Das ist eine gute Wahl . Elisabeth.
In meiner Kindheit gab es hier massenweise Rebhühner. Sie hielten sich auch im Dorf auf. Gerade im Winter konnte man sie ständig hören. Ich wollte natürlich einige mit der Hand fangen. Gelungen ist es mir nie. Obwohl mein Vater in der Fabrik arbeitete hatten wir auch etwas Landwirtschaft.
Diese Landwirtschaft unterschied sich stark von der jetzigen.
Um etwas Gras für die Kuh zu haben wurde das alte Gras im zeitigem Frühjahr umweltfreundlich abgebrannt. Das Gras für Heu wurde mit der Sense gemäht. Die Bauern verwendeten Balkenmäher.
Ich erinnere mich,wie eine Woche später nachdem wir das Heu auf den Boden gebracht hatten, ein Rebhuhnküken auf dem Boden piepte. Da haben wir wahrscheinlich ein Ei beim Aufladen erwischt. Auch andere Tiere wurden versehentlich mit der Heugabel erwischt.
Schlangen fielen öfters vom Heuwagen wenn abgeladen wurde. Meine Mutter hatte furchtbare Angst vor Schlangen. Wenn sie auf die Wiese ging zog sie Stiefel an, die sie am Wiesenrand lagerte. Einmal war eine Schlange im Stiefel und einmal trat unsere Kuh auf eine Schlange.
Es waren Kreuzottern, die eine rötliche Färbung hatten und Feierschlangen genannt wurden.
In beiden Fällen ist nichts passiert.
Schlangen und Rebhühner wurden schon zu DDR-Zeiten weniger. Das eigentliche Aus kam nach der Wende durch die EU-Agrarbeschlüsse. Da sich Landwirtschaft kaum lohnt kassiert man Stilllegungsprämie. Die Wiesen müssen dennoch gemäht werden, sonst gibt es kein Geld. Dies erfolgt mit riesigen Rasenmähern. Da bleibt kein Tier am Boden am Leben.
Mein letztes Rebhuhn habe ich kurz vor der Jahrtausendwende gesehen. Es war nicht auf dem Feld sondern im ehemaligem Bergbaugebiet. Es war dort wo ich jetzt die schönsten Schmetterlinge finde. Es war eine Henne. Natürlich bin ich auf ihren Trick reingefallen. Das arme Tier muss wohl krank oder verletzt sein. Die kann ja kaum fliegen. Schade, ich hätte gern gewusst, wievielt Küken sie hatte.
Gruß Dieter