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Markus
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Re: Alpenseglerbeobachtung in Tuttlingen 2023

Beitrag von Markus »

Hallo Zusammen,

habe Euch diese Studie und Forschung zu Lausfliegen auf Alpenseglern und mehr.

https://besjournals.onlinelibrary.wiley ... 03.00734.x

Eine entscheidende Stelle zur, vielleicht einer Lösung zu unserem Jungvogelsterben habe ich dort gefunden. :o

LG
Markus
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Dodo
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Re: Alpenseglerbeobachtung in Tuttlingen 2023

Beitrag von Dodo »

Hallo Markus,

Eine entscheidende Stelle zur, vielleicht einer Lösung zu unserem Jungvogelsterben habe ich dort gefunden. :o

Wo soll die sein? Die Studie ist keine leicht zu lesende Kost.
Ich fand die Hypothese tröstlich, dass Wachstumsverzögerungen ausgeglichen werden können.
Alles wird gut :S

Gruß Maddin
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Markus
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Re: Alpenseglerbeobachtung in Tuttlingen 2023

Beitrag von Markus »

Hallo Maddin,
Dodo hat geschrieben: Di 15. Aug 2023, 17:34
Eine entscheidende Stelle zur, vielleicht einer Lösung zu unserem Jungvogelsterben habe ich dort gefunden. :o
Wo soll die sein? Die Studie ist keine leicht zu lesende Kost.
Ich möchte es noch ein wenig spannend machen. ;)

Hinweis:
Wir konzentrieren uns ja im Moment auf die Lausfliegenbekämpfung, um diese Nestsprünge auf den Fußboden zu verhindern, denn dort sterben ja leider immer noch viele von unseren jungen Nestspringern, da sie in dieser Anzahl von den Familien dort unten nicht versorgt werden können.

LG
Markus
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Thömmes
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Re: Alpenseglerbeobachtung in Tuttlingen 2023

Beitrag von Thömmes »

Hallo Markus,

danke für den interessanten Artikel :thumbup:

So ein paar einfache Maßnahmen würden mir da auch einfallen. Ich bin gespannt auf welche Lösung Du gekommen bist.

Ich sehe das große Problem auch in den größeren Jungsegler Versammlungen auf dem Boden. Die können ja nur langsam verhungern mangels Fütterung und haben zudem noch die Last von Unmengen Lausfliegen.
Ich schätze, aus den Nestern oben auf den Balken werden noch etliche gesunde Jungsegler ausfliegen. Trotzdem ist es mit so vielen toten Jungseglern ein großer Aderlass für die Kolonie und bei dieser seltenen Art doppelt traurig.

Liebe Grüße
Thomas
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H.-G.
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Re: Alpenseglerbeobachtung in Tuttlingen 2023

Beitrag von H.-G. »

Hallo zusammen!
Ich tappe ehrlich gesagt im Dunkeln. Mit viel Aufwand wäre was zu machen. In der Studie wurden jeden zweiten Tag die LF abgesammelt. JV, die ihr Nest verlassen und in ein anderes eingewandert waren, wurden in ihr altes Nest zurückgesetzt. Das kann man natürlich machen, könte aber als unerlaubte Störung bewertet werden und wäre - wie gesagt - viel zu aufwändig.
So warte ich wie einige weitere neugierig auf die Lösung, die Du im Auge hast.
Gruß H.-G.
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Markus
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Re: Alpenseglerbeobachtung in Tuttlingen 2023

Beitrag von Markus »

Hallo Zusammen,

sorry dass ich Euch mit meiner Antwort doch etwas länger warten ließ, ich war unterwegs ;-)

Folgende Beobachtung aus dieser Forschung scheint für uns in Tuttlingen maßgeblich.

Zitat aus dieser Studie: https://besjournals.onlinelibrary.wiley ... 03.00734.x

Nach einem Alter von 20 Tagen beginnen die Nestlinge der Alpensegler, in benachbarte Familien einzudringen und werden häufig von Pflegefamilien adoptiert.

Dies ist für mich der Schlüsselsatz :!: :o

Nach dieser Studie sind es also nicht, wie zunächst von uns vermutet die Lausfliegen, sondern dieser natürliche Wandertrieb der Jungvögel, welcher wohl dafür verantwortlich ist, dass ab einem bestimmten Alter so viele ihnen ihr Nest verlassen,
sich dann am Boden befinden und ein großer Teil dort verhungert, da diese JV nicht mehr in ihre Ursprungsnester zurück finden oder wollen.

Teils mehr als zehn JV in einem Bodennest ist sicherlich für alle dort eine tödliche Situation, somit ist für so ein Nest ein kompletter Brutverlust sehr wahrscheinlich, was sich auch an den vielen Toten am Boden zeigt ;(

Ein Zurücksetzen in das Nest würde nichts bringen, da die JV nach meiner Erfahrung dieses wieder nach kurzer Zeit verlassen.

Klar sollten wir m.E. dennoch die Lausfliegen weiter bekämpfen, allerdings muss nach dieser Erkenntnis unbedingt, wie auch immer verhindert werden dass die JV auf den Fußboden kommen.

Hoffentlich finden wir da eine, für alle akzeptable und vor allen Dingen schnell eine wirksame Lösung.

LG
Markus
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Markus
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Re: Alpenseglerbeobachtung in Tuttlingen 2023

Beitrag von Markus »

Grade ging über Tuttlingen ein ziemlich heftiges Gewitter herunter. :shock:

Die Altstörche sind zur Übernachtung im Nest und haben alles bisher gut überstanden.

Die Alpensegler haben sichtlich eine Dusche abbekommen ;) wir hatten vor wenigen Stunden noch über 35°C , könnte mir vorstellen dass sie es genossen haben.

Endlich Abkühlung :thumbup:
Alpensegler Tuttlingen 24.8.2023, 20-30-17.jpg
Alpensegler Tuttlingen 24.8.2023, 20-28-47.jpg

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traudich
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Re: Alpenseglerbeobachtung in Tuttlingen 2023

Beitrag von traudich »

Hallo Markus,
Markus hat geschrieben: Di 22. Aug 2023, 07:15 Nach einem Alter von 20 Tagen beginnen die Nestlinge der Alpensegler, in benachbarte Familien einzudringen und werden häufig von Pflegefamilien adoptiert.

Dies ist für mich der Schlüsselsatz
ergibt sich für ich aber dir Frage warum tun die JV das.( Auch Mauersegler-JV werden ab einem gewissen Alter aktiver und landen irrtümlich manchmal auf dem Dachboden, wo sie meist versterben.)
War nicht die Annahmem, dass sie wegen der Lausfliegen umherwandern? Falls dieses Verhalten der JV aber üblich sein sollte, muss es in anderen Kolonie ja ähnlich viele tote Jungvögel jährlich geben :S Sind die Verluste bei euch in diesem Jahr nicht wesendlich geringer?
LG
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Markus
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Re: Alpenseglerbeobachtung in Tuttlingen 2023

Beitrag von Markus »

Hallo Siegrid,

Ja, dieses „Wanderverhalten“ unserer Segler wäre noch ganau zu ergründen.
Ob es tatsächlich „nur“ an den Lausfliegen liegt wissen wir nicht.

Ok, es ist alles Spekulation, aber ich könnte mir zb. genauso gut vorstellen dass die JV von den Fütterungen (Geräusche) der Nachbarnester angelockt werden. Also vielleicht auch ein genetischer Überlebensinstinkt. Zudem könnten Krankheiten, oder allgemeiner Nahrungsmangel (Insektenmangel ?) eine Rolle spielen, letztlich vielleicht auch nur die, eher unnatürliche Nistplatzsituation an sich. :S

Die einzige Lösung das Sterben der JV in Tuttlingen zu verhindern oder zumindest einzuschränken, besteht nach meiner Ansicht nach wie vor darin zunächst wie auch immer zu verhindern dass sie den Fußboden erreichen können.

Klar würden sie dann, je nach Maßnahme wohl weiterhin versuchen andere Nistplätze zu besuchen.
Ich befürchte es wird ein Optimierungsprozess über Jahre hinweg werden.

Auch aus der Schweiz habe ich letztes Jahr Berichte über größere Ausfälle von Alpenseglerbruten erhalten.
Zur Nistplatzsituation dort, habe ich allerdings keine näheren Informationen. Werde da mal verstärkt nachforschen.

Leider sind unsere JV Verluste dieses Jahr wieder unakzeptabel hoch. ;(

LG
Markus
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Markus
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Re: Alpenseglerbeobachtung in Tuttlingen 2023

Beitrag von Markus »

Hallo Zusammen,

vermutlich ist es bisher kaum aufgefallen, möchte aber dennoch kurz informieren dass der Livestream aus dem Turm seit über einer Woche aus techn. Gründen "hängt". :S

Es ist noch ungewiss ob wir vor Abflug der Alpensegler nochmals hoch gehen um zu reparieren, da wir möglichst wenig stören möchten.

Wie schon angedeutet, sind auch dieses Jahr wieder sehr viele Jungvögel am Boden verendet. Die genaue Anzahl werden wir aber erst bei unserer jährlichen Reinigungsaktion im Herbst oder Frühjahr feststellen können.

Erstaunlicherweise aber, zeigt unsere Jährliche Einflugszählung eine stabile Koloniegröße auf hohem Niveau.
So konnten wir letzte Woche 198 Einflüge :o zählen.
Wir zählen hierbei abends , bis auch der letzte drinn ist ;) ca. zwei Stunden lang die Einflüge hinter die vier Zifferblätter.
Die Zahlen sind relat. genau da wir auch die Ausflüge wieder abziehen.

Dennoch werden wir natürlich weiterhin versuchen dieses Jungvogelsterben mit allen uns möglichen Mitteln zu ergründen und zu verhindern.
Denke dass da in nächster Zeit etwas geht. ;)

LG
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