Huch ... ach sooooo ...
![Erschüttert :shock:](./images/smilies/icon_eek.gif)
Dann hab ich Deine Angaben falsch zugeordnet ... sorry!
Danke für die Richtigstellung, Markus!
![dafuer :thumbup:](./images/smilies/thumbup.gif)
Huch ... ach sooooo ...
... Am Freitag hat sie mit angesehen, wie der Elternvogel sich ganz heftig mit dem Nest beschäftigt und darin »rumhantiert« hat. »Dann ist er aufgestiegen und hat, anstatt zu klappern, fiepige Kehllaute von sich gegeben. So was habe ich noch nicht erlebt«, sagt sie.
Wenig später sei er zurückgekommen und habe nochmals im Nest herumgestochert. Das Füttern habe das Paar vorher schon eingestellt. Die Jungen seien wahrscheinlich in Folge des vielen Regens und der Kälte umgekommen.
Können Störche trauern?
Der Altstorch steht im Nest, den Kopf nach unten gerichtet. Da liegen seine Jungen, tot. Gestorben nach zwei Tagen kalten Dauerregens. Er steht da wie erstarrt. Können Störche trauern?
Nun, trauern in der Weise wie wir Menschen können Störche sicher nicht. Bei uns ist die Voraussetzung, dass wir einen Verlust empfinden und betrauern können, das Bestehen einer personalen emotionalen Bindung zum Gegenüber. Das ist bei Störchen so nicht der Fall. Sie kennen ihre Jungen nicht persönlich. Wird ein Junges dem Nest entnommen, haben die Eltern kein Verlustempfinden, suchen es nicht. Werden andere Junge ins Nest gesetzt, merken sie es auch nicht, füttern auch diese. Weil diese personale emotionale Bindung bei Störchen nicht besteht, kann es durchaus auch geschehen, dass Eltern ihre Jungen töten und/oder lebendig auffressen. Wenn sich ein Storchenjunges anders als normal verhält, ist es für die Eltern kein Junges mehr. Sie können es töten, auffressen, aus dem Nest werfen, ohne dabei emotionale Gefühle zu empfinden.
Störche handeln in ihrem Brutgeschäft wie von der Natur vorgegeben. Sie reagieren auf Eier mit dem Bruttrieb, auf Junge mit dem Fütterungstrieb. Auch die Schutzhandlungen wie das Hudern sind bei ihnen einprogrammiert. Wenn dann wie beim Tod vom Jungen die an sich vorgesehenen Handlungsmechanismen auf einmal nicht mehr greifen, wissen die Eltern erst mal nicht mehr, was nun geschehen soll. Sie stehen wie erstarrt. Sie versuchen, die Toten zu hudern. Sie beginnen am Nest rumzupuzzlen. Sie paaren sich. Allmählich passt sich dann ihr Handeln der geänderten Situation an. Sie versuchen, die Toten aus dem Nest zu werfen. Sie geben das "es muss immer einer auf dem Nest bleiben" auf. Manchmal - gerade auch bei Brutanfängern wie jetzt in Celle-Stadt - verlassen sie sogar gänzlich das Nest und ziehen weiter.
(Quelle)24.05.2014 ... und warf sein Junges aus dem Nest
So geschehen und beobachtet vorgestern abend in Rühen. Der Altstorch packte eins seiner vor fünf Tagen geschlüpften Jungen mit dem Schnabel, hob es hoch und und ließ es über den Nestrand fallen. Das Junge landete auf dem Dach unterhalb des Schornsteins und rutschte tief nach unten bis in die Dachrinne. Von dort wurde es geborgen und - es lebte noch! Auf der Fahrt zur Pflegestation ist es aber dann doch gestorben.
Warum hat der Altstorch sein Junges aus dem Nest geworfen? Hat er ihm möglicherweise zuvor selbst die letztlich tödlichen Verletzungen zugefügt? Oder entstanden diese durch den Aufprall nach dem Abwurf? War das Junge vielleicht krank, reagierte nicht mehr wie ein normales Junges zu reagieren hat und wurde deshalb aussortiert? Oder war dies die Überforderungshandlung eines noch sehr jungen Erstbrüters?
All das ist möglich und kommt auch immer mal wieder vor. Ebenso geschieht es gar nicht so selten (auch wenn es meist nicht gesehen wird), dass ein Altstorch ein noch kleines totes oder auch lebendiges Junges selbst auffrisst. Jungstörche können auch sterben an Unterkühlung durch kalten Dauerregen, an Nahrungsmangel, aufgrund von Unterversorgung durch noch sehr junge Erstbrüter-Eltern oder bei Nestkämpfen. Dies ist dann zwar immer im Einzelfall traurig, aber im Grunde von der Natur seit jeher so eingeplant. Störche legen erst mal "auf Vorrat" drei bis fünf Eier, damit letztlich 2 - 2,5 Junge pro Brut flügge werden. Das reicht dann normalerweise für den Erhalt der Art.
Es gibt natürlich manche Jahre mit sehr hoher Jungensterblichkeit, aber dann auch wieder andere mit einem überdurchschnittlichem Bruterfolg. Für den Erhalt der Art ebenfalls sehr wichtig sind die Nahrungsbedingungen vor Ort sowie die Verhältnisse in den Überwinterungsgebieten und unterwegs auf dem Zug.
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