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Elisabeth
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Baumbruten beim Mauersegler

Beitrag von Elisabeth »

Roha hat geschrieben: Di 8. Jun 2021, 12:35
Biene hat geschrieben: Di 8. Jun 2021, 12:06
Thömmes hat geschrieben: Mo 7. Jun 2021, 23:24 Moin moin,
Wenn man sich die Vorkommen in Russland und Skandinavien ansieht waren es wohl in der Mehrzahl Baumbrüter....

Liebe Grüße
Thomas
Sehr interessant. Weiss man, auf welchen Bäumen sie brüten ? Bei uns gibt es ja auch Baumbrüter, aber keine Mauis in den Bäumen ?

Ihre Insekten fangen sie ja oben in der Luft und nicht weiter unten wie unsere Singvögel. In Bodennähe können sie ja "fußlos" (apus) gar nicht leben.

Liebe Grüße
Grüß Dich Biene,

ich glaube die korrekte Bezeichnung ist `in` Bäumen :)
Genutzt wurden/werden wohl natürlich entstandene Höhlen, bzw. durch z.B. Specht angelegte.
Ich finde die Baumbruten vom Mauersegler auch sehr interessant.
Bei den Thema "Stare" hatte ich schon mal auf ein Veröffentlichung über Baumbruten im Harz hingewiesen.
Ich wüsste gerne, ob es sie dort noch gibt.
Im Białowieża-Nationalpark in Ostpolen soll es auch Baumbrüter geben, allesdings habe ich keine gesehen, als ich mal dort war. Das heißt aber nichts, das Gebiet ist riesig.
Bei Weitnauer steht, dass sie zu seiner Zeit wohl im Spessart in Bäumen gebrütet haben.
Wir können ja im Netz noch ein bisschen recherchieren, ob wir noch weitere Hinweise finden. :geek:
Elisabeth hat geschrieben: Mo 17. Mai 2021, 17:22
ozul hat geschrieben: So 16. Mai 2021, 22:50 Ich hab da noch was gefunden.
WGs von Star und Mauersegler können
auch gut gehen.
VG Olaf

[linktext]https://www.zobodat.at/pdf/VOSCHOE_033_0023.pdf[/linktext]
Hallo Olaf,
dass die Mauersegler warten bis ihre Höhle frei ist, hat @traudich Siegrid neulich auch schon mal erwähnt. Ich habe es in einem wissenschaftlichen Bericht aus der Reihe "Ornithologische Jahresberichte des Museum Heineanum" gelesen. Titel: Interspezifische Konkurrenz baumbrütender Mauersegler und Stare im nordöstlichen Harz (Sachsen-Anhalt).
Von 216 Fällen, in denen der Star zumindest mit dem Nestbau begonnen hatte, nutzte in 113 Fällen (53,3) auch der Mauersegler im gleichen Jahr die Höhle. In 89 Fällen (78,7%) übernahm er die Höhle in der Nestbau-, Lege- und Bebrütungsphase. In 24 Fällen (21,2%) wartete er bis zum Ausfliegen der Jungstare.
Ein Mauersegler dreht also nicht gleich ab, wenn sein Nistplatz belegt ist. Er zeigt da durchaus Ausdauer und kann warten. Sehr interessant. Der ganze Artikel ist lesenswert.
Kommt jemand aus der Gegend? Gibt es da noch Baumbruten vom Mauersegler?

Falls jemand das Heft kaufen will, kostet 3,00 € und ist hier zu beziehen:
http://www.heineanum.de/de/publikatione ... ichte.html
Bild
Liebe Grüße
Elisabeth
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2020: 4 Kästen -> 2xVP
2021: 11 Kästen -> 2xBP, 4xJV
2022: 13 Kästen -> 2xBP, 3xJV |1xBP Feldsperlinge (1 Brut)
2023: 13 Kästen -> 2xBP, 5xJV, 1xVP |1xBP Feldsperlinge (2 Bruten) 🪦
Biene

Re: Baumbruten beim Mauersegler

Beitrag von Biene »

Danke, Elisabeth, für den Tipp mit den Jahresberichten. Habe sie gleich bestellt (Hefte 10-12 mit Mauerseglern).
Liebe Grüße
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Elisabeth
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Re: Baumbruten beim Mauersegler

Beitrag von Elisabeth »

In der Reihe gab es ja noch andere Berichte, die Biene praktischerweise als PDF im Netz gefunden hatte.
Findet man Hier unter dem Thema Literatur. Dafür vielen Dank!

Unter anderem auch eine Auswertung zur Brutraumgröße in Bezug zur Gelegegröße bei den Baumbrütern im Harz.
Was mich am meisten erstaunt, ist die Tatsache, dass es erfolgreiche Dreiergelege in Höhlen unter 15 cm Durchmesser gibt. Das hätte ich nicht für möglich gehalten.
Nachzulesen hier:
Ornith-Jber-Heineanum_12_0087-0091 Brutraumgröße.pdf
(852.23 KiB) 139-mal heruntergeladen
Vielleicht sind unsere Luxusbehausungen gar nicht so richtig passend für die Segler? Oft sitzen sie ja auch zu allen übereinander gequetscht in einer Ecke auf dem Nest. ;)

Was ich ebenfalls bei den Baumbruten schon überlegt habe, ist der Umstand, dass es wahrscheinlich keine Rolleier gibt. Eine Baumhöhle hat immer einen tiefsten Punkt, an dem vermutlich auch das Nest liegt. Wenn die Eier automatisch an dieser Stelle liegen bleiben, haben Segler vielleicht genetisch nicht gelernt auf verrollte Eier zu achten.
Liebe Grüße
Elisabeth
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