, dass durch eine präzise Formation so weit verstärkt wird, dass die einzelnen Vögel zwar nicht genau auf die Beute hineweist, aber ihnen durchaus hilft, die Richtung der nächten größeren Beutetiere zu erkennen und weniger Zeit mit dem Fang kleinerer Beute zu verschwenden.
Die "echte" Echoortung ist in diesem Fall als separate Fähigkeit zu betrachten.
Ähnliches wurde übrigens schon bei Delphinen und Zahnwahlen nachgewiesen, es ist also nicht abwägig, dass ein Gruppensonar auch in der Welt der Vögel einzug gefunden hat.
P.S.: Natürlich kann der Dreierflug auch einfach nur ein soziales Verhalten sein, bei dem zwei Vögel denjenigen, der zuerst aus der Formation fällt für sein ungeschicktes Verhalten auslachen 
P.P.S.: Heute ist das Spektakel mal wieder besonders beeindruckend - Star Wars ist ein Dreck gegen die Action, die die kleinen Kerle hier abliefern.
P.P.P.S.: "The sight of a feather in a peacock's tail, whenever I gaze at it, makes me sick!" Charles Darwin