Mauersegler-Forum.de

[Elisa]

Hallo zusammen,
ich mal wieder mit einem neuen Thema, sorry ...
Aber es ist wichtig, falls Interesse besteht.

Da viele Jungstörche seit Juli flügge sind, ihr Nest inzw. auch verlassen haben und jetzt schon vor ihren Eltern in den Süden aufgebrochen sind (im Normalfall in größeren, aber auch in kleineren Trupps), und auch dieses Jahr mal wieder so einige besendert wurden, ist es bestimmt spannend für Interessierte zu beobachten, welche Routen sie nehmen und wie schnell oder langsam sie unterwegs sind.

Denn wissen sollte man, es gibt unter den Jungstörchen die "Roadrunner", die jetzt schon in den südlichsten Gefilden Europas angekommen sind (!), dann andere, die sich für eine durchschnittliche Reisegeschwindigkeit entschieden haben, aber den Süden durchaus anvisieren, und dann noch die ganz Gemütlichen, die Mitteleuropa z.T. noch gar nicht verlassen haben und lieber alle möglichen Storchen-Pflegestationen oder andere Storchen-Kolonien besuchen "gehen".


Mit der AnimalTracker-App ist es auf wunderbar einfache Weise möglich, die Flug- und Reiserouten der besenderten Jungstörche (so wie die älterer, besenderter Störche) zu verfolgen. Und es ist unglaublich spannend, zu sehen, wo und wann sie übernachten und wo sie ihre Tage verbringen.
Man muss dazu aber einen Account anlegen, sich also registrieren, aber das lohnt sich.
Die Flugdaten werden im Normalfall ein Mal pro Tag aktualisiert, manchmal auch zwei Mal, und das meist etwa zur selben Zeit.

Diese App zeigt die Flugrouten und Positionen der Tiere recht genau mit Punkten in einer Karte an (bitte auf den Button "2 Wochen" klicken).
Alle paar Stunden, in vielen Fällen etwa jede Stunde, wird ein neuer Punkt gesetzt, sofern sich die Position eines Tieres häufiger ändert. Diese Punkte enthalten einen Zeitstempel (am PC sind diese mit der Mouse anklickbar) und sind mit Linien in der Zeitreihenfolge verbunden.
Man kann die App dabei auf eine Tierart fokussieren und Favoriten auswählen.

Die AnimalTracker-App gibt es als App in den App-Stores fürs Smartphone, aber auch als Webseite unter: www.animaltracker.app
Wenn man einen Account anlegt und den Namen oder die Ringnummer des besenderten Storches (oder anderen Tieres) in die Suchfunktion der Karte eingibt, wird einem eine Auswahl an gespeicherten Sendertieren angezeigt.
Zum Finden der Tiere auf der Karte wählt man am besten diesen Link: www.animaltracker.app/map
Dort kann man im Suchfenster den Namen oder die Ringnummer des besenderten Tieres eingeben.


Wer etwas genauere Daten abrufen möchte, kann auch mal in die Movebank unter www.movebank.org reinschauen.
(Man kann übrigens sein beim AnimalTracker angelegtes Konto mit der Movebank verbinden und damit die Daten synchronisieren.)
Über >diesen Link< findet man Studien und die Tiere, die zu den Studien gehören.
(Der Link ist auch unter dem türkisfarbenen oberen Button "Data" unter dem Link "Explore map" abrufbar.)

Zum Suchen kann man dort ebenfalls die Ringnummer (ohne Kürzel des Beringungsortes) oder den Namen des Tieres in die Suchmaske eingeben (Vorsicht, manchmal haben mehrere Tiere den selben Namen!).
In der Movebank sind die Daten ca. 1,5 bis 2 Stunden nach der AnimalTracker-App abrufbar.
Es werden in der Karte dann auch die Flugschleifen angezeigt, die die Störche während eines Thermikfluges fliegen.


Weitere Infos zur App und zur Movebank hier:
https://www.icarus.mpg.de/4331/animal-tracker-app
https://rlp.nabu.de/imperia/md/images/r ... racker.pdf
http://www.do-g.de/fileadmin/do-g_dokum ... 2012-1.pdf (Seite 15)

Das jetzt nur mal als kleine Einführung ...

Liebe Grüße und viel Vergnügen,
Elisa

[Elisa]

Soooo ...
Hier stelle ich Euch noch geschwinde zwei Geschwister-Trios aus dem Raum Freiburg vor (alle von Radolfzell aus beringt, daher DER).
Sie sind alle besendert und haben vor ein bis zwei Wochen ihr Geburtsgebiet verlassen.



Das eine Trio stammt aus Kirchzarten und ist am 8. August am Vormittag gemeinsam gestartet.
Es sind die Brüder Frankie (AEW02, der Älteste der Drei) und Gabo (AEW00, der Jüngste der Geschwister) und Schwester Maxi (AEW01).

Sie flogen zuerst nach Westen, bis westlich von Freiburg, wo sie sich vermutlich mit anderen Jungstörchen sammelten.
Dort flogen sie Thermikschleifen, um an Höhe zu gewinnen. Zur Mittagszeit ging es dann offenbar gemeinsam los.

Nach zwei Tagen blieb Maxi dann aber zurück. Sie machte auf der Seenplatte von Dombes (nordöstlich von Lyon) länger Rast. Kein Wunder, denn dort gibt es unzählige Seen und Fischteiche, es ist ein El Dorado für Störche.
Doch Gabo und Frankie zog es offenbar weiter. So reisen sie inzw. getrennt voneinander.
Inzwischen haben aber alle Drei das Mittelmeergebiet - unabhängig voneinander - erreicht.

Frankie (AEW02) trennte sich vor 3 Tagen, am 11. Aug., von Gabo (und der gemeinsamen Reisegruppe), nachdem sie das Rhone-Delta bzw. die Camargue erreicht hatten.
Frankie scheint es dort zu gefallen, während es Gabo offenbar weiter nach Südwesten trieb.
Bis gestern verweilte Frankie dagegen (immer noch) im Rhone-Delta, v.a. südöstl. von Nimes. Gestern Mittag war er dummerweise in der Nähe einer Mülldeponie, auf der auch Chemikalien gelagert werden. Hoffentlich hielt er sich dort nicht so lange auf. Mal sehen, was die heutigen Daten zeigen ...
Ein weiterer, ebenfalls besenderte Jungstorch, Milli aus Rheinstetten-Forchheim, war 2 Stunden später übrigens sehr nahe an Frankies gestriger Position.

Maxi (AEW01), die sich zuvor längere Reisepausen gönnte, hat Frankie inzw. überholt, hat vorletzte Nacht auf diesem Strommasten übernachtet und befand sich gestern Vormittag bei Sète, nahe eines Weinanbaugebietes, scheinbar ebenfalls auf einer Art Mülldeponie (?) südl. von Villeveyrac ...

Und unser Reise-Weltmeister Gabo (AEW00) hat - wie erwartet - Spanien bereits vor 3 Tagen erreicht, eine Übernachtung südl. von Girona eingelegt (am Flughafen Girona Costa Brava) und flog dann weiter bis Barcelona. Südwestl. davon und südwestl. vom Flughafen Barcelona hielt er sich dann in dem ausgewiesenen Vogel- bzw. Naturschutzgebiet Delta del Llobregat länger auf und übernachtete dann auch bis gestern dort, und zwar in etwa >hier<.
Gestern hat er dann auch Barcelona hinter sich gelassen. Seine gestrige letzte Position lag rund 70 km südwestlich von Barcelona, bei el Vendrell, nahe eines Weinanbaugebietes.



Das andere Trio stammt aus Freiburg-Opfingen und ist ein paar Tage früher gestartet.
Das sind der älteste Jungstorch Britta (AEW97), ein Männchen, Jungstörchin Margherita (AEW96, die zweitälteste der Drei) und Nesthäkchen Leonardo (AEW95), auch eine Jungstörchin.

Die Zweitälteste der Drei, Schwester Margherita (AEW96), ist allein und bereits am 2. August in den Süden gestartet. Sie ist auch deutlich weiter im Süden angekommen als ihre Geschwister, wurde aber inzw. von den Kirchzartenern überholt. Denn Margherita bummelt lieber gemächlich durch die französische Gegend.
In dem französischen El Dorado für Störche, in der Seenlandschaft Dombes, scheint es ihr - wie der Maxi - auch sehr zu gefallen, bis gestern war sie dort. Kein Wunder bei den vielen Fischteichen.
Mit ihr hielten sich gestern auch noch andere besenderte Störche dort auf, also bis gestern noch nordöstl. von Lyon.

Der Tracker der Störchin Leonardo (AEW95) war für mehrere Tage ausgefallen. Sie wurde zuerst für tot erklärt, aber vorgestern meldete der Sender wieder Flugbewegungen. Sie lebt also tatsächlich noch, es sei denn, ein anderer Vogel fliegt mit ihrem Sender herum.
Sie war mit ihrem Bruder nur ein paar Tage nach Margherita gestartet, hat das Gebiet zw. Deutschland, Frankreich und der Schweiz aber immer noch nicht verlassen. Bis gestern war sie südwestlich von Basel in Frankreich und der Schweiz unterwegs.

Bruder Britta (AEW97) hält sich ebenfalls seit längerer Zeit im Grenzgebiet zw. D, CH und F auf, zuletzt vorwiegend in der Schweiz.
In den letzten Tagen war er v.a. in und um Möhlin, dort ist eine Storchenpflegestation. Die Artgenossen scheinen Britta anzuziehen. Der Wunsch, in den Süden zu ziehen, scheint auch bei Britta völlig verflogen zu sein.
Sowohl Britta als auch Leonardo haben in den Tagen - seit sie ihr Nest verließen - lieber diverse Storchenansammlungen aufgesucht (z.B. auch die Storchenpflegestation Reute bei Freiburg), anstatt in den Süden zu fliegen.



Man sieht, das Kirchzartener Trio - obwohl getrennt und obwohl Maxi eher langsam reist - hat die Richtung gen Süden bisher beibehalten, während das Trio aus Freiburg-Opfingen tendenziell zum Bummeln neigt.
So individuell verhalten sich die sechs Jungstörche ...

Mal sehen, wo man die 6 Jungstörche in den kommenden Tagen orten kann.

[Elisa]

Kurze Info ...

Gabo (DER AEW00), jünster Jungstorch und der "Roadrunner" der drei Kirchzartener Geschwister, kam gestern Nachmittag gegen 15 Uhr - nach gut 9 Reisetagen und ca. 2000 km Strecke als erster seiner Geschwister im äußerten Süden Spaniens, bei Algeciras an der Bucht von Gibraltar, an.
Die letzte Strecke, die er gestern (17. Aug.) ab seinem Nachtquartier (nordöstl. von Malaga) geflogen war, war etwa 160 km weit.
Gabos letzte Position war heute Mittag westl. von Gibraltar, westl. von Algeciras.

Screenshot aus der AnimalTracker-App:

Gabos Ankunft am 17. Aug. 2024, gegen 15 Uhr in Südspanien bei Algeciras an der Bucht von Gibraltar

Gestern Nachmittag schon und seit heute Morgen auch wieder fliegt bzw. segelt er Thermikschleifen. Vermutlich sammeln sich gerade unzählige Störche, v.a. Jungstörche, dort mit ihm am Himmel, um sich von der Thermik hochtreiben zu lassen.

Zumindest lassen die Daten der Movebank das vermuten ...
Gelbe Kreise markieren die gestrigen Thermikflüge (kurz nach seiner Ankunft) ab ca. 16 Uhr.
Die roten Kreise markieren die Thermikflüge von heute Vormittag.

Siehe Screenshots aus der Movebank:

Am 17. Aug. 2024, etwa 1 Stunde nach seiner Ankunft im Süden Spaniens, flog Gabo Thermikschleifen.

AnimalTracker_Gabo_17Aug2024_Gibraltar_Thermikschleifen.png (704.34 KiB) 4639 mal betrachtet

Gabos Thermikschleifen am 17. und 18. Aug. 2024 über San Roque und der Umgebung von Algeciras

Die Witterung ist gut. Dort hat es aktuell ca. 35°C und es soll noch bis zu 37°C warm werden.
Es herrschen also beste Voraussetzungen für Thermikflüge.

Ich bin gespannt, wann die Gruppe die Meerenge überquert, und ob Gabo dann auch wirklich dabei ist.
Aber so wagemutig und schnell wie er seine bisherige Reise durchgeführt hat, wird er wohl auch nach Afrika mitfliegen wollen.

[Elisa]

Maxi (AEW01) und Frankie (AEW02) reisen offenbar inzwischen wieder in einer gemeinsamen Reisegruppe.

In den 4 Tagen (11. bis 15. August), die Frankie im Rhone-Delta verbrachte, konnte Maxi nicht nur aufholen, sondern überholte Frankie dann sogar noch.
Während er am 15. Aug. Vormittag noch im Rhone-Delta war, hatte Maxi mit ihrer Reisegruppe bereits den See Étang de Vendres erreicht, war also rund 120 km weiter als Frankie.

Wenn ich die Movebank-Daten richtig interpretiere, kam am Nachmittag des 14. August eine Storchen-Reisegruppe im Rhone-Delta an und übernachtete erst einmal dort, und zwar ziemlich genau da, wo bereits Frankie 2 Mal zuvor genächtigt hatte und es in der selben Nacht wieder tat (orangefarbener Kreis).
Unter dieser Gruppe flog die ebenfalls besenderte Jungstörchin Wasil (AHL61, aus Wahlwies / Stadtteil Stockach, Landkr. Konstanz am Bodensee) mit.

Als diese Reisegruppe am 15. August Vormittag dann weiterzog, schloss sich Frankie dieser offenbar an - zumindest lassen die Routen von Wasil und Frankie, die in der Movebank zu finden sind, diese Schlussfolgerung zu.
Seither reisen Frankie und Wasil (eigentl. ein männl. arab. Name, der "rücksichtsvoller, unzertrennlicher Freund" bedeutet) zusammen in einer Gruppe.

Hier noch zwei Movebank-Grafiken von Wasils und Frankies Flugbewegungen, die das Erklärte etwas veranschaulichen sollen:

Die Reisegruppe von Wasil (AHL61), die am 14. Aug. 2024 im Rhone-Delta ankam, übernachtete offenbar im selben Gebiet wie Frankie. Das Gebiet, wo sie schliefen, ist orange eingekreist. Es deckt sich mit dem von Frankie.

Am Vormittag des 15. Aug. 2024 hatte sich Frankie offenbar der Reisegruppe von Wasil angeschlossen. Gemeinsam flogen sie erst einmal ganz in den Süden zur Küste und bogen dann scharf nach Westen ab. Die Flugrichtungen von Wasil und Frankie sind dabei fast deckungsgleich, sogar die Thermikflüge!
Die Linien darüber markieren Frankies Flugbewegungen vom 11. bis 14. August im Rhone-Delta.
Und der orangefarbene Kreis markiert das gemeinsame Schlafgebiet vom 14. auf den 15. Aug. (das Frankie bereits in den beiden Nächten davor genutzt hatte).

Offenbar machte die Reisegruppe am selben Tag, am Nachmittag, ebenfalls am Étang de Vendres Rast und sie übernachteten auch dort. Und dort übernachtete auch Maxi (vermutl. mit ihrer Gruppe) ... nur wenige hundert Meter entfernt.

Hier mal ein Bild von dem Flachwassersee Étang de Vendres, der inmitten eines Schutzgebietes liegt:


Quelle: https://nachfrankreich.de/an-der-kueste ... chichoulet

Na, wenn das kein El Dorado für Störche ist, dann weiß ich auch nicht!

D.h. vermutlich seit dem 15. August 17 Uhr sind Frankie und Maxi wieder vereint und zus. mit Wasil in der selben Reisegruppe unterwegs.

Edit:
Sorry, muss mich korrigieren.
Offenbar waren die beiden Gruppen von Frankie/Wasil und Maxi bis vorgestern (16. Aug.) doch noch getrennte Reisegruppen, auch wenn sie z.T. parallel miteinander flogen. Denn jetzt sehe ich im AnimalTracker (AT) und in der Movebank, dass Maxis Gruppe am 16. Aug. die Pyrenäen und die französ.-span. Grenze bereits gegen 13:20 Uhr überquerte (und das auch etwas östlicher), während Frankie und Wasil (und das wohl mit ihrer Gruppe) dies erst etwa eine Stunde später taten.

Aber jedenfalls, heute (18. Aug.) Mittag erreichten bzw. überflogen sie dann gemeinsam - zeitgleich und nebeneinander her - den Süden des Iberischen Gebirges in Spanien.
Damit waren sie noch etwa 700 km von Gibraltar - und damit von Bruder Gabo - entfernt.

[Elisa]

Allgemein lässt sich folgender Tagesrhythmus beim Zug in den Süden grob umreißen:

- Um etwa 5:30 bis 6:30 Uhr verlassen die Störche ihr Nachtquartier
- Danach streunen sie auf Wiesen und Feldern umher, suchen vermutlich nach Futter
- Abflug ab ca. 10 Uhr oder später - allem Anschein nach starten sie ihre Weiterreise erst, wenn sich der Boden genügend aufgewärmt hat
- Je nach Thermik dauern die Flüge länger oder kürzer. Es werden einzelne Pausen eingelegt
- Die Tagesetappen liegen etwa zw. 150 und 350 km
- Ab ca. 16/17 Uhr werden Wiesen und Felder aufgesucht, sofern über den Tag hinweg zu wenig Pausen gemacht wurden
- An für die Futtersuche attraktiven Plätzen wird Halt gemacht und dort dann in der Nähe auch genächtigt.
- Ab ca. 19:30 Uhr Suche nach Nachtquartier, ab ca. 20:30 Uhr Nachtruhe.

Das mal auf die Schnelle ...

[Elisa]

Sorry, wollte nur kurz mitteilen ...

Unser Roadrunner Gabo (AEW00) ist seit gestern Mittag, 18. Aug., in Afrika !!!

Gestartet ist er (sehr wahrscheinlich mit seiner Truppe) um ca. 12:30 Uhr, bei vermutlich bester Thermik (ca. 35°C), und das dort, wo die Meerenge noch etwas schmaler ist ... südlich von Algeciras.
Muss sagen, dann ist der Leitstorch oder die Leitstörche in dieser Gruppe recht erfahren.
Würde mich interessieren bei welcher Höhe sie gestartet sind ...


Hier noch ein Screenshot aus dem AnimalTracker:

Gabos (AEW00) Flug über die Meerenge von Gibraltar

Seit heute Mittag ist er weit im Landesinneren von Marokko, hinter Arbaoua, also mind. 150 km von der Küste entfernt.
Übernachtet haben er und seine Gruppe letzte Nacht offenbar an einem Wasserbassin bei einer Zuckerfabrik (der Firma SUNABEL) nahe des Ortes Ksar-el-Kebir, genauer gesagt etwas nordwestlich davon.


Seine Geschwister Frankie (AEW02) und Maxi (AEW01) brauchen noch ein Weilchen (ca. 1,5 Tage). Übernachtet hat die Truppe letzte Nacht am Stausee Guadalmena, nahe der Mündung des Flusses Guadalmena.
Zusammen mit Wasil (AHL61) waren sie heute Mittag etwa 380 km von Gibraltar entfernt (bei Villacarrillo).
Die Frage ist dann, ob sie sich diesen doch sehr schwierigen Flug über die Meerenge auch trauen, oder ob sie lieber in Spanien bleiben.

[Elisa]

Ergänzend noch ...
... die aktuellen Movebank-Grafiken von Gabo mit den genaueren Flugbewegungen ...

Diese zeigen auf, wo genau er gestern gestartet ist, um die Meerenge bei Gibraltar zu überqueren,
und wo genau er über die Straße von Gibraltar hinwegflog.

Gestartet ist er mit seiner Gruppe vom Kap Punta Carnero (liegt auf einer kleinen Landzunge) aus, wo die Storchengruppe (bzw. Gabo) zuvor an drei Stellen (rot markiert) die letzten Thermikschleifen segelten.
Man sieht auch, dass er die letzte Thermikblase direkt über Punta Carnero nutzte, bevor er sich zur Mittagszeit über die Meerenge wagte.


Anbei die Grafiken:

Gabo und seine Reisegruppe schraubten sich über eine Stunde lang in Schüben in den Himmel, bevor sie es wagten, die Straße von Gibraltar zu überqueren.

Die Überquerung der Straße von Gibraltar vom Kap Punta Carnero (südl. von Algeciras) aus bietet so ziemlich die kürzeste Strecke über Wasser.

AnimalTracker_Gabo_18Aug2024_Gibraltar_letzte-Thermikschleifen_low.png (614.11 KiB) 4446 mal betrachtet

Vielleicht finde ich noch heraus, aus welcher Höhe Gabo die Überquerung gestartet ist.

[Elisa]

Ergänzend ...

Breisgau Störche berichtet in der Klapper-Treff-Gruppe auf Facebook
über Gabo und die plötzliche Reiselust der Kirchzartener Geschwister:

https://www.facebook.com/groups/3137442 ... 426155874/

_________________________________________________
Edit:

Ich muss allerdings doch widersprechen ...
... auch wenn die beschriebene Einflussnahme der am 6. August in Munzingen rastenden Störche auf die 3 Kirchzartener Jungstörche vermutlich nicht ganz ernst gemeint ist ...

Am 6. und 7. Aug. befanden sich Gabo, Maxi und Frankie nicht in Munzingen (westlich von Freiburg) auf den Wiesen und Feldern, sondern ausschließlich in der Nähe ihres Nestes bzw. fast die ganze Zeit südöstlich von Kirchzarten (genauer: östl. vom Marie-Curie-Gymnasium) auf den Wiesen und Feldern ...
Und das nicht nur am 6. und 7. Aug., sondern auch am Morgen des 8. Aug. vor dem Abflug. Schätzungsweise haben sich beim Marie-Curie-Gymnasium in den letzten Tagen vor dem Abflug in den Süden schon jede Menge Störche versammelt gehabt, die die Geschwister dann zum Zug in den Süden animierten.

Denn am 8. August Vormittag starteten sie ja dann auch ihre Reise in den Süden, flogen aber erst noch nach Westen und hielten (erstmals) westlich von Freiburg (bei Sankt Georgen) noch Thermikflüge über der Bundesstraße 3 ab.
Dabei war es so, dass Gabo und Frankie bereits über eine Stunde vor Maxi (um ca. 10:40 Uhr) Richtung Westen losgeflogen waren (sich - wie die Webcam zeigte - um 10:43 Uhr klappernd im Nest von ihrem Papa "verabschiedeten"), während sich Maxi noch über eine Stunde länger (bis ca. 12 Uhr) auf den Wiesen östl. des Marie-Curie-Gymnasiums (nördl. des Giersberg Friedhof) aufgehalten hatte.
Sie kam dann aber rechtzeitig nach (vermutlich mit einer zweiten Reisegruppe, die ebenfalls erst Mal Richtung Westen zur Bundesstraße 3 flog), wo dann alle Störche noch eine ganze Weile lang die Thermik über der B3 zum Aufsteigen nutzten.

Und erst nach diesen Thermikflügen starteten die Störche dann (vermutl. gegen 13:30 Uhr) gemeinsam in den Süden.

[Elisa]

Übrigens ...
... mir scheint, man erkennt am 8. Aug. 2024 auch offenbar an Maxis beiden Thermikflügen, dass sie deutlich später von Kirchzarten aus aufgebrochen war als ihre Brüder.

Während Gabo und Frankie westlich von Freiburg (über der Bundesstraße 3) zwei Mal sehr sehr viele Thermikschleifen nacheinander drehen konnten, musste Maxi ihren ersten Anlauf vorzeitig abbrechen (daher ist nur eine Schleife beim nördlichen Thermiksegelflug zu erkennen).
Vermutlich war die Gruppe mit Gabo und Frankie schon ein ganzes Stück weiter geflogen und auf dem Weg zur nächsten Thermikblase. Und da wollte sie wohl noch schnell hinterher ...


Hier die Grafiken mit den Flugbewegungen vom 8. August 2024, die wohl grob zwischen 12:30 Uhr und 13:30 Uhr stattfanden ...
Die Thermikflüge sind grün markiert.


Zuerst die Grafik zu Maxis beiden Thermikflügen:

Maxi musste ihren ersten Anlauf (obere einzelne Schleife), Thermikschleifen zu drehen, offenbar vorzeitig abbrechen, weil sie am 8. August 2024 deutlich später zur gemeinsamen Reisegruppe in den Süden dazustieß als ihre Brüder und diese schon ein ganzes Stück weiter geflogen waren.
Der zweite südlichere Thermikflug scheint ihr dann aber ganz gut gelungen zu sein.

Dann die Grafik mit Gabos beiden Thermikflügen:

Gabo schaffte beide Thermikflüge offensichtlich mit Bravour, weil er rechtzeitig gestartet war und wohl auch hinterherkam.

Dann die Grafik mit Frankies beiden Thermikflügen:

Auch Frankies beide Thermikflüge westlich von Freiburg scheinen gut gelaufen zu sein.

Jetzt müsste man aber noch die Höhendaten ihrer Thermikflüge heranziehen, um ihre Flüge abschließend beurteilen zu können.

[Breisgau Stoerche]

Liebe Elisa,

zunächst mein Kompliment für deine tolle Aufbereitung der Flugrouten!
Ganz prima. Ein kleines Manko scheint zu sein, dass sich bei
deinen Abbildungen Datenlücken realisieren. Nachstehend ein Bild vom
Aufenthalt von Gabo bei und über Munzingen. Hier fand sich der erwähnte Trupp
abends zur Rast ein und setzte seine Reise am nächsten Tag fort. Hier
wurde, wie auf dem nachstehenden Foto zu sehen ist, Gabo am Folgetag
ausgiebig geortet...... es ist doch eine schöne Vorstellung, dass
Gabo sich von diesem Trupp hätte inspirieren lassen, nicht wahr?

Munzingen.jpg (140.17 KiB) 4343 mal betrachtet