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Waechter
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Haltungsbericht Heimchen (Acheta domesticus), auch Hausgrille genannt

Beitrag von Waechter »

Hallo Miteinander,
ich wurde ermuntert mein Thema Heimchen anzubieten.

Gleich vorneweg möchte ich mich schon mal entschuldigen, bei allen die meine Berichte zu der Spinne abschreckt und schockiert hat.
Nur wenn ich mir die Möglichkeit schaffe zuzuschauen, kann ich lernen was in der Natur geschieht und durch den Bericht die Abneigung gegen Spinnen mildern.
Das betrifft auch die Heimchen, die ich der Spinne -- wie in der Natur -- lebend anbieten muss, wenn ich sie nicht mit der Pinzette anbieten kann.
Wenn ich mir für die Mauersegler bisher einen Vorrat an lebenden Heimchen zugelegt hatte, dann haben sie erkennbar auch Grünfutter , Gras oder Löwenzahn angenommen. Ich habe sie aber nur kurze Zeit in der Verpackung gehalten, nur etwas den Nährwert verbessert, danach eingefroren und erst kurz vor dem Füttern eines Fundvogels aufgetaut.

Futterangebot für Heimchen:
Momentan sehe ich nicht, dass sie das Feuchtfutter anrühren.
Nach kurzer Zeit fängt das frische Futter erkennbar an zu schimmeln.
Das geschieht bei Trockenfutter nicht.

Ich möchte sicher sein, dass Heimchen der Spinne hinreichend Feuchtigkeit mitbringen, war mir aber nicht sicher, ob es bei den Heimchen, die ich in der Zoohandlung kaufe so ist.
Ein Vorrat an gepresstem Trockenfutter ist immer dabei und es wird auch jetzt erkennbar weiterhin angenommen und gefressen.
Trockenfutter-2023-01-08-01.jpg
zerkrümelt.

Wasser:
Bei Wassertropfen, die (ohne Papier) direkt auf dem Boden gemacht wurden, konnte ich sehen, wie sich die Heimchen dafür interessieren und auch getrunken haben, denn die Tropfen wurden schnell weniger.
Wassertropfen-2023-01-08-02.jpg
Diese Reaktion ist bei frisch gekauften Heimchen auch zu sehen und lässt vermuten, dass sie sehr durstig sind.

https://www.reptileandgrow.com.au/produ ... icket-box/
Zu dieser kleinen Cricketbox, in der bei mir die Heimchen untergebracht sind, gehören kleine Wasserschalen mit Schwamm dazu. Ohne Schwamm, würden Heimchen in einer vollen Schale ertrinken. Der Schwamm kann an der Oberfläche trocken werden, oder verschmutzen und sich dann darin auch Schimmel bilden.

Deshalb habe ich nach einer praktischen Alternative gesucht.

Bei meiner Frau habe ich in ihrem Bastelvorratein schmuckes Band gefunden,
das wasserfest ist. Um es zu reinigen, kann es mit einer Pinzette wieder entnommen werden.
Gitter-2023-01-08-01.jpg
Auf ein zugeschnittenes 4x5 Stück habe ich mit der Spritze kleine Wassertropfen abgegeben.
Ich musste nicht lange warten und es versammelten sich mehrere Heimchen.
Heimchen am Gitter-2023-01-08-02.jpg

In der Box bei der kleineren Spinne, haben alle 4 Heimchen auf das Wasserangebot auf dem Gitter auch reagiert. Dort zeigt die goldene Seite oben.
Gitter-Gold-2023-01-08-01.jpg
Alles winzige goldene Wasserschalen für die Tropfen. :thumbup:

https://www.ebay.de/itm/392286929097?ch ... 1&mkcid=28
Das ist der Link zu dem Band, falls das mal jemand auch anwenden möchte.

Ein eingelegtes Gitter funktioniert vermutlich auch in der Wasserschale, wenn ich beobachte, dass die kleinen Heimchen nicht nur hinein, sondern trotz der Höhe, die Schale auch wieder verlassen können.

Als Futter habe ich zum Test Bio-Mais-Snack angeboten.
Dafür interessieren sie sich sehr. Mir ist es zu geschmacklos. :roll:
https://www.discounto.de/Angebot/NATURG ... k-6261070/
MAIS-2023-01-08-03.jpg
MAIS-2023-01-08-04.jpg
In der Zoohandlung, wurde mir auch Trockenfutter für Wasserschildkröten angeboten. Die etwas dickere Version wie das Trockenfutter in der Transportschachtel. Die Heimchen scheinen sich auch dafür zu interessieren, konnte aber auch mit einer Lupe noch nicht erkennen, ob sie davon etwas gefressen haben.

Damit sich eine MAIS-Rolle nicht immer wieder dreht, habe ich sie halbiert, wie eine Briefmarke leicht angefeuchtet und zusammengeklebt. :idea:
MAIS-2023-01-09-07b-halbiert.jpg
MAIS-2023-01-09-07b-halbiert.jpg (18.66 KiB) 809 mal betrachtet
Gruß, Waechter ;)
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Thömmes
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Re: Haltungsbericht Heimchen (Acheta domesticus), auch Hausgrille genannt

Beitrag von Thömmes »

Hallo Götz,

man kann die Heimchen auch sehr gut über gereichte Möhren oder Gurkenstücke, im Sommer auch Löwenzahn mit der notwendigen Flüssigkeit versorgen. Da können sie auch nicht ertrinken und es schimmelt auch nicht so schnell. Gutes Trockenfutter, Möhren und ausreichende Wärme sind grundsätzlich ausreichend, um Heimchen in top Qualität zu züchten.
Wenn man Wasser anbieten möchte, geht das z. B. in flachen Blumenuntersetzern in die man z. B. Küchenpapier gibt und dann erst Wasser auffüllt. Da können sie dann auch wieder rausklettern, aber man muß es auch sauber halten. Ich favorisiere immer die Lösung mit Möhren. Die sind günstig und haben, neben Flüssigkeit, noch viele Vitamine und Nährstoffe.

p. s. : wieso sollte jemand Deine wunderbare Spinnendoku schockierend finden ? Sie gehören doch, neben den Insekten, zu den wichtigsten Tieren um ein ökologisches Gleichgewicht auf unserem Planeten zu erhalten.

Liebe Grüße
Thomas
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Andreas
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Re: Haltungsbericht Heimchen (Acheta domesticus), auch Hausgrille genannt

Beitrag von Andreas »

Aus der Terraristik ist mir auch bekannt, dass der "Nährwert" von gekauften Heimchen/Grillen oder sonstigen Futterinsekten häufig sehr gering ist, vor allem wenn schon einige Zeit zwischen Einkauf des Zoofachhandels und Verkauf an den Kunden vergangen sind. Frisch gekaufte Futterinsekten stürzen sich regelrecht auf angebotenes Wasser. Es wird empfohlen, sie vor der Verfütterung quasi mit frischem, abwechslungsreichen Grünfutter/Gemüse ein paar Tage aufzupäppeln.

Das kann für eine qualitativ hochwertige Ersatzversorgung von verwaisten Mauerseglern ebenfalls nur von Vorteil sein.
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H.-G.
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Re: Haltungsbericht Heimchen (Acheta domesticus), auch Hausgrille genannt

Beitrag von H.-G. »

Andreas hat geschrieben: Fr 13. Jan 2023, 16:33 Frisch gekaufte Futterinsekten stürzen sich regelrecht auf angebotenes Wasser.
Moin!
Tatsächlich ist die Flüssigkeitsgabe für Grillen oder Heimchen (oder auch andere Futterinsekten) ein echtes Problem. Wenn die in ihren Plastikboxen Wasser oder z. B. Möhre, Gurke oder Apfel bekommen, ist das im ersten Augenblick gut für sie. Aber schon nach kurzer Zeit führt das Feuchtfutter selbst oder die nun feuchten Ausscheidungen der Insekten dazu, dass die Wände des Behälters beschlagen. Das Kondenswasser läuft dann an der Wand hinunter in das mitgegebene Trockenfutter, das dann unweigerlich zu schimmeln beginnt. Deshalb ist es auch wichtig, die Insekten nach dem Kauf in einem luftigeren Behälter umzusetzen. Nur wenn es sicher ist, dass die Futtertiere schon nach ein paar Stunden verfüttert werden, kann man sie auch in der Verpackungsbox mit Feuchtfutter versorgen - in so kurzer Zeit bildet sich kein Schimmel.
Wenn ich mal junge Mauersegler päppeln muss, sind meine eigenen Grillenzuchten nicht immer schnell genug, um dem Bedarf nachzukommen. Dann muss auch ich schon mal zukaufen. Ich setze die Futtertiere dann in ein offenes Aquarium, dessen Ecken ich vorher mit Paketklebeband abgeklebt habe (das ist für sie zu glatt, um sich daran festzuhalten). Auf den Boden streue ich meine eigene, inhaltlich hochwertige Trockenfuttermischung, gebe ein paar Möhren- oder Apfelstückchen auf einem Marmeladenglasdeckel dazu, wenn vorhanden auch etwas Löwenzahn oder Vogelmiere. Zu guter Letzt streue ich noch einen Teelöffel Bienenpollen auf das Trockenfutter. In eine Ecke Stelle stelle ich meist einen weiteren Deckel , auf den ich Wasser anbiete. Etwas Küchenrollenpapier da hineingegeben verhindert, dass Futtertiere ertrinken. Ich gebe dann noch ein paar Stücke Eierkarton in das Becken, damit die Bewohner sich verstecken können - sie bleiben dann viel ruhiger.
Die Grillen oder Heimchen sorgen meist zuerst für Flüssigkeitsaufnahme. Danach fressen sie fast immer bevorzugt den Pollen. Gerade dieser wertet sie als Futtertiere sicher deutlich auf und kommt damit den Seglern zugute.
Das Wasser wechsele ich täglich. So kann ich so auch immer eine größere Menge Grillen in Topform vorrätig halten. Dadurch, dass das Aquarium oben offen ist, kann ich bequem soviele entnehmen, wie gerade benötigt werden. Wenn das Aquarium höher als 30 cm ist, benötige ich sich keinen Deckel, weil sie dann nicht herausspringen können.Wichtig ist allerdings, dass die Eierkartonstücke flach auf dem Boden liegen!
Das klingt jetzt alles nach viel Arbeit, ist es aber nicht. Wenn man - wie ich - ein leeres Aquarium oder einen ähnlichen Behälter hat, dauert die Vorbereitung nur ein paar Minuten. Viel aufwändiger ist meist die Versorgung der jungen Segler.
Es mag meine persönliche Meinung sein, aber ich finde es wichtig, dass es auch den Futtertieren möglichst gutgeht, solange sie bei mir leben.
In diesem Sinne allen ein schönes Wochenende!
LG H.-G.
30 Nistplätze,
2021: 15 belegt, 13 erfolgreich, 25 (bis 30)JV
2022: 42 JV in 16 Nestern, 3 Brutaufgaben
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Waechter
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Re: Haltungsbericht Heimchen (Acheta domesticus), auch Hausgrille genannt

Beitrag von Waechter »

Heute früh konnte ich beobachten,
dass ein Heimchen die Bio-Mais-Snacks tatsächlich frisst.

Ich hatte es zwar bisher nur vermutet und das Ereignis,
war mit dem Handy nie so gut zu beobachten wie heute.


Ein zweites Heimchen sitzt rechts davon unter dem Snack versteckt und frisst vermutlich auch.


Gruß, Waechter ;)
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