Hallo Bea!
Das mit den Schwalbenschwänzen ist schon ziemlich viel Glück, aber auch kein Hexenwerk.
Möhren baue ich auch immer eine Reihe an, aber da sind nur selten mal Raupen dran.
Ich nutze die Blätter dann zum zufüttern, wenn es mit dem Dill mal eng wird. Fenchelblätter mögen sie auch.
Bei der Möhrenreihe ist das Problem, daß sie eigentlich immer zu dicht stehen.
Schwalbenschwänze heften ihre kostbaren Eier mit Vorliebe an einzeln stehende Dillpflanzen
(dann auch an Möhrengrün) an. Das hat den Hintergrund, daß sich die unbewachsene Erde rings um die einzeln stehende Pflanze den Tag über durch die Sonne heftig aufheizt. In der kühlen Nacht gibt die Erde dann die gespeicherte Wärme langsam wieder ab. Schwalbenschwanzraupen lieben es richtig warm. Durch die Abgabe der Wärme in den kühleren Nächten, entwickeln sich die Raupen dann natürlich bedeutend schneller.
Ich hatte in diesem Jahr 6 Gurkenpflanzen auf die Anbaufläche gesetzt. Ich liebe Gurken
Dann habe ich noch breitwürfig Dill darauf verteilt. Frei nach dem Motto, was kommt, das kommt und was nicht, das nicht.
Der Dill kam ziemlich gut, was nicht immer der Fall ist, gerade, wenn es im Jahr so feucht ist. Dill mag es gern etwas trockener.
Der Dill war eigentlich ein Erfolg, nur bei den Gurken ging dieses Jahr gar nichts. Nach nur 7 geernteten Gurken waren die Pflanzen schon wieder hinüber. Deswegen ist jetzt auch reichlich Platz zwischen dem Dill. Dem Schwalbenschwanz gefällts.
Du kannst dich aber auch über deine Raupen freuen! Ja, wirklich!!!
Selbst der NABU hat schon dazu aufgerufen, die Raupen des Kohlweißlings nicht zu bekämpfen, weil auch er immer seltener geworden ist.
Und mal ehrlich, auf ein oder zwei Dillpflanzen, ein paar Möhrenblätter und ein paar Kohlrabiblätter kann wohl jeder verzichten.
Meistens landen sie eh auf dem Kompost.
Gönnen wir den Raupen diese paar Blätter, egal ob Weißlinge oder Ritterfalter...
Noch ein Update zum Stand in meinem Airrarium.
Gestern habe ich noch einmal 3 winzig kleine Räupchen gefunden... müssen gerade erst geschlüpft sein...

Sie waren so was von winzig, vielleicht 2 mm lang. Zwei von ihnen saßen nur unweit von einer kleinen Spinne und ihrem Netz im Dill. Ich habe sie alle
sofort gesichert.
Den Fehler, noch einen Tag zu warten, habe ich zum Glück nur einmal gemacht.
Damals habe ich das Räupchen nicht gleich gesichert. Als ich sie den nächsten Tag sichern und in das Airrarium setzen wollte, war sie schon auf dem Dill herum gekrochen und leider schon der Spinne zum Opfer gefallen.
In Anbetracht, daß es in der freien Natur nur 2 bis 3 % der Raupen zum fertigen Schmetterling schaffen, ist eine einzige gesicherte Schwalbenschwanzraupe schon Goldstaub...

3 von 100 ist schon arg wenig...

Es befinden sich jetzt also 8 Raupen in meinem Airrarium, was aber so nicht ganz korrekt ist.
Es sind momentan 5 Raupen (2 Kleine und 3 Winzige), zuzüglich drei Puppen.
Die drei größten Raupen haben sich inzwischen schon verpuppt... die Natur ist so schnelllebig...
Mit meiner Unterstützung sind es aber schon wenigstens mal 8 % Überlebende...

Jede Unterstützung und Aufklärung zu Raupen und Schmetterlingen ist sehr wichtig!
Aber Vorsicht!
Schwalbenschwänze stehen unter besonderen Artenschutz!
Eine Entnahme aus der Natur ist streng verboten!
Sie zu unterstützen, ist wohl eher nicht verboten...

... aber bitte nicht übertreiben!
Nach erfolgreicher Unterstützung, müssen sie unbedingt an der Fundstelle wieder frei gelassen werden!!!
Gruß Frank