Schmetterlinge 2024
Verfasst: Sa 6. Jan 2024, 23:49
Hallo zusammen!
Am 2. Januar erlebte ich eine faustdicke Überraschung, als ich im Krankenhaus meine Arbeitskollegen besuchte. Da saß eine größere Motte an der Wand. Die Kollegen berichteten, dass die schon seit mindestens drei Tagen da sitze, einmal sei sie einem Pfleger an den Kopf geflogen (was zum Glück für beide glimpflich ausging ). Dann sah ich mir die "Motte" genauer an: Das Hinterende sah doch sehr stark nach Taubenschwänzchen aus - und das im Januar! Ich bugsierte den Falter in eine kleine Dose.
Der Plan: Anfüttern, da er ja nun mindestens drei Tage im Warmen verbracht hatte, ohne Nahrung zu finden. Da mein Wohnzimmerterrarium gerade nicht besetzt ist, eine leichte UV-Beleuchtung hat und groß genug ist, sollte das hier eigentlich funktionieren. Der Falter flog kurz darauf mit einem tiefen Brummton im Terrarium umher, ohne aber die angebotene Honig-Zucker-Lösung zu beachten. Heute morgen dann der Durchbruch. Nachdem ich der künstlichen Blüte aus Spritzenbasis ein violettes Zentrum verpasst hatte, ging es ganz schnell. Fast eine halber Milliliter wurde zügig aufgesaugt. Weitere Flüge führten zwar zu weniger Nahrungsaufnahme, aber dafür flog der Falter ausdauernder und kräftiger als davor.
Wenn der Falter mehrere Tage Nahrung aufgenommen hat, wird er in einer dunklen Box kühl überwintert, so dass er bei passenden Temperaturen selbständig starten kann. Ich hatte Taubenschwänzchen bisher immer für Wanderfalter gehalten, aber nachdem im letzten Jahr bei wiba Hier und Regina Hier schon im Februar und März Taubenschwänzchen gesichtet wurden, scheint eine Überwinterung zumindest möglich zu sein. So werde ich wohl vorerst einen Gast beherbergen, der mich, wenn's gutgeht aber noch vor Ankunft der Segler verlassen haben sollte.
Gruß H.-G.
Nachsatz: Sollte jemand von Euch im Winter einen schlafenden Falter an einem ungeeigneten Platz entdecken: In einen dunklen Karton mit einen kleinen Loch als Ausgang setzen und dann schnell an einen kühlen, geschützten Platz bringen. Der Falter kann dann seine Winterruhe geschützt fortsetzen und selbständig ausfliegen, wenn die Temperaturen im Frühling wieder steigen. Den Karton aber auch vor direkter Sonnenstrahlung schützen, da er sich sonst im Frühling zu schnell erwärmt und das dazu führt, dass der Falter ausfliegt, wenn es noch keine Nahrung gibt. Theoretisch könnte er auch in einem Seglerkasten überwintern, was wohl auch oft ganz natürlich vorkommt. Hier sind aber Meisen, die ein Schlafquartier suchen, nicht ungefährlich.
Am 2. Januar erlebte ich eine faustdicke Überraschung, als ich im Krankenhaus meine Arbeitskollegen besuchte. Da saß eine größere Motte an der Wand. Die Kollegen berichteten, dass die schon seit mindestens drei Tagen da sitze, einmal sei sie einem Pfleger an den Kopf geflogen (was zum Glück für beide glimpflich ausging ). Dann sah ich mir die "Motte" genauer an: Das Hinterende sah doch sehr stark nach Taubenschwänzchen aus - und das im Januar! Ich bugsierte den Falter in eine kleine Dose.
Der Plan: Anfüttern, da er ja nun mindestens drei Tage im Warmen verbracht hatte, ohne Nahrung zu finden. Da mein Wohnzimmerterrarium gerade nicht besetzt ist, eine leichte UV-Beleuchtung hat und groß genug ist, sollte das hier eigentlich funktionieren. Der Falter flog kurz darauf mit einem tiefen Brummton im Terrarium umher, ohne aber die angebotene Honig-Zucker-Lösung zu beachten. Heute morgen dann der Durchbruch. Nachdem ich der künstlichen Blüte aus Spritzenbasis ein violettes Zentrum verpasst hatte, ging es ganz schnell. Fast eine halber Milliliter wurde zügig aufgesaugt. Weitere Flüge führten zwar zu weniger Nahrungsaufnahme, aber dafür flog der Falter ausdauernder und kräftiger als davor.
Wenn der Falter mehrere Tage Nahrung aufgenommen hat, wird er in einer dunklen Box kühl überwintert, so dass er bei passenden Temperaturen selbständig starten kann. Ich hatte Taubenschwänzchen bisher immer für Wanderfalter gehalten, aber nachdem im letzten Jahr bei wiba Hier und Regina Hier schon im Februar und März Taubenschwänzchen gesichtet wurden, scheint eine Überwinterung zumindest möglich zu sein. So werde ich wohl vorerst einen Gast beherbergen, der mich, wenn's gutgeht aber noch vor Ankunft der Segler verlassen haben sollte.
Gruß H.-G.
Nachsatz: Sollte jemand von Euch im Winter einen schlafenden Falter an einem ungeeigneten Platz entdecken: In einen dunklen Karton mit einen kleinen Loch als Ausgang setzen und dann schnell an einen kühlen, geschützten Platz bringen. Der Falter kann dann seine Winterruhe geschützt fortsetzen und selbständig ausfliegen, wenn die Temperaturen im Frühling wieder steigen. Den Karton aber auch vor direkter Sonnenstrahlung schützen, da er sich sonst im Frühling zu schnell erwärmt und das dazu führt, dass der Falter ausfliegt, wenn es noch keine Nahrung gibt. Theoretisch könnte er auch in einem Seglerkasten überwintern, was wohl auch oft ganz natürlich vorkommt. Hier sind aber Meisen, die ein Schlafquartier suchen, nicht ungefährlich.