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Claudia
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Re: Mauerseglerlausfliege

Beitrag von Claudia »

@Olav
Super Bild.
Ich denke auch das sie mit fliegen. Bestimmt von Nest zu Nest über Sucher.

Aber dann würden die Lausfliege vom Sucher angedoggt und am neuen Nest wieder abgesprungen.

Mein erstes Brutpaar hat mitten in der Saison eine Lausfliege mitgebracht.

Es sind alkes neue Kästen. Also können sie sich dies nicht von dort haben.

Oder das sie beim Flug überspringen.
LG Claudia
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Mauersegler
Seit 2012 :roll: versucht zu locken verschiedene Kästen
2020 erstes Vp
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2022 2 BP 5 🐥 aus 5 🥚
2023 2 Vp +3 Bp mit 3x2 🥚3x2🐣 und 6 JV ausgeflogen letzter 5.8. 2023 :lol:


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traudich
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Re: Mauerseglerlausfliege

Beitrag von traudich »

@ Claudia
eigenständig fliegen können die Lausfliegen nicht aber eine Art von Segeln haben sie beibehalten, außerdem sind sie sehr schnell zu Fuß. Bei den Wirtstieren fliegen sie unter den Federn mit, sterben aber nach gewisser Zeit und die Nachkommen warten irgendwo abgelegt auf die neue Saison. Ich beobachte die Lausfliegen ja schon einige Jahre aber einen schlüssigen Raim, konnte ich mir bislang noch nicht machen.
LG
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Elisabeth
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Re: Mauerseglerlausfliege

Beitrag von Elisabeth »

Claudia hat geschrieben: Di 27. Jul 2021, 22:23 @Olav
Super Bild.
Ich denke auch das sie mit fliegen. Bestimmt von Nest zu Nest über Sucher.

Aber dann würden die Lausfliege vom Sucher angedoggt und am neuen Nest wieder abgesprungen.

Mein erstes Brutpaar hat mitten in der Saison eine Lausfliege mitgebracht.

Es sind alkes neue Kästen. Also können sie sich dies nicht von dort haben.

Oder das sie beim Flug überspringen.
Ich kann mich nur anschließen, ein super Foto von @olaf. :thumbup:

Das mit dem Abspringen in Nestnähe habe ich ja auch schon mal überlegt.
Für mich irgendwie die einzige Erklärung, wie sie in neue Nistplätze gelangen können.
In der Luft, von Segler zu Segler, ist das meiner Meinung nach unmöglich.
Anderseits verstehe ich noch nicht, wie sie an die Sucher gelangen, diese müssen die Lausfliegen ja vorher irgendwo einsammeln......
Beim Anklatschen oder Anhängen kann ich mir das nicht wirklich vorstellen. :roll:
Liebe Grüße
Elisabeth
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traudich
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Re: Mauerseglerlausfliege

Beitrag von traudich »

Aufruf
An dieser Stelle mal ein spezieller Aufruf / Bitte an euch :)
wer demnächst seine Mauerseglerkästen reinigt:
-bitte die gefundenen Lausfliegeneier, nach Kästen getrennt, in ein Schraubglas tun und z. B. Garage überwintern.
Vielleicht im Deckel ein kleines Loch stechen damit die Luftfeuchtikeit gegeben ist und die Themperatur sollte des Außenthemperatur gleichen.

Damit möchte ich testen:
-entwickeln sich die Lausfliegen gleich-- deshalb die Eier nur aus einem Kasten in ein Glas.
Wer Lust hat kann auch noch Exemplare in geheizten Räumen aufbewahren um zu sehen, ob sich die Larven hier anders entwickeln.
Ich hoffe bei euch begeisterte Mitstreiter zu finden :rolleyes: :rolleyes:
LG
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Markus
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Re: Mauerseglerlausfliege

Beitrag von Markus »

traudich hat geschrieben: Mi 4. Aug 2021, 08:51
Damit möchte ich testen:
-entwickeln sich die Lausfliegen gleich-- deshalb die Eier nur aus einem Kasten in ein Glas.
Wer Lust hat kann auch noch Exemplare in geheizten Räumen aufbewahren um zu sehen, ob sich die Larven hier anders entwickeln.
Ich hoffe bei euch begeisterte Mitstreiter zu finden :rolleyes: :rolleyes:
LG
Gute Idee Siegrid, :thumbup:

allerdings konnte ich bei meinen Seglern keinen Lausfliegenbefall feststellen.

Aber bei bei den Alpenseglern ist es extrem.

Werde bei unserer Beringungsaktion Ende Monat, mal einige Eier mitnehmen um unter unterschiedlichen Bedingungen den Schlupfzeitpunkt festzustellen.

LG
Markus
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Ankunft: 8 von 8

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Eier : 9
Schlupfe:8
Abflüge JV 8

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traudich
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Re: Mauerseglerlausfliege

Beitrag von traudich »

Markus hat geschrieben: Mi 4. Aug 2021, 09:52 Werde bei unserer Beringungsaktion Ende Monat, mal einige Eier mitnehmen um unter unterschiedlichen Bedingungen den Schlupfzeitpunkt festzustellen
Ja, eine gute Alternative und du solltest da ja keinen Mangel an "Probanten" haben. Wichtig wäre vielleicht, dass man die Eier unterschiedlichen Themperaturen aussetzt.
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Thömmes
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Re: Mauerseglerlausfliege

Beitrag von Thömmes »

Moin moin,
Elisabeth hat geschrieben:Beim Anklatschen oder Anhängen kann ich mir das nicht wirklich vorstellen.
Genau da. Die Lausfliegen sitzen am Einflug, schaffen das Überspringen in Sekundenbruchteilen. Die Sucher sind perfekte Vektoren, hängen sich an vielen Nistplätzen mal an und da springen die Lausfliegen wieder ab. Es reicht ein begattetes Weibchen pro Nistplatz aus. Bei den hochmobilen und aktiven Nichtbrütern geht die Verteilung ähnlich schnell wie die Post beim Postboten.

Aber auch Brutvögel können sich theoretisch Lausfliegen an fremden Nistplätzen holen. 2019 beobachtet: "Sucher" fliegt 2 mal Naturnistplatz ca. 50 m entfernt am Nachbarhaus an, hängt sich an, Wende, dann eleganter Einflug hier in seinen Kasten, Jungseglergebettel. So kann man sich täuschen. Das reicht locker, um sich Untermieter mitzubringen.

Die Lausfliegen sind lebendgebärend, die Maden sind bei der Geburt schon verpuppungsreif und die schwarzbraunen Kugeln sind die Puppen, genauer Puparien. Diese machen eine Entwicklungspause bis zum Winter, brauchen vermutlich mindestens eine kurze Kaltphase, um die Entwicklungspause zu beenden. Die weitere Entwicklung wird dann durch die tiefen Temperaturen im Winter unterbunden. Im Frühling entwickeln sie sich dann zu fertigen Insekten, die etwa mit der Rückkehr der Segler im Mai schlüpfen und der Zyklus beginnt von vorne. Genau passen muss das nicht, sie können wochenlang hungern, falls sie in warmen Frühjahren verfrüht schlüpfen bevor die Segler zurück sind.

Werden sie bei Außentemperaturen überwintert sollten sie ganz normal Ende April/Anf. Mai schlüpfen.
Werden sie dauernd warm gehalten sollten sie in der Entwicklung gestört sein, entweder gar nicht schlüpfen oder verfrüht und geschwächt.
Werden sie anfangs des Winters kalt, den Restwinter aber warm gehalten sollten sie verfrüht und gut schlüpfen, mangels Wirt natürlich dann verhungern. Sie sind genau an den Jahreszyklus der Mauersegler angepasst.

Bei den Alpenseglerlausfliegen ist das ähnlich, durch die lange Brutsaison haben sie da aber wesentlich mehr Zeit, sich zu vermehren.

In dem Glockenturm hat man noch das Problem der vielen Spalten und Ritzen wo überall die Puparien drinstecken. Eine mechanische Säuberung des Bodens wird dort höchstens eine prozentuale Reduzierung bringen. Wenn man sie da eindämmen will müssten schon alle Ritzen und Spalten und ggf Teile des Bodens und der Wände im Spätwinter mit einem Insektizid behandelt werden. Auch dann wird man nicht 100% los sein, aber die meisten.

Schöne Projekte für die seglerfreie Zeit.

Liebe Grüße

Thomas
2023:
Kästen 30 (Projektbeginn 2017)
Erw. 12 Segler (6 BP)
Ankünfte: 1.MS 24/4, 2. 27/4, 3. 28/4, 3 weitere 1/5, bis 7. Mai alle 6 BP zurück
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Elisabeth
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Re: Mauerseglerlausfliege

Beitrag von Elisabeth »

Thömmes hat geschrieben: Mi 4. Aug 2021, 17:22 Moin moin,
Elisabeth hat geschrieben:Beim Anklatschen oder Anhängen kann ich mir das nicht wirklich vorstellen.
Genau da. Die Lausfliegen sitzen am Einflug, schaffen das Überspringen in Sekundenbruchteilen. ...

Liebe Grüße

Thomas
Hallo Thomas,
hast Du eine Quelle dafür oder ist das eigene Überlegung?
Ich hatte mich jetzt auch schon durch englische Literatur gekämpft, aber bisher habe ich noch keine Quelle gefunden, die die Übertragung erklärt.
Bisher konnte ich nur von vertikaler Übertragung lesen (Eltern auf Nachkommen) und die horizontale Übertragung ( Adulte Segler untereinander) wurde ausgeschlossen.
Irgendwie müssen die neuen Kästen besiedelt werden.
Springen können die Lausfliegen wohl nicht. Sie müssten dann in Windeseile auf den Sucher krabbeln und vorher schon im Eingang sitzen. Es muss wohl in dieser Art etwas sein, aber bis jetzt finde ich die Erklärungen noch nicht schlüssig.
Liebe Grüße
Elisabeth
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Markus
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Re: Mauerseglerlausfliege

Beitrag von Markus »

Hallo Zusammen,
Elisabeth hat geschrieben: Mi 4. Aug 2021, 19:55 Springen können die Lausfliegen wohl nicht. Sie müssten dann in Windeseile auf den Sucher krabbeln und vorher schon im Eingang sitzen. Es muss wohl in dieser Art etwas sein, aber bis jetzt finde ich die Erklärungen noch nicht schlüssig.
obwohl ich schon mit nahezu Hunderten deren direkten Kontakt hatte, ist auch mir ein Springen nie aufgefallen.
Allerdings sind es enorm flinke und schnelle Krabbler.

Unsere Segler haben auch Körperkontakt in der Luft, für eine Lausfliege wohl ein leichtes.

LG
Markus
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Thömmes
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Re: Mauerseglerlausfliege

Beitrag von Thömmes »

Hallo Elisabeth,

ich habe so viele hunderte Sachen gelesen, die letzten Jahre, da war das bei, aber schnell finden ist da Fehlanzeige. Es gab auch ein Video, wo die Lausfliegen um den Einflug saßen, die Vorderbeine schon nach vorne in der Luft, um sich sofort an einem anfliegenden Sucher festkrallen zu können. Mit Widerhaken an den Krallen ist das sehr leicht möglich. Sie scheinen auch genau zu wissen, wann es sich lohnt-bei warmem schönen Wetter in der Nichtbrüter Saison. Eine einmalige Anpassung an einen speziellen Wirt.
Ich gehe davon aus, dass auf diese Weise die Hauptmasse der Lausfliegen transportiert wird.

Schnelle Besiedlung von neuen Kästen ginge auch nur so, sobald ein Paar drin wohnt fliegen auch viele Sucher an und dann geht es schneller als man "Lausfliege" sagen kann.

Die anderen Möglichkeiten:

An Häusern mit vielen Nistplätzen durch Krabbeln vom einen zum anderen Nistplatz.

Durch Brutvögel, die mal an anderen Nistplätzen anklopfen.

Auch, wie Markus schreibt, ist eine Übertragung bei Berührungen in der Luft möglich.

Übertragung von Eltern auf Nachkommen ist klar, die sitzen ja im selben Kasten und haben natürlich auch dieselbe Lausfliegen Truppe an der Backe, aber z. B. bei weit verstreuten Einzelnistplätzen braucht es schon einen mobilen und potenten Lieferservice was eigentlich nur über die Nichtbrüter funktioniert.

Liebe Grüße
Thomas
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