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kalle_nrw
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Mehlschwalbenkunstnester und ihre Akzeptanz

Beitrag von kalle_nrw »

Montag, 26. Mai 2014, 12:35

Hallo zusammen,

wie sind eure Erfahrungen mit der Akzeptanz von Kunstnestern und was kann man tun damit diese besser angenommen werden? Die fertigen Kunstnester haben ja den Vorteil das sie nicht von Spatzen "besetzt" werden können.

Hat schon jemand Erfahrungen mit den neuen Anbaunestern von Schwegler gemacht? Kann man diese vielleichtr zum "eingewöhnen" verwenden?
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martin
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Re: Mehlschwalbenkunstnester und ihre Akzeptanz

Beitrag von martin »

Montag, 26. Mai 2014, 16:32

Zitat von »kalle_nrw«
Hat schon jemand Erfahrungen mit den neuen Anbaunestern von Schwegler gemacht? Kann man diese vielleichtr zum "eingewöhnen" verwenden?



Kannst du mal einen Link einstellen?
Gruss,
Martin
kalle_nrw
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Re: Mehlschwalbenkunstnester und ihre Akzeptanz

Beitrag von kalle_nrw »

Montag, 26. Mai 2014, 16:48
Ich meine das hier:

http://www.schwegler-natur.de/index.php ... aunest-13b

Denn die Frage ist: Falls die Schwalben es nicht gewohnt sind, fertige Nester zu verwenden, ob sie dann vielleicht eher so eine "Halbfertigware" akzeptieren.

Die http://www.schwegler-natur.de/index.php ... nnest-nr11 wurden hier bisher noch nicht angenommen, sondern bewohnt sind nur einige Mehlschalbennester Nr. 9A.
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martin
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Re: Mehlschwalbenkunstnester und ihre Akzeptanz

Beitrag von martin »

Montag, 26. Mai 2014, 17:31
Also diese Nester Nr. 11 sind richtig schön und teuer, müssen aber auch dem Suchmuster der Mehlschwalben direkt unter dem Dachvorsprung montiert werden und nicht "einfach" an der Hauswand. Dort werden sie unter Umständen deutlich später angenommen. Die Halbfertigen bergen zweierlei "Risiko".

1. Durch die große Öffnung können auch andere Vogelarten die Nester als Brutplatz favorisieren.
2. Die Schwalben müssen die Öffnungen selbst verschließen. Hier muss sicher sein, dass sie auch in der Umgebung genügend Baumaterial dafür finden. An den meisten Orten ist das durch die Flächenversiegelung gar nicht mehr der Fall. Deshalb sind Schwalben ja überhaupt auf Kunstnester angewiesen. Wenn du in der Nachbarschaft sonst nirgends ein Naturnest mehr sehen kannst, dass idealer Weise im vergangenen Sommer entstanden ist, dann kannst du davon ausgehen, dass die Schwalben bei euch kein geeignetes Baumaterial mehr finden können. Dann scheiden diese Nester von selbst aus.

Ich selbst kann diese hier von der Firma Hasselfeld-Naturschutz empfehlen:



Sie sind geräumig, gut verarbeitet und durch die gute Verarbeitung sehr leichtgängig in der Aufhängung und entsprechend leicht zu reinigen.
Gruss,
Martin
7off9

Re: Mehlschwalbenkunstnester und ihre Akzeptanz

Beitrag von 7off9 »

Montag, 26. Mai 2014, 21:34
Hallo Kalle NRW,

herzlich willkommen im Forum!

Ich habe meinen Eltern 2 Schwegler Doppelnistkästen geschenkt, da es immer wieder Probleme mit Nestabstürzen und sogar einmal einen Elster Angriff gab.

Die Kästen wurden nicht sofort angenommen, es dauerte ca. 4 -5 Jahre und ich musste einigen "Spott" über mich ergehen lassen... inzwischen sind alle 4 angenommen worden und es wird sehr erfolgreich gebrütet.

Ich tendieren jedoch zu den "fertigen" Kästen. Wie Martin schon schrieb sind andere Anbieter auch gut :-). Und ein Kotbrett ist auch sinnvoll...

Viel Erfolg und schön, dass Du Dich für die Mehli's einsetzt!
Liebe Grüße,

Eva
kalle_nrw
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Re: Mehlschwalbenkunstnester und ihre Akzeptanz

Beitrag von kalle_nrw »

Montag, 26. Mai 2014, 23:19

Zitat von »martin«
Ich selbst kann diese hier von der Firma Hasselfeld-Naturschutz

Was mir daran auffällt ist die große Öffnung. Nicht das da auch Spatzen rein gehen. Ansonsten sehen die Nester gut aus.

Bei uns sind jetzt 2 Einzelnester von 3 Doppelnestern belegt, und zwar von den "Nr. 9A" - Nestern.
Die Nr. 11 - Nester sind auch unter dem Dachvorsprung. Wir haben das Problem, das der Dachvorsprung auf der Unterseite nicht gerade sondern schräg ist, und dafür sind die Nester nicht konzipiert. Durch Winkel an den Balken befästigt ergibt sich das Problem, das sich auf den Nestern dann die Spatzen einnisten.
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martin
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Re: Mehlschwalbenkunstnester und ihre Akzeptanz

Beitrag von martin »

Dienstag, 27. Mai 2014, 06:48

Zitat von »kalle_nrw«
Was mir daran auffällt ist die große Öffnung. Nicht das da auch Spatzen rein gehen. Ansonsten sehen die Nester gut aus.



Konnte ich bei mir bislang noch nicht beobachten. Wie an anderer Stelle beschrieben habe ich durchaus ein "Spatzenproblem". Aber da waren die noch nicht drin. Ich kann aber auch beobachten, dass die Schwalben den Einflug auch noch verkleinern. So ein paar einzelne Erdklumpen für diese Arbeit finden sie anscheinend auch in der Stadt noch irgendwo in Blumenkübeln oder wo auch immer.
Gruss,
Martin
Marcel
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Re: Mehlschwalbenkunstnester und ihre Akzeptanz

Beitrag von Marcel »

Sonntag, 29. Juni 2014, 19:12
Mehlschwalben und Schwalbenturm
Schwalben schmähen teures Haus

HausManja Wilde, Sonja Jenning und 10.03.2012 15:32 Uhr
Red. Fürstenwalde, fuerstenwalde-red@moz.de
Schöneiche, Heinz Müller vor dem Schwalbenhaus in Schöneiche

© MOZ
Schöneiche (MOZ) Die Mehlschwalbe steht in der Vorwarnliste bedrohter Arten. Dennoch wurden jüngst 70 Nester am Klinikum Bad Saarow abgeschlagen, in Schöneiche waren es vor einigen Jahren rund 50 allein an einer Siedlung. Die aufgestellten Schwalbenhäuser hält NABU-Kreisvorsitzender Heinz Müller für nutzlos.

Die Wohnungen sind nagelneu und bezugsfertig - aber sie stehen leer. Und das seit Jahren. Zwar fliegen die Schwalben suchend an den Häuserwänden der Siedlung des Beamten-Wohnungs-Vereins in Schöneiche entlang. Doch in das Schwalbenhaus wollen sie nicht. Heinz Müller umkreist die Siedlung. Sein Blick wandert die Dachüberstände entlang. An allen Kanten hängen Netze. "Furchtbar", sagt der Naturfreund. "Seit 1995 nahm der Bestand der Brutvögel um die Hälfte ab", weiß er. Dennoch werden Nester in großem Umfang abgeschlagen.

70 bis 80 Brutstätten seien unlängst am Klinikum Bad Saarow entfernt worden, weiß Müller. "Aus hygienischen Gründen hatten wir bei der Unteren Naturschutzbehörde den Antrag gestellt, Nester an den Fenstern von Patienten- und Behandlungszimmern zu entfernen", sagt Klinikumssprecherin Anja Paar. Im Dezember sei die Genehmigung eingetroffen. Dass sich die Vögel erneut an den Fenstern ansiedeln, sollen Spikes verhindern.

Wie es das Gesetz vorschreibt, sorgte das Klinikum für Ausgleich. Ein Schwalbenhaus und künstliche Nester an leer stehenden Gebäuden sollen die verlorenen Brutstätten ersetzen.

Müller glaubt nicht, dass die Tiere das Haus annehmen. Er verweist auf das seit Jahren leer stehende Haus in Schöneiche. Woran das liegt? Oft werde der Standort falsch gewählt, sagt Müller. Die Schwalbe siedelte früher an Felsklippen, dann an Häusern. "Sie braucht Masse." Zudem riechen die Betonnester anders als die Lehmhäuser der Schwalben. Außerdem sei es der Trieb der Tiere, zu bauen. Und letztlich gebe es Hygieneprobleme, weil die Betonnester nicht abfallen. "Da wären dann ewig Schwalben-Wanzen drin."

Elke Bröske, die das Objekt des Beamten-Vereins in Schöneiche betreut, ist auch traurig, dass die Schwalben das neue Haus schmähen. 10 000 Euro hat sie 2005 dafür bezahlt, weitere 40 000 Euro, um erst Spikes und später Netze um die Gebäude zu ziehen. An den Dächern hätten die Tiere nicht bleiben können. Im Anflug hätten sie Wände bespritzt und ansonsten Fensterbretter mit Kot übersät. Hinweise, wie sie das Schwalbenhaus beleben könne, gibt es auch. Elke Bröske hat eine Geräusch-CD bekommen, die die Tiere anlocken soll. Sie weiß nur nicht, wo sie das Abspielgerät anbringen soll.

Fast ein Jahr ist es her, dass auf Betreiben des Tierarztes Klaus Einhorn ein Schwalbenhaus auf dem Gelände des Wasser- und Schifffahrtsamtes in Fürstenwalde errichtet wurde. Für Einhorn ist dies ein Beitrag zum Art-Erhalt. Der Bedarf, Ersatznistplätze zu schaffen sei hoch. Er habe vorab Erkundigungen eingeholt und erfahren, dass das Domizil am Hotel Arosa Scharmützelsee in Bad Saarow gut angenommen werde. Dass dies auf dem Schleusengelände 2011 nicht der Fall war, habe am Wetter gelegen, so Einhorn. "Es war viel zu nass, die Tiere kamen sehr spät und flogen recht früh wieder fort." Zudem fanden die Elterntiere kaum Insekten, so dass die Brut vor Hunger aus den Nestern fiel. Einhorn betont, dass die künstlichen Nester abnehmbar seien und nach der Saison gereinigt werden können.

Auch Tobias Dürr von der staatlichen Vogelschutzwarte weiß, dass es "durchaus Nester gibt, die gut angenommen werden". Er räumt aber ein, dass es generell wenig Erfahrung damit gibt.

Heinz Müller plädiert eher dafür, "dass die Menschen die Natur der Schwalben akzeptieren." Ein Brett unter den Nestern würde reichen, um den Kot aufzufangen. Um Anreize für den Erhalt der Nester zu schaffen, legt der NABU eine neue Aktion auf. "Schwalbenfreundliches Haus", heißt sie. Mit einer Plakette sollen Leute ausgezeichnet werden, die die Tiere an ihren Häusern dulden. In drei, vier Wochen, wenn die Schwalben kommen, soll sie starten.

Der Artikel bringt es auf den Punkt. Schwalben sind vom Aussterben bedroht und lassen sich auch nicht so einfach neu ansiedeln. Die Untere Naturschutzbehörde hat für mich total versagt! Der Artikel ist schon 2 Jahre alt, aber trotzdem lesenswert.

Marcel
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martin
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Re: Mehlschwalbenkunstnester und ihre Akzeptanz

Beitrag von martin »

Sonntag, 29. Juni 2014, 19:36

Zitat von »Marcel«
Der Artikel bringt es auf den Punkt. Schwalben sind vom Aussterben bedroht und lassen sich auch nicht so einfach neu ansiedeln. Die Untere Naturschutzbehörde hat für mich total versagt! Der Artikel ist schon 2 Jahre alt, aber trotzdem lesenswert.



Erschreckend wie hier vorgegangen wird. Der Bericht könnte aber aus jedem der letzten 20 Jahre stammen. Die Schwalben werden überall und von jedermann mit Füßen getreten.
Gruss,
Martin
uepsilon77

Re: Mehlschwalbenkunstnester und ihre Akzeptanz

Beitrag von uepsilon77 »

Sonntag, 29. Juni 2014, 22:06
Das ist doch alles eine riesengroße Schweinerei verdammt nochmal!!! Wenn nicht mal so große Institutionen wie dieses Krankenhaus in Bad Saarow bei so vielen ;( Nestern als Vorbild fungiert, wie sollen denn da noch die kleinen Leute zu Mehli-Nestern überzeugt werden?? Hätte man da denn rein gar nichts mit Kotbrettern machen können??? Ich glaub, ich ruf da mal an, ich kann sowas nicht aushalten...
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